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Die aktuelle PHARMIG info!
Unter anderem lesen Sie in dieser Ausgabe:
PHARMA GOES MUSEUM
Erkundung des Unsichtbaren – in die Welt der Virologie eintauchen & spannende Berufsbilder entdecken. -
Daten & Fakten 2023
Zahlen und Hintergrundinformationen aus Pharmaindustrie und Gesundheitswesen. Aktualisiert und frisch aufbereitet!
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Themenschwerpunkt Innovationen
Medizinische Innovationen: Ihre Beiträge für Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft
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18.000 Mitarbeiter, 150 Unternehmen, Investitionen in Millionenhöhe
Den Pharmastandort Österreich digital entdecken
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Seltene Erkrankungen im Fokus
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Coronavirus | COVID-19
Alle Informationen zu Covid-19So trägt die pharmazeutische Industrie zum Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bei
Themen
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Pharmastandort
Erkundung des Unsichtbaren - der Pharma-Monat im Technischen Museum Wien
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Versorgung
Tipps von A bis Z für die Reiseapotheke
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Weckruf abseits des Rasens
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Seltene Erkrankungen
Videoreihe: Rare Diseases Insights
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Wo der Hund begraben liegt
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
„All-you-can-eat“ zum Dumpingpreis?
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Kommentar von
Kleine Schritte, große Wirkung
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Klinische Forschung
Medikamentenentwicklung kinderleicht erklärt
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Ein Königreich für ein Pferd(eentwurmungsmittel)!
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Seltene Erkrankungen
Rare Diseases Dialoge
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Innovationen
Was bringen innovative Therapien?
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Innovationen
Wissenswertes über Innovationen
News
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20.11.2023
Antibiotikaresistenzen als Gesundheitsbedrohung
Antibiotika gelten weltweit als wichtige Waffe gegen bakterielle Erkrankungen. Der Anstieg multiresistenter Keime wird zunehmend zum Gesundheitsrisiko.
Wien, 20. November 2023 – „So viel wie nötig, so wenig als möglich.“ Diese Devise für den Einsatz von Antibiotika soll helfen, die Bildung von Resistenzen einzudämmen. Doch zunehmend mehr Antibiotika verlieren durch Resistenzen ihre Wirkung. Nach Angaben der EU-Kommission ist der Einsatz von Antibiotika in der EU zwar zurückgegangen, gleichzeitig werden aber immer mehr Reserveantibiotika eingesetzt. Die noch bis 24. November laufende World Anti Microbial Resistance Awareness Week (WAAW) dient dazu, einmal mehr auf den bewussten und richtigen Einsatz von Antibiotika hinzuweisen, ebenso auf die richtige Einnahme durch Erkrankte.
„Dass wir Resistenzen haben, liegt nicht nur am übermäßigen Gebrauch, sondern auch daran, dass Antibiotika zu häufig nicht gemäß dem vorgegebenen Schema eingenommen werden. Oftmals werden sie zu früh abgesetzt, weil Kranke wieder gesunden und so den Eindruck haben, kein Medikament mehr einnehmen zu müssen. Auch das trägt dazu bei, dass Antibiotika immer häufiger keine Wirkung zeigen“, so Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG. Wichtig sei daher die beständige Aufklärung zum richtigen Einsatz und Gebrauch dieser wichtigen Waffe im Kampf gegen bakterielle Erkrankungen, so Herzog.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass Antibiotikaresistenzen bis 2050 weltweit bis zu zehn Millionen Todesfälle im Jahr verursachen könnten. Innovative Antibiotika, die gegen neue Arten von Erregern wirken, werden also dringend benötigt, aber ihr Einsatz sollte sparsam erfolgen, beispielsweise als Reservemittel für den Notfall. Dabei ist die Entwicklung von Antibiotika komplex als auch kostenintensiv. Dazu Herzog: „Gegen bakterielle Infektionen und multiresistente Keime sind zwar derzeit einige Therapien in Entwicklung, doch um den Vorsprung gegenüber resistenten Bakterien zu wahren, müssten es mehr und vor allem mehr Präparate mit neuartigen Wirkmechanismen sein. Hinzu kommt, dass erfahrungsgemäß nur ein Teil der in Entwicklung befindlichen Projekte auch bis zur Zulassung kommt.“ Unternehmen, die sich in Forschung und Entwicklung engagieren, sehen sich hier mit vielen Rückschlägen konfrontiert und immer wieder auch außerstande, das benötigte Kapital für die aufwendige und risikoreiche Forschung aufzubringen.
„Die Belastung und das hohe Risiko für die Unternehmen in der Entwicklung neuer Antibiotika erklärt sich durch den bedingten Einsatz von Antibiotika. Sie sollen möglichst selten angewendet werden, um Resistenzen zu vermeiden. Gleichzeitig gestaltet sich die Jagd im Reich der Mikroben nach Wirkmechanismen, die neue Erreger in Schach halten können, von der Grundlagenforschung bis in die klinische Entwicklung als sehr komplex und aufwändig. Das verdeutlichen die vielen Rückschläge und auch die überschaubare Zahl an neuen Zulassungen in den letzten zehn Jahren. Daher sind neue Anreizmodelle zur Finanzierung dringend notwendig, um die Forschung auf diesem Gebiet maßgeblich zu stärken und dem großen Gesundheitsrisiko durch Antibiotikaresistenzen den Kampf anzusagen“, appelliert Herzog an die Politik.
Der „ AMR Action Fund “ ist eine Maßnahme, um die Entwicklung der nächsten Generation von Antibiotika zu stimulieren. Der 2020 als Public-Private-Partnership von der pharmazeutischen Industrie mitbegründete und maßgeblich mitfinanzierte Fonds unterstützt kurz- und mittelfristig Biotechnologieunternehmen in frühen klinischen Stadien der Antibiotika-Entwicklung. Da auch innovative Antibiotika nicht dauerhaft von Resistenzen verschont bleiben, gilt es langfristig in Forschung, Entwicklung und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen zu investieren.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
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10.11.2023
Wissenschaft wirkt, auch wenn man nicht daran glaubt
Trotz Evidenz und gesellschaftlichem Mehrwert stoßen Forschungsfortschritte in Österreich auf Skepsis und mangelndes Vertrauen. Gezielte Aufklärung tut Not.
Wien, 10. November 2023 – Trotz des klaren Mehrwerts von Forschungsfortschritten stoßen sie in Österreich auf Skepsis. Die aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) zeigt, dass zehn Prozent der Bevölkerung Wissenschaft über mehrere Bereiche hinweg ablehnen. Gerade am Welttag der Wissenschaft verdeutlicht dies, wie wichtig kontinuierliche Aufklärung ist.
„Wissenschaftliche Fortschritte, sei es in Technik, Mathematik oder speziell auch in der Medizin, bilden die Grundlage für ein modernes Leben und die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Betrachten wir nur einmal die Gesundheit: Durch Forschung und Wissenschaft ist unsere Lebenserwartung gestiegen, medizinische Diagnosen sind präziser, und die Heilungschancen bei schweren Krankheiten haben sich verbessert. Diese Vorteile kommen allen zugute, unabhängig von der Einstellung zur Wissenschaft. Das bestätigt, dass Wissenschaft wirkt, auch wenn man nicht dran glaubt“, sagt Alexander Herzog, PHARMIG-Generalsekretär, anlässlich des Welttags am 10. November 2023.
Die Ergebnisse der IHS-Studie zeigen, dass Skepsis und Misstrauen sich nicht auf bestimmte Schichten beschränken, sondern quer durch die Bevölkerung zu finden sind. Ein ähnliches Bild geben auch andere Studien aus den letzten Jahren wieder: Laut einer Spectra -Umfrage von 2022 vertrauen lediglich 15 Prozent der Menschen in Österreich zu einem hohen Maß den Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung. Ein ähnliches Bild von Österreich im EU-Vergleich zeigt auch die Eurobarometer-Umfrage -Studie von 2021.
Um das Vertrauen in die Wissenschaft nach oben und das Maß an Wissenschaftsskepsis nach unten zu bringen, sollte der Wert von Forschung und Wissenschaft breit und auf allen Ebenen in den Fokus gerückt werden. Einen Beitrag dazu leistet die gestern, am 9. November eröffnete Ausstellung „Erkundung des Unsichtbaren“ im Technischen Museum Wien, die Meilensteine im Kampf gegen Viren und Bakterien aufzeigt. Die temporäre Ausstellung, die ab sofort für vier Wochen im Technischen Museum zu sehen ist, wurde von der PHARMIG sowie einzelnen Mitgliedsunternehmen des Verbandes finanziert.
Dazu Herzog: „Zweifel ernst nehmen, mit viel Fingerspitzengefühl aufklären und die Vorteile des wissenschaftlichen Fortschritts für uns alle klar und nachvollziehbar aufzeigen. Nur so kann es uns gelingen, den klaren Mehrwert von Forschungsfortschritten für jeden Einzelnen und für uns alle transparent zu machen. Wie bei einem Kochrezept, muss Schritt für Schritt aufgezeigt werden, welche Komponenten zum Forschungserfolg beitragen und nach welchen Regeln sie bewertet werden. Klinische Forschung ist zum Beispiel die Basis, um Wege zu finden, Krankheiten zu bekämpfen oder zu heilen. Darüber aufzuklären, die einzelnen Schritte sichtbar zu machen, das schafft letzten Endes Vertrauen in die Forschung und in ihre Ergebnisse.“
Rückfragehinweis:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
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10.11.2023
Das Herz der Penicillin-Produktion Europas schlägt in Kundl
Die letzte in Europa verbliebene Penicillin-Produktion im Tiroler Kundl wurde über die vergangenen zwei Jahre modernisiert und erweitert.
Wien, 10. November 2023 – „Trotz schwierigster Bedingungen setzen pharmazeutische Unternehmen alles daran, ihre Produkte weiterhin in Österreich und in Europa herzustellen und zu vertreiben. Die Inbetriebnahme der neuen Penicillin-Produktion in Kundl bedeutet einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit für Europas Patientinnen und Patienten“, sagt PHARMIG Generalsekretär Alexander Herzog anlässlich der heutigen Eröffnungsfeierlichkeiten am Sandoz-Standort im Tiroler Kundl. Erfreulich ist auch, dass bei diesem Ausbau wichtige Faktoren der Nachhaltigkeit ebenso im Vordergrund standen wie die Modernisierung und Kapazitätsausweitung an sich.
Das Sandoz-Werk in Kundl wurde über die letzten Jahre innerhalb des Konzerns zum globalen Zentrum für die Produktion oraler Antibiotika entwickelt und ist die einzige in Europa verbliebene voll integrierte Penicillin-Produktion, die alle Prozesse vom Wirkstoff bis zur fertigen Darreichungsform abdeckt. Insgesamt werden dort jährlich 4.000 Tonnen Wirkstoffe zu lebensrettenden Medikamenten verarbeitet. „Angesichts der hohen Inflation und der niedrigen Preise für diese vielfach patentfreien Antibiotika, die gleichzeitig unverzichtbar für die Gesundheitsversorgung sind, ist die Tendenz, den Preisdruck auf Hersteller und Vertriebsunternehmen immer weiter durch restriktive Regularien zu erhöhen, keine Strategie für die Zukunft. Wir können nur dann weiter an einer zukunftsträchtigen, qualitätsvollen Gesundheitsversorgung arbeiten, wenn sich Erstattungs- und Standortpolitik nicht widersprechen“, so Alexander Herzog.
Er plädiert damit im Namen des Verbandes für faire Preise für Arzneimittel: „Ein faires Preisniveau ist ein Standort stärkendes Element, wenn es darum geht, Österreich und Europa in Sachen Arzneimittelproduktion wieder unabhängiger von anderen Regionen zu machen.“
Der heutigen Eröffnung der hochmodernen Produktionsanlage sind Investitionen von 150 Millionen Euro vorausgegangen, von denen die österreichische Bundesregierung und das Land Tirol insgesamt 50 Millionen Euro beigesteuert haben. Dazu Herzog: „Investitionen wie jene in Kundl sind ein ganz wichtiges Zeichen. Sie reduzieren die Abhängigkeit von Wirkstoff-Importen und erhöhen die Widerstandsfähigkeit in den Lieferketten. Von einer starken heimischen oder europäischen Produktion profitieren darüber hinaus auch langfristig der Arbeitsmarkt, die Wirtschaft, und natürlich auch Österreich und Europa als Pharmastandort insgesamt. Dazu brauchen die Unternehmen aber Rahmenbedingungen, in denen es ihnen möglich ist, bei wettbewerbsfähigen Kosten ihre Arzneimittel in der Versorgung zu halten.“
Rückfragehinweis:
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Peter Richter, BA MA MBA
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09.11.2023
Medikamenten-Lieferkette: Fälschungen ausgeschlossen
Nach dem tragischen Vorfall um ein gefälschtes Diabetes-Medikament geben Pharmaindustrie, Arzneimittelvollgroßhändler und Apothekerkammer grünes Licht für ihr Sicherheitsnetz.
Wien, 09. November 2023 – Nach Bekanntwerden eines gefälschten Diabetes-Medikaments mit schweren Nebenwirkungen für die Betroffene vor zwei Wochen, haben der Verband der Österreichischen Arzneimittelvollgroßhändler PHAGO, der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs PHARMIG sowie die Österreichische Apothekerkammer die Sicherheitsvorkehrungen für Arzneimittel hierzulande nochmals analysiert.
Klare Schlussfolgerung aller drei in der Lieferkette maßgeblichen Akteure: Eine Medikamentenfälschung innerhalb des offiziellen Vertriebsweges Industrie – Arzneimittelvollgroßhandel – Apotheken kann ausgeschlossen werden. „Ein gefälschtes Arzneimittel wäre bei uns nie zum Patienten gelangt“, so der einhellige Tenor. Tatsächlich war besagtes Produkt über die Türkei und Großbritannien außerhalb des Sicherheitsnetzes direkt von einem Arzt an eine österreichische Patientin abgegeben worden.
„Wir Arzneimittelvollgroßhändler verifizieren jedes Arzneimittel, wenn wir es nicht direkt vom Zulassungsinhaber oder einem von diesem direkt beauftragten Lieferanten beziehen. Das ist schon mal eine wesentliche Sicherheitsschranke, bevor wir das Medikament an die Apotheken ausliefern. Eine Fälschung hat bei uns keine Chance“, erklärt Phago Vizepräsident Bernd Grabner.
Seit 2019 lässt sich jede Medikamentenpackung durch einen einzigartigen Code eindeutig identifizieren.
„Rezeptpflichtige Arzneimittel dürfen in Österreich ausnahmslos in öffentlichen Apotheken oder bei ärztlichen Hausapotheken abgegeben werden. Daher Hände weg von jedwedem Kauf über das Internet. Denn da ist die Chance, ein gefälschtes Medikament zu bekommen, enorm hoch. Und gefälschte Arzneimittel sind weder geprüft noch sicher. Wer im Falle eines rezeptfreien Medikamentes den Online-Weg bevorzugt, sollte auch da auf Nummer Sicher gehen und immer darauf schauen, ein solches nur bei einer zertifizierten Apotheke zu bestellen“, warnt PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog.
Eine wichtige Rolle im Sicherheitsnetz spielen dabei die Apothekerinnen und Apotheker. Schließlich sind sie es, die jedes Medikament vor der Abgabe an die Patientinnen und Patienten nochmals auf Originalität prüfen und diese entsprechend aufklären und beraten.
Für die Bevölkerung gibt es nur einen einzigen sicheren Weg: jenen in die öffentliche Apotheke, „und zwar ausschließlich dorthin“, wie Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, betont: „Konsultieren Sie Ihre Apotheke um’s Eck. Denn nur Apothekerinnen und Apotheker sorgen für die hundertprozentige Sicherheit, dass es sich nicht um Fälschungen handelt. Aufgrund der strengen Auflagen, Sicherheitskontrollen und der engmaschigen Lieferkette haben Fälscherbanden in den heimischen Apotheken keine Chance. Apothekerinnen und Apotheker garantieren nicht nur die Echtheit von Arzneimitteln, sie stellen auch sicher, dass sich alle einzunehmenden Medikamente gleichsam untereinander vertragen.“
Rückfragehinweise:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.atPHAGO – Verband der Österreichischen Arzneimittelvollgroßhändler
Tel: +43 (0)1 7172 8794
E-Mail: office@phago.atÖsterreichische Apothekerkammer
Kommunikation
Tel: +43 (0)1 404 14-600
E-Mail: presse@apothekerkammer.at -
09.11.2023
Erkundung des Unsichtbaren: Themenschwerpunkt zu Mikroben im Technischen Museum Wien
Mikroben als Verwandlungskünstler
Wien, 09. November 2023 – Was macht ein Virus im Museum? Hygienetechnik und Bakteriologie sind seit geraumer Zeit wichtiger Teil der medizintechnischen Sammlung des Technischen Museums Wien. Seit Beginn der Corona-Epidemie ist der Fokus der Öffentlichkeit verstärkt auf diese Kleinstlebewesen gerichtet und zeigt, dass die Geschichte der Mikroben neu gedacht werden muss.
Unter dem Titel „Erkundung des Unsichtbaren. Mikroben als Verwandlungskünstler“ befasst sich das Technische Museum Wien in einem einmonatigen Themenschwerpunkt mit diesen faszinierenden Kleinstlebewesen. In Kooperation mit der PHARMIG, dem Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, wurde eine mobile Ausstellung konzipiert, bei der sich BesucherInnen vom 9. November bis 8. Dezember 2023 über verschiedene Virenarten informieren können. Begleitend dazu bietet das Museum Schulworkshops an, in denen die Teilnehmenden pharmakologische Techniken kennenlernen. Als dritter Baustein des Schwerpunktes wurde der Bereich „Bakteriologie und Virologie“ in der Dauerausstellung „Alltag. Eine Gebrauchsanweisung“ erweitert.
Auftaktveranstaltung zum Schwerpunkt „Erkundung des Unsichtbaren“
Bei der Präsentation des Themenschwerpunktes „Erkundung des Unsichtbaren“ am 9. November 2023 sprachen Johannes Rauch, Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Peter Aufreiter, Generaldirektor des Technischen Museums Wien, und Ina Herzer, Vizepräsidentin der PHARMIG. Martin Puntigam von den Science Busters moderierte die Auftaktveranstaltung, in dessen Rahmen Bundesminister Rauch auch mit SchülerInnen diskutierte.Erkundung des Unsichtbaren – eine Entdeckungsreise durch die Geschichte der Kleinstlebewesen
Der Virologie-Schwerpunkt des Museums umfasst drei Formate: Die mobile Ausstellung mit dem Titel „Erkundung des Unsichtbaren. Acht Stationen zur Virologie“ ist bis einschließlich 8. Dezember 2023 zu sehen. Im dazugehörigen Workshopangebot (Titel: „Den Viren auf der Spur“) machen SchülerInnen mithilfe fluoreszierender Lotion virale Infektionsketten sichtbar. Teil drei des Schwerpunktes umfasst die Dauerausstellung „Alltag“, die unter dem Titel „Mikrobenjagd“ um den Bereich „Bakteriologie und Virologie“ erweitert wurde.Folgende Formate machen die Welt unserer unsichtbaren Begleiter im Technischen Museum Wien begreifbar:
Mobile Ausstellung: „Erkundung des Unsichtbaren. Acht Stationen zur Virologie“
Die mobile Ausstellung widmet sich Viren, die das menschliche Dasein beeinträchtigen oder sogar zerstören können. Anhand von sieben ausgewählten Virenarten – Pocken, HPV, Influenza, HIV, FSME, Hepatitis C und Corona – wird der Umgang der Gesellschaft in historischem, medizinischem, technischem und sozialem Kontext beleuchtet. Vermittelt wird ein grundlegendes Verständnis der Virologie, ausgehend von den Fragen: Was sind Viren? Wie verbreiten sie sich und wie geht deren Interaktion mit dem Immunsystem vor sich? Aufbauend auf diesem Wissen können Strategien, Arbeitsweisen, Erfolge und Herausforderungen für die Pharmazie aufgezeigt und diskutiert werden.Acht Stationen und sieben verschiedene Viren werden im Rahmen der mobilen Ausstellung für interessierte BesucherInnen aufbereitet. „Steckbriefe“ zu den einzelnen Viren vermitteln die Eckdaten zu verschiedenen Krankheitserregern, wie die Art der Ansteckung, deren Vermehrung, Krankheitssymptome und -häufigkeit oder Sterblichkeit, aber auch, ob es Medikamente oder Impfungen gegen die Infektion gibt.
Zu sehen ist die mobile Ausstellung „Erkundung des Unsichtbaren. Acht Stationen zur Virologie“ von 9. November bis 8. Dezember 2023 im Technischen Museum Wien
Erweiterung der Dauerausstellung „Alltag“: „Erkundung des Unsichtbaren. Mikrobenjagd“
In der Dauerausstellung wird der Frage nachgegangen, wie wir Menschen auf die Entdeckung dieser Kleinstlebewesen reagiert haben, die nicht nur die ganze Welt, sondern auch unsere eigenen Körper bevölkern. Die Erkenntnis, dass von Mikroben gleichermaßen tod- als auch segensbringende Wirkungen ausgehen, hat eine intensive Forschungstätigkeit in Gang gesetzt, die damals wie heute stark von medizintechnischen Entwicklungen beeinflusst ist. Dass deren Entdeckung auch Reaktionen hervorgerufen haben, die weit in die Sphäre des Aberglaubens hineinreichen, ist ebenso Thema der Erweiterung der Dauerausstellung „Alltag“, die dauerhaft im Technischen Museum Wien zu sehen ist.Schulworkshop: „Erkundung des Unsichtbaren. Den Viren auf der Spur“
Sowohl die mobile Ausstellung als auch die Erweiterung im Bereich „Alltag“ bilden die Grundlage für die Schulworkshops anlässlich des Themenschwerpunktes im November 2023, in denen Techniken aus der Pharmakologie erfahrbar gemacht werden. Spielerisch erlernen SchülerInnen die Grundlagen des Infektionsschutzes und machen mittels fluoreszierender Lotion virale Infektionsketten sichtbar.
Die Schulworkshops „Den Viren auf der Spur“ sind ausschließlich während des Schwerpunkt-Monats vom 9. November bis 7. Dezember 2023 buchbar.Zitate:
„HPV, Influenza, Corona – die Welt der Viren ist für uns unsichtbar. Sie bestimmt unser Leben jedoch maßgeblich, wie die vergangenen Jahre verdeutlicht haben. ‚Die Erkundung des Unsichtbaren‘ vermittelt auf spannende Weise, wie wir dank der Wissenschaft mit Viren in unserem Alltag umgehen können.“ Johannes Rauch, Gesundheitsminister„Das Wissen über die unsichtbaren Begleiter der Menschheit hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt und zeigt spannende Entwicklungen auf, die beginnend mit deren Entdeckung, den medizintechnischen Fortschritt und den Umgang der Gesellschaft mit den Kleinstlebewesen dokumentieren. Gemeinsam mit der PHARMIG vermittelt das Technische Museum Wien BesucherInnen nicht nur umfassendes Wissen zu Virologie, sondern ermöglicht auch die praktische Anwendung des Erlernten, in dem SchülerInnen Techniken der Pharmakologie selbst ausprobieren.“ Peter Aufreiter, Generaldirektor Technisches Museum Wien
„Wir bringen Licht in das Unsichtbare und zeigen, wozu Viren, Bakterien und Co in der Lage sind. Und genauso erklären wir, wie es Menschen immer wieder schaffen, diese Verwandlungskünstler zu überführen und uns Impfstoffe und Medikamente in die Hand zu geben, die uns vor Krankheiten schützen können. Wer sind diese Menschen, die daran mitarbeiten? Wie arbeiten sie und welche Aufgaben stellen ihnen die unterschiedlichen Krankheitserreger? Mit dem Pharma-Schwerpunkt nehmen wir die Gäste des Technischen Museums auf eine spannende und aufregende Reise ins oft Unsichtbare.“ Ina Herzer, Vizepräsidentin PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Bilder der Veranstaltung:
https://www.apa-fotoservice.at/galerie/35026
Credits: Technisches Museum Wien mit Österreichischer Mediathek/APA-Fotoservice/Reither
Alle Details zu "Erkundung des Unsichtbaren":
tmw.at/pharmaRückfragehinweise:
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07.11.2023
Seltene Erkrankungen: Expertisezentren als essenzielle Basis in der Versorgung
Um seltene Erkrankungen noch schneller und besser zu erkennen und zu behandeln, müssen Expertisezentren gestärkt werden.
Wien, 7. November 2023 – Expertisezentren leisten als hochspezialisierte klinische Einrichtungen einen essenziellen Beitrag zur Behandlung von Betroffenen von seltenen Erkrankungen. Sie fungieren als überregionale, zentrale Anlaufstellen für definierte Gruppen seltener Erkrankungen. Europaweit eng miteinander vernetzt, teilen sie untereinander das erforderliche Wissen über seltene Erkrankungen und darauf basierende Behandlungserfahrungen. Sollen Betroffene noch schneller zu dieser hoch spezialisierten und umfassenden Versorgung kommen, müssen diese Zentren weiter gestärkt werden. Wie das gelingen kann, wurde beim 14. Rare Diseases Dialogs der PHARMIG ACADEMY besprochen.
Hannelore Ebner, eine über 80-jährige Patientin, die an der seltenen Stoffwechselkrankheit Morbus Gaucher leidet, berichtet, wie es Jahrzehnte dauerte, bis ihre Erkrankung endlich diagnostiziert und behandelt wurde. „Die Schwierigkeit lag nicht nur in der späten Diagnose, sondern es fehlten auch danach noch Informationen, um schneller an entsprechende Experten zu gelangen und die seit Jahren bereits verfügbare notwendige Therapie zu erhalten. Diese Verzögerungen sollten in der heutigen Zeit nicht mehr vorkommen. Dazu gibt es nun die Expertisezentren, damit Informationen über Erkrankungen verknüpft und Ärztinnen und Ärzte besser informiert werden können.“
„Seltene Erkrankungen betreffen in Summe eine große Gruppe von Menschen, die mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert sind. Die gute umfassende Versorgung Betroffener ist dem Bundesministerium ein wichtiges Anliegen. Genau hier setzt der Nationale Aktionsplan Seltene Erkrankungen an“, führt Mag. Dr. Christina Dietscher, Leiterin, Abteilung für nicht übertragbare Erkrankungen, psychische Gesundheit und Altersmedizin im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), aus.
Bei der Umsetzung dieses nationalen Aktionsplans steht die Designation von Expertisezentren im Vordergrund. Dementsprechend wurden auch in den vergangenen Jahren einige als solche designiert. Das BMSGPK fokussiert darauf, diese Zentren weiter auszubauen und sie an die europäischen Referenznetzwerke für Seltene Erkrankungen anzubinden. „Eine wichtige Maßnahme ist dabei auch die Einführung einer einheitlichen Codierung Seltener Erkrankungen und diesbezüglich erbrachter Leistungen. Dies erfolgt mittels sogenannter ‚ORPHAcodes‘. Damit können eine bessere Planung und Evaluierung der Versorgung von Patientinnen und Patienten gewährleistet werden“, erklärt Dietscher.
„Die Teilnahme im europäischen Referenznetzwerk für seltene Erkrankungen über die nationalen Expertisezentren hat weitreichende positive Auswirkungen“, erzählt Ao.Univ.-Prof. Dr. Gabriela Kornek, ärztliche Direktorin am AKH Wien. „Denn sie öffnen die Tür nach Europa. Eine der Herausforderungen bei seltenen Erkrankungen ist es ja, dass es mitunter in einem Land nur sehr wenige Betroffene gibt. Demzufolge ist das Bündeln von grenzüberschreitendem Know-how über Krankheiten und Therapieoptionen hier besonders wichtig.“ Eine wesentliche Aufgabe der Expertisezentren sieht Kornek daher auch in der überregionalen Versorgung. Um hier auch zukünftig mehr Patientenorientierung und Qualitätsverbesserungen erzielen zu können, ist die Erhebung von Patient Reported Outcome Measures (PROMs) wichtig, sprich den von Patientinnten und Patienten subjektiv wahrgenommenen Gesundheitszustand im Verlauf oder nach einer Behandlung mess- und auswertbar zu machen.
„Die bessere Sichtbarmachung der Expertisezentren für seltene Erkrankungen ist für den niedergelassenen Bereich und Betroffene mit unklaren Erkrankungen essenziell, um frühzeitig zuweisen und den Patienten gezielte Diagnostik und entsprechende Therapien anbieten zu können“ erklärt Univ. Prof. Dr. Susanne Greber-Platzer, MBA, Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MUW. „Diese Zentren bieten ein interdisziplinäres Betreuungskonzept für seltene Erkrankungen. Es gilt daher, diese zu stärken und sichtbarer zu machen. Als erster Schritt notwendig wäre die Aufnahme in die Versorgungsstruktur des Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG).“ Die internationale Vernetzung der Spezialistinnen und Spezialisten in diesen Zentren erlaubt einen intensiven Austausch, die Anwendung neuester Therapiemöglichkeiten und eine Verlaufsbeobachtung für jede seltene Erkrankung. Basis dafür ist entsprechend qualifiziertes Gesundheitspersonal, das sich besonders in diesem Fachgebiet etabliert hat.
„Für die umfassende Betreuung über Jahre beziehungsweise Jahrzehnte benötigt es ein Team an ärztlichen Spezialistinnen und Spezialisten, eigens geschultes Pflegepersonal, klinisch psychologische Betreuung sowie sozialarbeiterische und therapeutische Unterstützung, die den Patientinnen und Patienten sowie Familien hinsichtlich ihrer Erkrankung Know-how und Sicherheit vermitteln können“, führt Greber-Platzer aus. Das gehe aber nur, wenn die Finanzierung dieser speziellen Leistungen sichergestellt ist.
„Gerade wenn es für seltene Erkrankungen keine Therapie gibt, ist die psychische Belastung besonders hoch,“ stellt Andreas Huss, MBA, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse klar. Man müsse daher auch die psychosozialen Versorgungszentren ausbauen. Vor allem Case Management, also die individualisierte Begleitung durch das Gesundheitssystem, könnte zu einer rechtzeitigen Überweisung an die entsprechenden Expertisezentren beitragen. Parallel dazu sei es laut Huss erforderlich, eine öffentliche wie einheitliche Finanzierung zu stärken, damit Therapien auch für seltene Erkrankungen verfügbar sind.
Zeit ist ein wichtiger Faktor: „Wir erleben, dass Patientinnen und Patienten, die von seltenen Erkrankungen betroffen sind, oft erst Jahre nach ersten Symptomen zu einer Diagnosestellung kommen. Eine wesentliche Aufgabe in der Primärversorgung ist, aus der Vielzahl eher harmloser Erkrankungen jene mit einer hohen Gefahr für eine deutliche Gesundheitsbeeinträchtigung herauszufiltern. Bei unklaren Symptomen sollten Hausärztinnen und Hausärzte auch an seltene Erkrankungen denken, dazu ist zum Beispiel über Fortbildungen eine höhere Sensibilisierung notwendig“, erklärt Dr. Erwin Rebhandl, Arzt für Allgemeinmedizin und Universitätslektor an der Johannes-Kepler-Universität Linz. Laut Rebhandl können Datenbanken wie www.symptomsuche.at oder auch digitale Tools in der täglichen Praxis eine große Hilfe sein, um Betroffene rascher zu diagnostizieren, sie an ein spezialisiertes Zentrum zu überwiesen und letztlich auch die wohnortnahe Primärversorgung dauerhaft in Kooperation mit spezialisierten Zentren zu unterstützen.
Dass es notwendig ist, die Infrastruktur besser auszubauen, betont auch Claas Röhl, Patientenvertreter und Vorstandsmitglied von Pro Rare Austria: l: „Menschen mit seltenen Erkrankungen in Österreich brauchen unbedingt gut aufgestellte und finanziell abgesicherte Expertisezentren, die sich der Erforschung und Versorgung von seltenen Erkrankungen, aber auch dem Teilen dieses Wissens widmen. Expertisezentren nehmen auch eine Schlüsselrolle bei der nationalen Koordinierung der Patientenströme und dem Festlegen von Behandlungs- und Versorgungsstandards ein.“ Demnach sei laut Röhl ein ganz wesentliches Kriterium bei der Ernennung von Expertisezentren, die Patientenorganisationen in die Planung und Durchführung aller Aktivitäten einzubinden.
Der Rare Diseases Dialog der PHARMIG ACADEMY, moderiert von Mag. Tarek Leitner, fand am 6. November als Hybridveranstaltung in der Urania Wien statt.
Rückfragehinweis:
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02.11.2023
Langfristig wirkende Maßnahmen bei Arzneimittelversorgung nötig
Wirkstofflager ist richtige Maßnahme zur Vermeidung von Lieferengpässen. Langfristig braucht es aber Preisanpassungen und eine Stärkung des Produktionsstandortes Europa.
Wien, 2. November 2023 – „Das heute angekündigte Lager für bestimmte Arzneimittelwirkstoffe ist eine gute Maßnahme, um einzelne Spitzen bei der Nachfrage von Medikamenten abzufedern. Um die Problematik in der Medikamentenversorgung aber langfristig und nachhaltig zu lösen, müssen seitens des Gesundheitsministeriums unbedingt weitere Maßnahmen getroffen werden. Dazu zählt die Inflationsanpassung bei jenen Medikamenten, deren Preise unter der Rezeptgebühr liegen. Ebenso sollten weitere regulatorische Anpassungen erfolgen und vor allem auch eine Standortstrategie entwickelt werden, um die Abhängigkeit von Asien bei der Medikamentenproduktion zu verringern“, kommentiert Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, die heute bekannt gewordene Entscheidung von Gesundheitsminister Rauch, durch den Pharma-Großhandel ein Wirkstofflager anlegen zu lassen.
Ein Wirkstofflager ist eine sinnvolle Maßnahme, kann allerdings die Medikamentenproduktion nicht im großen Stil ersetzen. Dazu Herzog: „Das Thema der Lieferengpässe muss langfristig betrachtet und angegangen werden. Hier sehen wir bislang seitens des Gesundheitsministeriums keine entsprechenden unterstützenden Maßnahmen.“ Abseits von Problemen bei der Produktion und im Vertrieb haben zwei Gründe einen wesentlichen Einfluss auf die Versorgung mit Arzneimitteln, nämlich das niedrige Preisniveau als auch die Abhängigkeit von Asien bei der Arzneimittelproduktion. „Dem muss insbesondere in Österreich, aber auch auf europäischer Ebene entgegengewirkt werden“, mahnt Herzog.
Es sei für den Großhandel erfreulich, dass dieser für die Lieferung besonders günstiger Medikamente einen eigenen Aufschlag erhalte. „Das löst aber nicht das Problem bei den Herstellern. Wenn diese aufgrund unhaltbar niedriger Preise und immer weiterer Regularien gezwungen werden, sich aus der Versorgung zurückzuziehen, hat letztlich auch der Großhandel nichts zum Verteilen. Obwohl auch die Hersteller tun, was sie können, bleibt eine Unterstützung seitens des Gesundheitsministeriums bei ihnen aus“, stellt Herzog fest.
Alles ist seit der Pandemie und durch die geopolitischen Veränderungen sowie durch die eklatante Inflation teurer geworden. Die Medikamentenpreise bei Antibiotika, Schmerzmitteln, Fieber- und Blutdrucksenkern und vielen anderen bleiben aber konstant niedrig oder sinken sogar. „Das wirkt sich negativ auf die Versorgung mit Arzneimitteln aus. Das wird jedem einleuchten“, betont Herzog.
Aus Sicht der pharmazeutischen Industrie gibt es ein ganzes Bündel an Maßnahmen, die umgesetzt werden könnten und sollten. So wären neben den bereits genannten Aspekten beispielsweise auch Erleichterungen bei Arzneimittelpackungen möglich, um sie im Falle von Engpässen leichter unter den einzelnen Ländern in Europa zu transportieren. Abseits dessen wurden seitens der Hersteller vorsorglich Produktionsmengen erhöht oder es ist bei aller Schwierigkeit auf mehrere Bezugsquellen bei Wirk- und Zusatzstoffen umgestellt worden.
Was den kommenden Winter betrifft, ist der Verbandsvertreter vorsichtig, was eine Prognose betrifft: „Wir wissen noch nicht, wie sich letztlich das Infektionsgeschehen entwickeln wird. Die Arzneimittelproduzenten haben durch höhere Produktionsmengen zwar vorgesorgt, aber letzten Endes bleibt es ein Unsicherheitsfaktor, wie viele Menschen dann tatsächlich krank werden und medikamentös behandelt werden müssen.“
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20.10.2023
Gefälschte Medikamente können töten
Der sicherste Weg, um zu rezeptpflichtigen Arzneimitteln zu gelangen, ist der Gang in die Apotheke. Der Online-Handel mit derartigen Produkten ist in Österreich ausdrücklich verboten.
Wien, 20. Oktober 2023 – „Was dramatisch klingt, ist leider Realität: Wer gefälschte Arzneimittel konsumiert, begibt sich mitunter in Lebensgefahr“, warnt PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog anlässlich kürzlich aufgetauchter Medikamentenfälschungen in Österreich. Nach wie vor ist die legale Lieferkette, vom Hersteller über den Großhandel und die Apotheke, der sicherste Weg, um Arzneimittel zu den Patientinnen und Patienten zu bringen. Auch der jüngste Fall eines gefälschten Diabetesmittels ist zum jetzigen Erkenntnisstand außerhalb dieses Vertriebsweges zu verorten.
„Rezeptpflichtige Arzneimittel dürfen ausnahmslos in öffentlichen oder bei ärztlichen Apotheken gekauft werden. Wer diesen Weg scheut und eigentlich rezeptpflichtige Arzneimittel im Internet bestellt, geht dabei ein unkalkulierbares und hohes Risiko ein. Man muss leider davon ausgehen, dass solche Produkte gefälscht sind. Und gefälschte Arzneimittel sind weder geprüft noch sicher“, so Herzog. Es sei daher ein Spiel mit dem eigenen Leben, wenn man etwa aus Gründen der Bequemlichkeit, der Zeitersparnis oder auch der Scham online derartige Produkte kaufe, so der Branchenvertreter.
Dass die legale Lieferkette sicher gegen das Eindringen gefälschter Medikamente ist, dafür sorgt eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen. Diese wurden im Zuge der Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie im Jahr 2019 eingeführt. Seither lässt sich jede Medikamentenpackung durch einen einzigartigen Code eindeutig identifizieren. So soll sichergestellt werden, dass keine gefälschten Arzneimittel in die legale Lieferkette eingeschleust werden können. Dank dieses strengen und engmaschigen Überwachungssystems wurde etwa auch das erwähnte gefälschte Diabetesmittel entdeckt.
Leider floriert trotz der hohen Gefahr der Handel mit illegalen Arzneimitteln. Laut Produktpirateriebericht des Bundesministeriums für Finanzen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 832.267 gefälschte und illegale Medikamente vom österreichischen Zoll aufgegriffen. „Das ist eine erschreckend hohe Zahl. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass die Zollbeamten wohl nicht lückenlos alles aufgreifen können, was illegal nach Österreich geliefert wird“, gibt Herzog zu bedenken.
Der Online-Handel mit Arzneimitteln ist in Österreich nur für nicht rezeptpflichtige und hier zugelassene bzw. registrierte Humanarzneimittel erlaubt. Hierfür gibt es sogenannte zertifizierte Versandapotheken. Welche dies sind, kann in einer Liste des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) nachgeprüft werden.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communication & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
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05.10.2023
Hoffnung für seltene Erkrankungen
Neue Behandlungsmöglichkeiten wie etwa Gentherapien stellen Meilensteine für Betroffene seltener Erkrankungen dar, benötigen aber entsprechende Finanzierungsmodelle.
Wien, 5. Oktober 2023 – Derzeit existieren über 200 Therapien für seltene Krankheiten, von denen etwa 1.800 neue Produkte in verschiedenen Entwicklungsstadien sind. Im jährlichen Bericht Highlights der Humanarzneimittel 2022 hat die Europäische Arzneimittelagentur EMA insgesamt 21 neue Medikamente für seltene Erkrankungen verzeichnet. Für viele Betroffene gibt es damit erstmals die Hoffnung auf eine adäquate Therapie. Vor allem Gentherapien zählen zu den Meilensteinen unter den neuen Therapieoptionen. Mit einem Blick in die Zukunft widmet sich der 13. Österreichische Kongress für Seltene Erkrankungen am 6. und 7. Oktober in Wien daher diesen speziellen Therapien und bietet einen umfangreichen Einblick in dieses Themengebiet.
Die unterschiedliche Finanzierung von Therapien für seltene Erkrankungen erschwert den Zugang zu diesen Behandlungen für Patientinnen und Patienten. Dazu sagt Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Da hoch spezialisierte Therapien bei seltenen Erkrankungen in Österreich uneinheitlich finanziert werden, ist der Zugang zu neuen Behandlungen für Patientinnen und Patienten herausfordernd. Wir müssen sicherstellen, dass vulnerable Patientengruppen, wie die der seltenen Erkrankungen, die in der Zahl überschaubar sind und politisch nicht über das stärkste Stimmengewicht verfügen, weiterhin gehört werden und geschützt bleiben. Damit ist auch ein einheitlicher Zugang zu Therapien auf dem modernsten Stand der Wissenschaft verbunden.“
In den letzten Jahren wurde in ersten Ansätzen ein bundesweiter Finanzierungstopf als Lösungsmodell eingerichtet. Der Kongress in Wien wird sich auch mit der Frage befassen, inwieweit eine breitere Einführung eines solchen Topfes dazu beitragen kann, eine bessere Versorgung von Betroffenen mit seltenen Erkrankungen über alle Bundesländer hinweg sicherzustellen. Ein breiter Austausch von Berufsgruppen innerhalb des Gesundheitsbereichs und der Angehörigen der Politik soll dazu beitragen, unterschiedliche Perspektiven auf bestehende Herausforderungen sichtbar zu machen.Damit sich die Versorgungssituation für Menschen mit einer seltenen Erkrankung bessert, sind Kommunikation und Austausch unerlässlich. Die PHARMIG selbst rückt mit ihren Kurz-Interviews von Systempartnern im Rahmen der Reihe „Rare Diseases Insights“ Teilaspekte des Themenbereichs „Seltene Erkrankungen“ ins Zentrum. Die neueste Ausgabe mit Mag. pharm. Gunda Gittler, MBA, aHPh , Apothekenleiterin und zuständig für den Arzneimitteleinkauf des Einkaufsverbunds der Barmherzigen Brüder, zeigt auf, welchen wesentlichen Beitrag Österreichs Krankenhausapotheken bei der Versorgung von seltenen Erkrankungen leisten.
„Jeder, der im Gesundheitsbereich tätig ist, kann dazu beitragen, die Patientenbetreuung zu verbessern. Durch interdisziplinären Austausch und das Hinterfragen der bisherigen Pfade für Betroffene von seltenen Erkrankungen auf ihrem Weg zur Therapie, lässt sich aufzeigen, wie wir das Gesundheitssystem effizienter und patientenzentrierter gestalten können“, so Herzog.
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03.10.2023
Pharmastandort mit integrierter Standortpolitik stärken
Für eine langfristige Perspektive und ein nachhaltiges Wachstum am Pharmastandort Österreich ist das Zusammenspiel mehrerer Politikbereiche notwendig.
Wien, 03. Oktober 2023 – Mit der Erforschung und Herstellung von Wirkstoffen und Arzneimitteln und der Beschäftigung von Mitarbeitenden in den Regionen leisten Betriebe der pharmazeutischen Industrie wichtige Beiträge zur Stärkung der Wirtschaftskraft und Medikamentenversorgung. Um diesen Unternehmen Langfristigkeit, Planbarkeit und Nachhaltigkeit ermöglichen, sind ganzheitliche Rahmenbedingungen am Standort essenziell.
So hält Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums von Bayer in Österreich fest: „Unternehmen wie Bayer sind ein gutes Beispiel für die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beiträge, die pharmazeutische Unternehmen leisten. Sie schaffen Arbeitsplätze, setzen Impulse für die Wirtschaft und festigen damit Österreichs internationale Wettbewerbsfähigkeit als Standort für Gesundheit und Forschung. Gleichzeitig sind sie am Standort einer wenig wertschätzenden Preispolitik und Hürden beim Markzugang ausgesetzt. Wollen wir dieses Engagement der Industrie in Österreich langfristig erhalten, müssen wir dafür auf politischer Ebene die Weichen stellen.“
Die heimische pharmazeutische Industrie bietet derzeit etwa 18.000 direkte Arbeitsplätze, indirekt sind es sogar 63.000. Allein in den letzten Jahren haben pharmazeutische Unternehmen in Österreich in mehrfacher Milliardenhöhe in den Standort investiert. Bayer beschäftigt in Österreich beispielsweise rund 190 Mitarbeitende und ist im Bereich der klinischen Forschung in den Bereichen Kardiologie, Onkologie, Hämatologie, Nephrologie und Ophthalmologie aktiv an der Identifizierung und Entwicklung neuer Wirkstoffe beteiligt – ein Tätigkeitsgebiet, das in Europa seit Jahren schrumpft. Denn während im Jahr 2011 in Europa noch ein Anteil von 30,4 Prozent an den weltweiten Aktivitäten im Bereich klinischer Prüfungen verzeichnet wurde, ist dieser Wert bis 2020 auf 19,3 Prozent gesunken.
Dazu Herzog: „Jedes Engagement auf dem Gebiet der Forschung ist wertvoll. Denn Forschung wirkt wie ein Magnet und macht Österreich auf der Innovationslandkarte der Welt sichtbar. Gleichzeitig wird mit jeder klinischen Prüfung Know-how am Standort generiert und Patientinnen und Patienten frühen Zugang zu hochinnovativen Medikamenten ermöglicht. Umso wichtiger ist es, dass wir Aktivitäten in diesem Bereich forcieren.“
Gesundheit, Forschung, Wirtschaft und das Thema Wettbewerb stehen in Wechselwirkung zueinander. Um den Standort insgesamt zu stärken, muss die Politik daher einen klaren, gemeinsamen und zukunftsorientierten Rahmen bereitstellen, der im Sinne der Arzneimittelversorgung auch gute Bedingungen für Forschung, Produktion und Marktzugang berücksichtigt. „Ein abgestimmtes Planen und Vorgehen ist notwendig, damit Arzneimittelproduktion weiter in Österreich erfolgt und um die Arzneimittelversorgung auf dem hohen Niveau zu halten, das derzeit noch in Österreich vorherrscht. Wollen wir zum Wohl unseres Standorts in Zukunft noch mehr Firmenjubiläen von pharmazeutischen Unternehmen erleben, muss es hier ein gutes Miteinander geben. Wir brauchen daher eine Standortpolitik, die integriert gedacht und gelebt wird“, plädiert Herzog für eine integrierte Standortpolitik in Österreich.
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02.10.2023
Weckruf für mehr Blutplasmaspenden
Mehr und vor allem fortlaufende Plasmaspenden sind erforderlich, um die medizinische Versorgung mit lebenswichtigen Arzneimitteln sicherzustellen.
Wien, 2. Oktober 2023 – 60.000 Menschen in Österreich werden laut Wirtschaftskammer -Zahlen jedes Jahr mit einem Präparat auf Blutplasmabasis behandelt. Im klinischen Alltag, auf der Intensivstation oder auch in der Präzisionsmedizin ist der Bedarf an Blutplasma daher entsprechend hoch. Da Plasma aber nicht künstlich hergestellt werden kann, sind Patientinnen und Patienten bei ihrer Behandlung auf kontinuierliche Spenden angewiesen. Angesichts der weltweit rückläufigen Spendebereitschaft gerät die Versorgung mit Blutplasmaprodukten zunehmend unter Druck.
„Die Situation ist alarmierend. In Österreich kann die Versorgung mit Arzneimitteln auf Blutplasmabasis derzeit noch sichergestellt werden. Der anhaltende Rückgang an Plasmaspenden während der Pandemie konnte aber noch nicht wieder aufgeholt werden. Zugleich steigt der Bedarf an Plasma in der Medizin und der Mangel wird laufend größer“, mahnt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich der diese Woche stattfindenden International Plasma Awareness Week.
Vor der Pandemie, im Jahr 2019, wurden in Österreich insgesamt 499.992 Liter Blutplasma gespendet und zu Arzneimitteln verarbeitet. 2022 waren es nur noch 394.791 Liter. Das sind ganze 105.201 Liter bzw. 21 Prozent weniger, und das, obwohl die Anzahl der Plasmaspendezentren in Österreich sogar aufgestockt wurde. Das signifikant gesunkene Spendenaufkommen wirkt sich negativ auf die Versorgung mit wichtigen medikamentösen Therapien aus.
Blutplasma dient als Rohstoff für mehr als 100 verschiedene Medikamente, die es Menschen mit bestimmten Krankheiten ermöglichen, ein weitgehend normales Leben zu führen. Das Engagement der pharmazeutischen Industrie auf diesem Gebiet ist groß: Kontinuierliche Standortausbauten, hohe Investitionen in die niederschwellige Spenden-Infrastruktur und finanzielle Aufwandsentschädigungen für Spender:innen tragen dazu bei, dass über 15 Prozent der weltweit verfügbaren Plasmaprodukte in Österreich hergestellt werden. Wien gilt in diesem Zusammenhang als die „Welthauptstadt“ der Plasmaverarbeitung.
Der Herstellungsprozess vom Zeitpunkt der Plasmaspende bis zum fertigen Plasmapräparat kann bis zu zwölf Monate dauern, was das kontinuierliche Sammeln von Blutplasma umso wichtiger macht. 1.200 Plasmaspenden sind pro Jahr für die Therapie einer bzw. eines Hämophilie-Betroffenen erforderlich, 130 Plasmaspenden braucht man für die jährliche Behandlung eines Menschen mit einem Immundefekt.
Dazu Herzog: „All diese Präparate auf Blutplasmabasis sind überlebenswichtig. Jede und jeder von uns kann im Laufe seines Lebens auf eine Plasmaspende angewiesen sein. Denn Blutplasma ist vielseitig einsetzbar und wird in großen Mengen benötigt. Wer sein Blutplasma spendet, leistet einen wertvollen Beitrag, um die medizinische Versorgung für uns und andere im Notfall sicherzustellen.“
Zur Plasmaspende sind in Österreich alle Menschen zwischen 18 und 60 Jahren zugelassen. Sie müssen sich gesund fühlen und einen Spendetermin bei einem Plasmazentrum vereinbaren. Einen Überblick bietet beispielsweise diese Website: https://www.plasmaspende.at/plasmazentren-oesterreich .
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29.09.2023
Wesentlich für die Basisversorgung: Generika und Biosimilars
Patentfreie Medikamente spielen eine große Rolle in der Patient:innenversorgung. Für ein mehr an "Made in Austria" sind stabile und faire Rahmenbedingungen notwendig.
„Patentfreie Medikamente wie Generika und Biosimilars sind ein Grundpfeiler der Patient:innenversorgung und tragen wesentlich zu einem gerechten Zugang zu Arzneimitteln und einer nachhaltigen Stärkung des Gesundheitssystems bei“, betont Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, und bekräftigt einmal mehr die Wichtigkeit von planbaren Rahmenbedingungen für pharmazeutische Unternehmen am Standort Österreich, um die Verfügbarkeit von Arzneimitteln nachhaltig zu sichern und zu erhöhen. Rund 90% der in Österreich abgegebenen Medikamente sind patentfreie. „Das ist ein substanzieller Beitrag in die qualitativ hochwertige Versorgung. Nun gilt es, diese Leistungen für die Zukunft abzusichern“, hält Herzog fest.
Planbarkeit und langfristig wirksame Rahmenbedingungen sind für die pharmazeutische Industrie essenziell, um die Vielfalt an Arzneimitteln und die Versorgungssicherheit stabil zu halten. Dazu Herzog: „Gerade in den letzten Wochen gab es von einigen Unternehmen klare Signale zum Pharmastandort Österreich. Der Ausbau von Forschungs-, Produktions- und Vertriebseinrichtungen erfordert jedoch langfristige Perspektiven. Die Preis- und Erstattungspolitik, die wir in Österreich im patentfreien Bereich haben, leistet hier keinen positiven Beitrag, im Gegenteil, sie gefährdet die hohe Qualität und Vielfalt bei der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln.“ Auch die Patient:innen sollen darauf vertrauen können, dass sie ihre etablierte und gewohnte Medikation weiterhin erhalten. Genauso wichtig ist es für die behandelnde und verschreibende Ärzteschaft, wenn ihnen eine Vielfalt an Therapien zur Verfügung steht.
Österreich beheimatet eine starke und leistungsfähige Generika- und Biosimilarsproduktion, die für Wertschöpfung, Arbeitsplätze, einen vielfältigen Arzneimittelschatz und nicht zuletzt auch für Kosteneinsparungen für die Sozialversicherung sorgt. „Dem gegenüber stehen unternehmerische Risiken, die auch aus der Preis- und Erstattungspolitik erwachsen. Unternehmen haben in Österreich zunehmend Probleme, die Arzneimittelvielfalt hochzuhalten und am österreichischen Markt zumindest kostendeckend zu wirtschaften. Umso wichtiger ist es, dass wir die Themen Standort Österreich und Europa sowie Versorgung integriert denken, und zwar in den Bereichen Forschung, Arbeitsmarkt und Marktzugang gleichermaßen“, ist Herzog überzeugt.
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Statistiken
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12,8 %
des BIP Anteil der Gesundheits-ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
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12,7 %
Anteil der Medikamente an den Gesundheitsausgaben
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1,94
Euro Wertschöpfung eines Pharma-Euros für die Gesamtwirtschaft
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2.6 MRD.
Investitionen der Pharmaunternehmen in den Standort Österreich (2013-2018)
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18.000
Beschäftigte in den Unternehmen der pharmazeutischen Industrie Österreichs (63.000 indirekt Beschäftigte)
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In welchen Bereichen pharmazeutische Unternehmen mit Ärzten, Krankenhäusern & Co. zusammenarbeiten und was diese Zusammenarbeit wert ist.
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Rezeptpflichtige Arzneimittel sicherer gegen Fälschungen machen - darauf zielt die EU-Richtlinie 2011/62 ab.
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