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Faktor Vielfalt: Frauenpower in der Pharma

Faktor Vielfalt: Frauenpower in der Pharma

Diversität ist ein Erfolgsfaktor. Sie wird über viele Kriterien definiert. Eine davon ist das Geschlecht. Studien belegen, dass Unternehmen mit einem hohen Frauenanteil im Topmanagement mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich erfolgreich sind. Die Pharmig mit ihren 75 Prozent Frauenanteil im Team und einer 60%-Quote im Management ist ein gutes Beispiel dafür.

In der pharmazeutischen Industrie arbeiten Frauen längst selbstverständlich in führenden Positionen. Sie forschen und führen  Unternehmen. Der Frauentag wird international am 8. März begangen. Aus diesem Anlass haben wir uns in  Pharma-Unternehmen umgehört und mit Frauen nach ihren Erfahrungen in dieser Branche gefragt.

„Ich arbeite seit 20 Jahren in der pharmazeutischen Industrie – in dieser Zeit hat sich für Frauen viel verändert. Vor vielen Jahren habe ich an einer branchenübergreifenden Netzwerksrunde teilgenommen, da war ich mit einer Kollegin aus einer anderen Branche die einzige Frau. Heute ist es in der Pharmaindustrie ganz selbstverständlich, dass Frauen in Chefetagen und Führungsgremien vertreten sind. In der Privatindustrie geht es zum Glück primär um Leistung, Fakten sind eben Fakten und Umsatz und Gewinn sind eben Umsatz und Gewinn. Da braucht es keine Frauenquoten – mich würde es auch ärgern, bloß eine „Quotenfrau“ zu sein. Das Wahlrecht haben wir in Österreich schon sehr lange. Aber die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss in allen Branchen noch zu einer Selbstverständlichkeit werden. Die Gehaltsschere ist immer noch ein Riesenthema, übrigens auch im Leistungssport. Ich kann den jungen Kolleginnen in dieser Hinsicht nur den Tipp geben: Ihr müsst knallhart verhandeln.“

- Dr. MMag. Astrid Müller, MBA, Country Director bei Biogen Austria GmbH
Dr. MMag. Astrid Müller, MBA, Country Director bei Biogen Austria GmbH

„Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, zu Beginn meiner Karriere, als ich oft die einzige Frau in einer ansonsten reinen Männerrunde war. Da hat sich in unserer Branche viel verändert. Heute findet man viel häufiger Frauen, auch in Führungspositionen, auch in den Gremien der Pharmig. Die pharmazeutische Industrie ist schon lange keine reine Männerwelt mehr. Sicher, es gab immer Bereiche, in denen Frauen stark vertreten waren – zum Beispiel in Zulassungsabteilungen oder auch Außendienst. Dass Frauen heute auch in anderen Bereichen stärker vertreten sind, liegt auch daran, dass die Pharmaindustrie sehr international ist. In einer innovativen Branche gibt es wahrscheinlich auch weniger „Berührungsängste“ und mehr Offenheit für Veränderungen. Frauen können auch selbst viel dazu beitragen, indem sie einfach selbstbewusst „ihre Frau stehen“. Frauen sollten sich nicht einschüchtern lassen, auch wenn sie in einem Team oder in einem Gremium in der Minderheit sind.“

- Mag. Helga Tieben, MLS, MBA, Director Regulatory Affairs, Supply & Innovation bei Pharmig
Helga Tieben, Pharmig

„Ich erlebe die Pharmaindustrie als viel bewusster im Umgang mit Frauenförderung als andere Branchen; dies ist sicherlich dem Umstand geschuldet, dass in der Pharmaindustrie längst Diversity auch als Erfolgsfaktor erkannt worden ist. Denn Diversity – nicht nur in Bezug auf Gender – heißt Chancen zu nutzen. Um beim Beispiel zu bleiben: Auf weibliche Talente zu verzichten, würde bedeuten, auf 50 % der Talente zu verzichten. Sanofi Österreich hat schon jetzt eine ausgeglichene Gender-Balance, bis in die Führungsebene – und ich freue mich jeden Tag in Teams unterschiedlichster Zusammensetzung zu arbeiten.“

- Mag.phil. Bettina T. Resl, Country Head Public Affairs & Patient Advocacy bei Sanofi-Aventis GmbH
Mag.phil. Bettina T. Resl, Country Head Public Affairs & Patient Advocacy bei Sanofi-Aventis GmbH

„In der Pharmabranche ist der Frauenanteil hoch, auch bei Führungskräften. Das ist die gute Botschaft. Um Karriere und Familie gut zu vereinbaren, braucht es Mut, Flexibilität und Verständnis – bei allen Beteiligten. Meine Erfahrung bei einem früheren Arbeitgeber war zwiespältig: Es gab weder Teilzeit noch flexible Arbeitszeiten, mit zwei Söhnen im Kindergarten weit weg von der Lebensrealität. Inzwischen hat sich viel verbessert. Man darf natürlich nicht träumen – persönlicher Kundenkontakt ist nichts für Home Office. Mein Rat an jüngere Kolleginnen: Die eigenen Wünsche bewusst reflektieren und dann offen ansprechen. Kinder haben bedeutet auch: es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Darauf müssen sich alle einstellen, Arbeitgeber, aber auch Lebenspartner. Wenn die Kombination gelingt, sind Freude und Motivation fast garantiert. Ich sehe da eine große Chance: Arbeitgeber können kaum besser motivierte Mitarbeiterinnen haben, als wenn sie ihnen ein Umfeld bieten, das für ihre persönlichen Bedürfnisse passt.“

- Dr. Sylvia Nanz, Medical Director bei Pfizer Corporation Austria GmbH
Sylvia Nanz Pfizer

„Frauen in Führungspositionen zeigen tagtäglich ihre persönlichen Managementqualitäten. Sie liefern auch immer neue Belege dafür, dass Kompetenz nichts mit dem Geschlecht zu tun hat. Insofern bin ich sehr stolz darauf, dass bei Bayer 32 Prozent Frauen im oberen Management diese Vorbildwirkung entfalten. Bei Bayer Austria liegt der Frauenanteil in Führungspositionen sogar bei mehr als 60 Prozent.“

- Ulrike Röder, Leiterin des Pharmaceutical-Business bei Bayer Austria
Ulrike Röder, Leiterin des Pharmaceutical-Business bei Bayer Austria

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