
Coronavirus | COVID-19
So trägt die pharmazeutische Industrie zum Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bei
So trägt die pharmazeutische Industrie zum Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bei
Medizinische Innovationen: Ihre Beiträge für Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft
Den Pharmastandort Österreich digital entdecken
Unter anderem lesen Sie in dieser Ausgabe:
Integrierte Standortpolitik gefordert
Nicht nur die PHARMIG ortet Verbesserungspotenzial beim Wirtschaftsstandort Österreich
Zahlen und Hintergrundinformationen aus Pharmaindustrie und Gesundheitswesen
Umfrage innerhalb der Industrie zur Zukunft des Pharmastandorts zeigt Verbesserungspotenzial bei Rahmenbedingungen in Österreich auf.
Wien, 23. Jänner 2023 – Multiple Krisen setzen den Unternehmen der pharmazeutischen Industrie in Österreich zu: Ukrainekrieg, Energiekrise, gestiegene Kosten durch die Inflation und gleichzeitig ein hoher Druck auf die Arzneimittelpreise. Die Auswirkungen dessen werden etwa bei den aktuellen Schwierigkeiten in der Arzneimittelversorgung sichtbar. Die Peter Hajek Public Opinion Strategies GmbH hat im Auftrag der PHARMIG, des Verbandes der pharmazeutischen Industrie Österreichs, den PHARMA Branchenbarometer erstellt und dazu unter den Verbandsmitgliedern erhoben, wie sie die zukünftige Entwicklung des Pharmastandorts Österreich einschätzen.
„Der Trend der Umfrage zeigt, dass die Rahmenbedingen in Österreich eher durchschnittlich eingeschätzt werden. Einen Veränderungsbedarf und damit ein klares Verbesserungspotenzial am Standort sehen die befragten Geschäftsführenden insbesondere in den Bereichen Preisgestaltung, Erstattung sowie Förderung und Finanzierung von innovativen Arzneimitteln“, geht Dr. Peter Hajek im Zuge des heutigen Pressegesprächs der PHARMIG auf die Ergebnisse der Umfrage ein. Während dem wirtschaftlichen Umfeld generell ein positiver Befund ausgestellt wird, werden die mangelhafte Einbindung in die Gesundheitspolitik sowie die fehlende Inflationsanpassung bei Arzneimittelpreisen kritisch gesehen.
„Der PHARMA Branchenbarometer führt uns vor Augen, wie wesentlich eine Anhebung oder zumindest Angleichung der Arzneimittelpreise an die Inflation gesehen wird, um die Breite des Arzneimittelschatzes für Patientinnen und Patienten in Österreich sicher zu stellen. Eine derartige Anpassungsmöglichkeit ist für Arzneimittel in Österreich aber leider nicht vorgesehen, wodurch der reale Preis einer Arzneimittelpackung weiterhin jedes Jahr sinkt“, erklärt Dr. Bernhard Wittmann, Geschäftsführer von Sigmapharm/Mono und Vizepräsident der PHARMIG. Das niedrige Preisniveau in Österreich sowie der hohe Preisdruck wirke sich auch auf die Wirtschaftlichkeit einer Produktion am Standort aus.
Viele Unternehmen haben daher in der Vergangenheit ihre Produktionen nach Asien ausgelagert. „Was Unternehmen in Österreich fehlt, ist eine langfristige Perspektive, um für die Zukunft planen und die Arzneimittelvielfalt erhalten zu können. Es geht dabei weniger um Förderungen, von denen es ausreichend gibt, sondern vielmehr um eine generelle, integrative Standortstrategie auf politischer Ebene, mit der positive Signale für die Wirtschaft und insbesondere für unsere Branche gesetzt werden“, so Wittmann.
Mehr Produktion in Europa und damit auch mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung kann laut Ina Herzer, Geschäftsführerin von Merck Sharp & Dohme in Österreich und Vizepräsidentin der PHARMIG, nur gelingen, wenn es nicht nur bei bewährten Medikamenten, sondern auch bei den innovativen Arzneimitteln fördernde Maßnahmen gibt. „Es muss ein Umdenken mit Blick auf den patentgeschützten Bereich, also die innovativen Arzneimittel, stattfinden. Hier dominiert der Blick auf die Kosten, anstatt dass der weitreichende Nutzen im Vordergrund steht. Dieser zeigt sich in vielen Bereichen, ob es beispielsweise kürzere Krankenstände sind, weniger Pflegeaufwand oder vermiedene Krankenhausaufenthalte. Das macht aus innovativen Arzneimitteln Investitionen in ein nachhaltig funktionierendes Gesundheitssystem“, erklärt Herzer und verweist zusätzlich auf die durch medizinische Fortschritte gestiegenen Überlebensraten von Menschen mit HIV, Krebs und Hepatitis.
Während innovative Therapien im Krankenhausbereich oftmals gut ihren Weg zu Patientinnen und Patienten finden, werden sie laut Herzer im niedergelassenen Bereich sehr viel zögerlicher eingesetzt: „Gerade der Einsatz innovativer Medikamente bei Ärztinnen und Ärzten im niedergelassenen Bereich könnte dazu beitragen, den kostenintensiven Krankenhausbereich zu entlasten. Dieses Potenzial wird noch unzureichend ausgeschöpft.“
Auch Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, zieht aus dem PHARMA Branchenbarometer die entsprechenden Schlüsse für den Pharmastandort: „Die Unternehmen der pharmazeutischen Industrie können ihrer Verantwortung am Standort nur dann langfristig und dauerhaft nachkommen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Wir sehen aber, dass es, je nach Portfolio, für manche Unternehmen eng wird. Das betrifft sowohl jene, die im Generikabereich tätig sind, wie auch jene, die Forschung betreiben und Innovationen bereitstellen. Sie alle haben damit zu kämpfen, dass der Nutzen ihrer Produkte zu wenig oder gar nicht anerkannt wird. Folglich sind sowohl die Versorgung mit Arzneimitteln in ihrer Breite als auch die Innovationsführerschaft in der österreichischen Wissenschaft negativ betroffen.“ Denn das markante Maß an Wissenschaftsskepsis in Österreich sei ein Alarmsignal und schade laut Herzog dem Klima für Innovationen zusätzlich.
Abschließend zieht Herzog Bilanz: „Der dargestellte Befund zeigt, dass die Geschäftsführenden der pharmazeutischen Industrie in Österreich eher vorsichtig in die Zukunft des Standorts blicken. Das ist unter Berücksichtigung der vorherrschenden Krisen wenig verwunderlich. Ich rate davon ab, Arzneimittel, egal ob bewährte oder innovative, nur als Kostenfaktor zu betrachten, sondern sie vor allem als Lösung essenzieller Probleme zu sehen. Anstatt immer nur Einsparungspotenziale im Gesundheitssektor zu verfolgen, könnte der gesamte Sektor als Chance für zukunftsgerichtete Investitionen gesehen werden. Diese Perspektive ist entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung. Denn je attraktiver die Rahmenbedingungen in Österreich für Unternehmen gestaltet sind, desto mehr profitieren Produktion, Forschung, Wirtschaft, Gesundheit und nicht zuletzt wir selbst als Patientinnen und Patienten wie auch als Arbeitnehmer.“
Bilder des Pressegesprächs sind in der APA-Fotogalerie abrufbar.
Rückfragehinweis:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
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Impfungen sind und bleiben die wirkungsvollste Präventionsmaßnahme, um sich vor Infektionskrankheiten und ihren schweren Verläufen zu schützen, mitunter ein Leben lang.
Wien, 20. Jänner 2023 – Anlässlich des morgen stattfindenden Österreichischen Impftages weist Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, einmal mehr auf die Bedeutung von Impfungen als präventive Gesundheitsmaßnahme hin: „Impfungen sind mehr als nur Instrument zur Bekämpfung von Pandemien oder saisonal auftretenden Virusausbrüchen. Sie können Menschen heute ihr Leben lang vor etwa 20 schweren Infektionskrankheiten und vor einigen damit in Zusammenhang stehenden Krebsarten schützen.“
Anders als für Kinder und Jugendliche gibt es in Österreich für Erwachsene kein kostenloses und flächendeckendes Impfprogramm, obgleich das Nationale Impfgremium klare Empfehlungen für wichtige Schutzimpfungen in dieser Altersgruppe gibt. Herzog weist auf den vielfältigen Nutzen von Impfungen, auch im Erwachsenenalter, hin und betont: „Auch im höheren Lebensalter, wenn das Immunsystem nachlässt und chronische Erkrankungen vorhanden sind, ist ein kontinuierlicher Impfschutz ein sinnvoller und wichtiger Pfeiler der individuellen Gesundheitsvorsorge. Damit können zusätzliche Gesundheitsrisiken minimiert werden. Einerseits folgt daraus eine Entlastung der medizinischen Grundversorgung und der Gesundheitsbudgets und andererseits kann die Lebensqualität der Menschen gesteigert werden.“ Insgesamt stellen Impfungen eine der erfolgreichsten und für Europa gesehen auch preiswertesten Gesundheitsmaßnahmen unserer Zeit dar.
Dieser Erfolg könnte noch maßgeblich erhöht werden, würden mehr Menschen diese Art der Gesundheitsvorsorge kontinuierlich in Anspruch nehmen, ob im Kindes- oder Erwachsenenalter. Laut Vaccines Europe (Europäische Branchenvertretung der Impfstoffhersteller), investiert gegenwärtig ein Großteil der EU-Mitgliedsstaaten (77%) nur wenig bzw. in einem über die letzten fünf Jahre stagnierenden Ausmaß in Impfprogramme für Erwachsene und Jugendliche. Demgegenüber steht nach Information von Vaccines Europe eine umfangreiche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit.
Derzeit werden rund 100 neue Impfstoffe erforscht und entwickelt. Davon sind 81 Vakzine für die Anwendung bei Erwachsenen vorgesehen. Etwa 46 Prozent der Impfstoffe in Entwicklung sollen sich gegen Krankheiten richten, bei denen eine Impfung bis jetzt noch nicht möglich ist. Das sind zum Beispiel Vakzine gegen die durch Zecken übertragenen Borrelien oder das Epstein-Barr-Virus, das im Zusammenhang mit Multipler Sklerose stehen soll. Elf Impfstoffkandidaten zielen auf Bakterien ab, die bereits resistent gegen Antibiotika sind, acht Impfstoffe werden als therapeutische Impfstoffe getestet.
„Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung gehen pharmazeutische Unternehmen auch neue Herausforderungen beim Thema Impfstoffe an. Vor diesem Hintergrund und angesichts einer älter werdenden Bevölkerung ist eine stärkere Verankerung von Impfprogrammen für Erwachsene in nationalen Impfprogrammen umso bedeutsamer, wenn wir der Bevölkerung auch künftig etablierte und neue Impfstoffe rasch und breit zur Verfügung stellen wollen“, so Herzog.
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Mit dem Ausbau seiner veterinärmedizinischen Produktion in Wels stärkt das PHARMIG-Mitgliedsunternehmen Richter Pharma den heimischen Wirtschaftsstandort.
Wien, 17. Jänner 2023 – Das PHARMIG-Mitgliedsunternehmen Richter Pharma setzte heute den Spatenstich zu einer Erweiterung und einem teilweisen Neubau seiner veterinärmedizinischen Produktionsstätte in Wels. Die damit verbundene Investition von 35 Millionen Euro ist ein starker Vertrauensbeweis in den heimischen Wirtschaftsstandort. Dazu Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Dieser wirtschaftliche Impuls von Richter Pharma ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung unseres Pharmastandortes und eine Investition in die Versorgungssicherheit. Wir freuen uns, dass bei diesem Ausbau wichtige Faktoren der Nachhaltigkeit ebenso im Vordergrund stehen wie die Modernisierung und Kapazitätserweiterung an sich.“
Die heimische pharmazeutische Industrie bietet derzeit etwa 18.000 direkte Arbeitsplätze, indirekt sind es sogar 63.000. In Zeiten hoher Inflation und steigender Energiekosten, die nicht zuletzt auch die produzierenden heimischen Betriebe stark belasten, ist eine Investition wie jene von Richter Pharma beispielgebend für die Kraft der österreichischen Pharmaindustrie.
„Pharmazeutische Unternehmen investieren in Österreich, weil unser Land viele Vorteile für unternehmerische Tätigkeit bietet. Gleichzeitig sehen wir, gerade im Arzneimittelbereich, die Tendenz, den Druck auf Hersteller und Vertriebsunternehmen immer weiter durch restriktive Regularien zu erhöhen. Wir können aber nur dann an einer zukunftsträchtigen, qualitätsvollen Gesundheitsversorgung arbeiten, wenn sich Erstattungs- und Standortpolitik nicht widersprechen. Vielmehr sollte die Politik eine integrierte Standortpolitik verfolgen, um derartige Investitionen in Standorte zu fördern. Es wäre doch erfreulich, wenn es weit mehr solcher Jubelmeldungen über Standortinvestitionen gäbe“, so Herzog.
Allein in den letzten Jahren haben die Unternehmen in Österreich in mehrfacher Milliardenhöhe in den Standort Österreich investiert. Dadurch werden neue Arbeitsplätze geschaffen, Impulse für die Wirtschaft gesetzt und Österreichs Wettbewerbsfähigkeit als Gesundheits-, Forschungs- und Produktionsstandort international gefestigt.
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Engpässe bei den Arzneimitteln entstehen nicht dadurch, dass die Ärztinnen und Ärzte ein bestimmtes Produkt auf das Rezept schreiben. Eine Wirkstoffverordnung schafft lediglich weiteren Preisdruck und Unsicherheit für Patienten.
Wien, 13. Jänner 2023 – Die pharmazeutische Industrie lehnt den Vorstoß des Gesundheitsministers ab, in Österreich eine Wirkstoffverschreibung einzuführen. „Das Argument, dass in anderen Ländern eine Wirkstoffverschreibung gang und gäbe wäre, nur in Österreich nicht, ist kein wirkliches Argument. Schließlich haben alle Länder in der EU derzeit dieselben Schwierigkeiten in der Arzneimittelversorgung. Es ist kein rein österreichisches Spezifikum, dass wir derzeit bei einigen Produkten Lieferprobleme haben, Wirkstoffverschreibung hin oder her“, betont Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG.
Die Engpässe bei den Arzneimitteln entstehen nicht dadurch, dass die Ärztinnen und Ärzte ein bestimmtes Produkt auf das Rezept schreiben. Es würde sich auch nichts ändern, würden sie statt eines Produktes nur mehr den Wirkstoff verordnen. Vielmehr liegen die Gründe beim Arbeitskräftemangel in der Produktion, bei Zwischenfällen im Herstellungsprozess, beim Mangel an wichtigen Roh- und Zusatzstoffen, bei der derzeit extrem schwankenden Nachfrage und vor allem auch beim hohen Preisdruck und dem damit verbundenen niedrigen Preisniveau, das besonders im patentfreien Arzneimittelbereich herrscht.
Anstatt die Situation zu verbessern, würde eine Wirkstoffverschreibung nach Ansicht des Verbandsvertreters nur den Arzneimittelschatz schmälern. Dazu Herzog: „Wir haben jetzt schon einen enorm hohen Druck auf die Preise, speziell bei Generika. Eine Wirkstoffverschreibung würde diesen Druck weiter erhöhen, weil die Apotheken jeweils nur jenes wirkstoffgleiche Medikament abgeben dürfen, das gerade den niedrigsten Preis hat. Die Folge wäre eine Reduktion des Arzneimittelschatzes und damit eine zusätzliche Gefährdung der Versorgungssicherheit bei Arzneimitteln.“ Abgesehen davon steht den Ärztinnen und Ärzten bei der Verschreibung ohnehin die Lieferengpass-Liste der Behörde tagesaktuell zur Verfügung.
Ebenso würde eine Wirkstoffverschreibung Unsicherheiten bei den Patientinnen und Patienten bewirken. „Gerade bei Personen, die laufend Medikamente einnehmen, ist eine Kontinuität wichtig. Das betrifft auch das Produkt selbst. Bekommen chronisch Kranke immer wieder ein anderes Medikament, führt das zu Verunsicherung und Irritation. Es ist also mitnichten im Sinne der Patientinnen und Patienten, auf das gut etablierte System der Verschreibung, wie es seit Jahren gang und gäbe ist, zu verzichten“, warnt Herzog.
Zwar existiert das System der Wirkstoffverschreibung in vielen anderen Ländern, doch sind die Systeme in der pharmazeutischen Wertschöpfungskette, der Preisgestaltung und der Erstattung europaweit sehr unterschiedlich und je Land spezifisch gestaltet. „Was in einem Land funktionieren mag, kann in einem anderen zu ungewollten Verwerfungen führen. Eine Wirkstoffverschreibung würde hierzulande nur negative Auswirkungen haben“, versichert Herzog.
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Faire Preise können zu einer Stabilisierung der Versorgungslage mit Arzneimitteln beitragen.
Wien, 21. Dezember 2022 – Ein Gutteil der aktuellen Lieferverzögerungen bei Arzneimitteln lässt sich, neben Schwierigkeiten im Produktions- und Vertriebsprozess, vor allem auch auf die schwierige Preissituation in Österreich zurückführen. Dass faire Preise stabilisierend auf die Versorgung wirken können, hat der deutsche Bundesgesundheitsminister Lauterbach bereits erkannt. Er lässt mit Preiserhöhungen für bestimmte Arzneimittel aufhorchen, die aktuell schwer verfügbar sind. Auch in Österreich ist das Einsparungspotenzial bei den Ausgaben für Arzneimittel ausgereizt. Schließlich wurden erst im heurigen Frühjahr mittels neuer Preisregelungen die Arzneimittelpreise noch einmal nach unten gedrückt. Diese Niedrigpreis-Strategie birgt die Gefahr, dass Unternehmen gezwungen werden, sich aus der Versorgung mit Arzneimitteln zurückzuziehen.
Dazu sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Anstatt immer nur auf Einsparpotenziale im Gesundheitswesen zu schielen, sollte der gesamte Sektor als Chance für zukunftsgerichtete Investitionen angesehen werden. Das trifft ganz besonders auf den Medikamentensektor zu. Wenn man, wie bei Pauschalreisen, immer nur ‚billiger, billiger!‘ ruft und immer weniger auszugeben bereit ist, kann man nicht erwarten, dreimal am Tag das komplette Buffet zur Auswahl zu haben. Das Angebot wird so zwangsläufig immer dürftiger. Das ist im Arzneimittelbereich leider nicht anders, auch wenn die Unternehmen einen sehr langen Atem haben und wirklich alles daransetzen, die Versorgung mit ihren Produkten aufrecht zu erhalten.“
Die aktuell vielschichtige Krisenlage offenbart, dass selbst die zwar global verzweigten, aber an und für sich stabilen Lieferketten in der Arzneimittelproduktion irgendwann an ihre Grenze kommen. Lange Vorlaufzeiten bei Zulieferern und steigende Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die die pharmazeutische Industrie nicht wie andere Branchen weitergeben kann, zehren zusätzlich zu den wenig wirtschaftlichen Preisen an den Unternehmen.
Für eine stabile Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist laut Herzog eine nachhaltige und strukturelle Veränderung im Arzneimittelmarkt notwendig: „Will man, wie allseits seit Längerem schon zu hören, mehr Produktion in Europa und damit auch mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung, dann kann das nur gelingen, wenn es auch hinsichtlich der Preise entsprechende Maßnahmen gibt. Dem zufolge setzen wir uns schon seit Langem für eine faire Preisgestaltung im Arzneimittelmarkt ein. Als zentrale Maßnahme ist eine Angleichung der Arzneimittelpreise im patentfreien Bereich zumindest an die Inflation notwendig. Ebenso muss es im patentgeschützten Bereich, sprich bei den innovativen Medikamenten, ein Umdenken geben, und zwar weg von der Kosten- und hin zu einer Nutzenorientierung. Schließlich stiften diese Medikamente einen weitreichenden Nutzen, beispielsweise kürzere Krankenstände, weniger Pflegeaufwand oder vermiedene Krankenhausaufenthalte.“
Hinsichtlich der Stärkung des Produktionsstandortes muss eine Gesamtstrategie ausgearbeitet werden. Es gilt zu berücksichtigen, bei welchen versorgungskritischen Arzneimitteln und Wirkstoffen Europa ein Stück unabhängiger werden möchte und was bereits in Europa produziert wird. Denn letztendlich ist eine Steigerung der Produktion bzw. ein Ausbau von Produktionskapazitäten nicht von heute auf morgen und auch nicht in allen Arzneimittelbereichen wirtschaftlich machbar.
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Engpässe und verlängerte Lieferzeiten bei Zusatz- und Inhaltsstoffen sowie Verpackungsmaterialien führen, zusammen mit hohen Infektionsraten, zu Lieferverzögerungen bei Arzneimitteln.
Wien, 20. Dezember 2022 – Derzeit kommt es im Arzneimittelmarkt, speziell bei Antibiotika, zu Lieferverzögerungen, nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa. Grund dafür ist vor allem das sprunghaft angestiegene Infektionsgeschehen bei Erkältungs- und Atemwegskrankheiten. Dadurch fehlt der in der Arzneimittelproduktion so wichtige Vorlauf. Dabei sind die Lieferketten im Pharmabereich, genauso wie jene in vielen anderen Branchen, durch die Pandemie und den Ukrainekrieg ohnehin bereits stark belastet. Infektionen zu vermeiden, beispielsweise durch Impfungen, kann ein wesentlicher Beitrag sein, um jetzt die angespannte Situation bei der Verfügbarkeit wichtiger Arzneimittel zu entspannen. Die Unternehmen ihrerseits setzen Maßnahmen wie die Erhöhung der Produktionskapazität oder auch zusätzliche Arbeitsschichten.
War die Arzneimittelproduktion in Vor-Pandemie-Zeiten gut plan- und vorhersehbar, so sind die Hersteller heute mit Schwierigkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette konfrontiert: Vorlaufzeiten für fast alle Verpackungsmaterialien haben sich verlängert, genauso wie für viele Inhaltsstoffe, die in der Medikamentenproduktion benötigt werden. Dasselbe gilt für einzelne Bestandteile von Arzneimitteln, wie Lösungsmittel oder Beschichtungen. Auch sie können von den Herstellern oftmals nicht in ausreichendem Maße oder nur stark zeitverzögert von Zulieferern beschafft werden.
„Diese herausfordernden Umstände im Rahmen der Arzneimittelproduktion führen, gepaart mit dem jetzt sprunghaft angestiegenen Infektionsgeschehen, zu einer sehr angespannten Situation bei einzelnen Medikamenten“, erklärt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG. „Es wäre daher wichtig, dass sich die Menschen, so gut es geht, vor Infektionen schützen. Dazu tragen Hygienemaßnahmen bei. Gleichzeitig kann ich nur allen ans Herz legen, sich mittels Impfungen gegen Infektionskrankheiten zu schützen, wie beispielsweise gegen die Grippe“, mahnt Herzog.
Dass sich seit Pandemiebeginn vieles bei der Herstellung von Arzneimitteln verändert hat, bestätigt auch Wolfgang Andiel, Präsident des Österreichischen Generikaverbandes: „Die Medikamentenproduktion unterliegt in der Regel einer langen Vorlaufzeit. Mittlerweile müssen Unternehmen mehrere Monate auf einzelne Komponenten warten, die vor der Pandemie binnen kürzester Zeit verfügbar waren. Das verlangt eine längerfristige Planung und erhöht gleichzeitig die Gefahr, dass es im Zuge der sehr komplexen Produktion von Arzneimitteln zu Zwischenfällen kommen kann.“
Die gesamte Branche ist im höchsten Maße bestrebt, eine kontinuierliche Versorgung mit ihren Produkten zu gewährleisten. Dazu Andiel: „Die Unternehmen verfügen über zuverlässige Mechanismen, um das Risiko von Lieferengpässen zu mindern, darunter die Schaffung von Sicherheitsbeständen, Dual-Sourcing, also beispielsweise mehr als eine Wirkstoffquelle zu nutzen, sowie solide Pläne zur Gewährleistung der Geschäftskontinuität. In diesem speziellen Fall haben die Firmen Ad-hoc-Maßnahmen ergriffen, darunter erhebliche Investitionen zur Erhöhung der Produktionskapazität, die Einstellung von zusätzlichem Fachpersonal in der Produktion und die Einführung zusätzlicher Arbeitsschichten.“
PHARMIG-Generalsekretär Herzog weist abseits dessen auf das Problem immer niedrigerer Preise bei vielen Arzneimitteln hin, speziell im patentfreien Bereich: „Wir sind seit langem schon mit einer Preisspirale konfrontiert, die sich beständig nach unten bewegt. Was heißt das für die Arzneimittelproduktion? Sie musste zwangsläufig zunehmend in Regionen verlagert werden, wo eine günstigere Produktion möglich ist. Damit wurde und wird die Arzneimittelproduktion immer mehr auf einzelne wenige Produzenten oder Lieferanten konzentriert. Die Auswirkungen sehen wir vor allem in diesen Tagen. Folglich können wir als Branchenvertreter nur raten, Arzneimittel nicht nur als Kostenfaktor zu betrachten, sondern vor allem als Lösung essenzieller Probleme. Anstatt immer nur auf Einsparpotenziale im Gesundheitssektor zu schielen, sollte der gesamte Sektor als Chance für zukunftsgerichtete Investitionen angesehen werden.“
Rückfragehinweise:
Österreichischer Generikaverband
Ute Stocker
+43 664 88 44 64 26
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Anhaltender Rückgang an Blutplasmaspenden erschwert die Herstellung von Therapien und Präparaten auf Plasmabasis in Österreich.
Wien, 7. Dezember 2022 – Seit Beginn der Pandemie ist das globale Aufkommen an Plasmaspenden signifikant gesunken. Mittlerweile liegt die gespendete Menge an Blutplasma mehr als ein Drittel unter dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der COVID-19-Pandemie. Das führt dazu, dass bis zu 5,15 Millionen Liter Blutplasma jährlich in der medizinischen Versorgung der EU-Länder fehlen und für die Herstellung von dringend benötigten Arzneimitteln aus den USA importiert werden müssen. Denn Blutplasma kann nicht künstlich hergestellt werden.
Mit Blick auf mögliche Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Plasma-Produkten in Österreich warnt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Immer weniger Menschen in Österreich spenden ihr Blutplasma. Die Folge dessen ist, dass zu wenig davon für die Produktion von Arzneimitteln zur Verfügung steht, bei denen Blutplasma eine wichtige Basis ist. Dabei kann jeder von uns in die Lage kommen, auf ein solches Arzneimittel angewiesen zu sein, zum Beispiel im Zuge einer Unfallbehandlung im Krankenhaus. Umso wichtiger ist es daher, dass die Bevölkerung kontinuierlich Plasma spenden geht und so einen Beitrag leistet, diesen Bedarf in unserem Gesundheitssystem zu decken.“
Produkte auf Blutplasmabasis kommen zum Beispiel im Rahmen von modernen Therapien zur Behandlung von Krebs, Immunerkrankungen und weiteren Krankheiten zum Einsatz. Oftmals erhalten Patientinnen und Patienten Dauertherapien mit auf Plasma basierenden Präparaten. Die Versorgung in diesem Bereich könnte bei einem Spendenmangel gefährdet sein. Denn trotz fortschrittlicher Technik dauert es bis zu zwölf Monate, ehe aus der Spende ein fertiges, getestetes und behördlich freigegebenes Präparat wird.
Gerade in Österreich ist die Dichte an Spendezentren hoch und daher fast überall möglich. Dafür sind in Österreich alle Menschen zwischen 18 und 60 Jahren zugelassen. Sie müssen sich gesund fühlen und einen Spende-Termin beim nächstgelegenen Plasmazentrum vereinbaren. Einen Überblick bietet beispielsweise diese Website: https://www.plasmaspende.at/plasmazentren-oesterreich .
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Begrenzte Forschungsmöglichkeiten, ungeklärte Finanzierungsfragen und lange Wege für Betroffene erschweren Fortschritte und Behandlungen bei seltenen Erkrankungen.
Wien, 2. Dezember 2022 – Pandemie, Energiekrise und Inflation setzen das nationale Gesundheitssystem unter Druck. Personen, die von seltenen Erkrankungen betroffenen sind, haben zusätzlich das Nachsehen, weil sie bei genereller Ressourcenknappheit aus dem Fokus der Forschung und der Versorgung durch das Gesundheitssystem rücken. Aspekte dazu und wie gegengesteuert werden kann, thematisierten Expertinnen und Experten im Rahmen des Rare Diseases Dialogs der PHARMIG ACADEMY.
Zwischen 6.000 und 8.000 seltene Erkrankungen sind bis heute bekannt. Doch nur sechs Prozent von ihnen gelten als medikamentös behandelbar. Das macht kontinuierliche Forschung essenziell, die in Krisenzeiten aus Mangel an Ressourcen oftmals zu kurz kommt. „Krisenzeiten sind Wendepunkte. Wenn wir in Zukunft eine gute öffentliche Gesundheitsversorgung etablieren möchten, müssen wir bei der Forschung vermehrt auf strategische Partnerschaften zwischen dem öffentlichen Sektor und dem privaten setzen“, führt Ökonomin MMag. Maria Magdalena Hofmarcher-Holzhacker im Zuge ihrer Keynote aus, und fügt hinzu: „Die pharmazeutische Industrie bietet hierfür ein starkes Wachstumspotenzial. Doch nur durch dieses gegenseitige Ergänzen kann es gelingen, neue und innovative Arzneimittel zu entwickeln und Wertschöpfung zu generieren. Denn der Bedarf ist vor allem bei seltenen Erkrankungen noch häufig ungedeckt.“ Laut Hofmarcher-Holzhacker seien folglich vor dem Hintergrund der jetzigen Krise neue Finanzierungsmodelle gefragt. Der öffentliche Sektor muss mehr investieren und am Nutzen solcher Investitionen teilhaben, um in Zukunft mehr Forschung im Gesundheitsbereich zu ermöglichen.
„Universitäten in Österreich sind heute nicht mehr in der Lage, Spitzenforschung selbst zu finanzieren. Dafür können sie einen Beitrag für Forschungsprojekte leisten, indem sie technische Infrastruktur, Lehrpersonal und Laborflächen bereitstellen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Lukas A. Huber, M.D., Leiter der Division für Zellbiologie und Direktor am Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck. Gerade im komplexen Bereich der seltenen Erkrankungen sei kontinuierliche Forschung essenziell, doch mangle es an öffentlichen Fördermöglichkeiten. Rund 450.000 Menschen in Österreich sind von seltenen Erkrankungen betroffen, aber nur 2 Prozent aller Fördermittel gehen in seltene Erkrankungen. 50 Prozent der Erkrankten sind Kinder, die „zu 100 Prozent unsere Zukunft sind und daher eine ebenso große Wertigkeit für die Forschungsförderung haben müssen, wie große Entitäten“, gibt Huber zu bedenken.
Ein verstärktes Bewusstsein für die Folgen von Forschungsunterbrechungen bei seltenen Erkrankungen wünscht sich auch Mag. Elisabeth Weigand, MBA, Geschäftsführerin der Patientinnen- und Patientenvertretung Pro Rare Austria: „Wenn sich Studien verzögern, dann wirkt sich das auch auf die Verfügbarkeit von Therapien aus.“ Dazu komme, dass die bisherigen Konsequenzen der multiplen Krisen für Menschen mit seltenen Erkrankungen im medizinischen Alltag ohnehin schon mehr als deutlich spürbar waren. „Es gab eine Reihe von Verzögerungen bei Operationen, bei Behandlungen und in der Versorgung. Das wiederum wirkt sich auf die Gesundheit der Menschen aus, aber auch auf das Gesundheitssystem, weil dadurch eine Mehrbelastung entsteht. Gerade psychische Erkrankungen werden durch Krisen verstärkt. In Kombination mit den langen Wegen, bis Betroffene von seltenen Erkrankungen auch abseits der Krise endlich eine Behandlung oder Therapie erhalten, wird dieser Zustand für sie zunehmend untragbar“, so Weigand.
Verantwortlich für die Mängel in der Versorgung in Krisenzeiten sei laut den anwesenden Expertinnen und Experten unter anderem die mangelnde Verfügbarkeit von Personal im Gesundheitswesen. „Wir haben in den Krankenhäusern eine Reihe von Sperrbetten, weil uns das entsprechende Personal fehlt und wir es nicht rekrutieren können. Um eine stabile Gesundheitsversorgung sicher zu stellen, werden finanzielle Mittel daher jetzt und in Zukunft eher in Strukturkonservierung fließen müssen als in Innovationen“, argumentiert Mag. Dr. Edgar Starz, verantwortlich für den zentralen Einkauf an der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGES). Erfahren Gesundheitsberufe laut Starz weiterhin weniger Anerkennung und geringe Bezahlung, verstärke sich der Fachkräftemangel in diesem Bereich. Um die Wege für Patientinnen und Patienten mit seltenen Erkrankungen auf der Suche nach einer innovativen Therapie in Erstattungsfragen zu verkürzen, befürwortet Starz die Schaffung eines bundesweiten Finanzierungstopfs, statt der bisherigen Lösung, wonach Länder und Bund in unterschiedlicher Weise für innovative Therapien aufkommen sollen. Die jetzige Regelung verursache nur „unnötiges und unmenschliches Patienten-Ping-Pong“, wie Starz betont.
„Wir haben derzeit eine Situation in Österreich, dass Betroffene in einem Bundesland unter Umständen eine Therapie erhalten, die ihnen in einem anderen verwehrt bleibt. Das ist für ein Land wie Österreich unwürdig“, hält Dr. Ronald Pichler, Head of Public Affairs und Market Access bei der PHARMIG fest. Pichler sieht in einer bundesweit einheitlichen Finanzierung ebenfalls Potenzial, hält aber fest, dass der Erfolg eines solchen Modells maßgeblich von den Zielen jener abhänge, die diesen Topf befüllen. „Wir müssen gerade in Krisenzeiten dafür Sorge tragen, dass vulnerable Patientengruppen, wie die der seltenen Erkrankungen, die quantitativ überschaubar sind und politisch nicht über das stärkste Stimmengewicht verfügen, weiterhin gehört werden und geschützt bleiben. Und dazu gehört vor allem ein einheitlicher Zugang zu Therapien auf dem modernsten Stand der Wissenschaft“, so Pichler.
Der Rare Diseases Dialog der PHARMIG ACADEMY, moderiert von Mag. Tarek Leitner, fand im Oktober mit 170 Teilnehmenden statt. Ein Film über die Veranstaltung ist hier abrufbar.
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Mag. (FH) Stefan Prims
Communications Expert
+43 676 77 41 651
stefan.prims@pharmig.at
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Impfungen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Als präventive Maßnahme können sie Schutz vor bis zu 20 verschiedenen Infektionskrankheiten bieten.
Wien, 1. Dezember 2022 – Aufklärung und Information über Impfungen sowie ihr Schutzpotenzial sind in Anbetracht der weltweit zunehmenden Impfzögerlichkeit wichtiger denn je. Vor dem Hintergrund der in die Höhe schnellenden Influenza-Fälle in Österreich begrüßt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, Informationsangebote wie den jährlichen Österreichischen Impftag im Jänner 2023 und dessen heutige Auftaktveranstaltung. „Im Kampf gegen Infektionskrankheiten stehen den Österreicherinnen und Österreichern umfangreiche Schutzimpfungen zur Verfügung, die vorbeugend wahrgenommen und genutzt werden sollen. Impfungen sind eine wertvolle Maßnahme in der Gesundheitsprävention. Ein ‚Ja‘ zum Impfen bedeutet auch ein Stück weit, die eigene Gesundheit aktiv selbst in die Hand zu nehmen.“
Fortschritte in der Impfstoffentwicklung und die in vielen Teilen der Welt gute Verfügbarkeit von Schutzimpfungen sorgen bei bis zu 20 verschiedenen Infektionskrankheiten für wesentliche Erleichterungen in Krankheitsverläufen. Impfungen tragen dazu bei, die globalen Sterblichkeitsraten zu reduzieren, senken die Hospitalisierungsraten und erhalten Menschen in der Erwerbstätigkeit. „Ihr Leistungspotenzial können die vorhandenen Schutzimpfungen nur entfalten, wenn sie von den Menschen auch in Anspruch genommen werden. Wer sich impft, schützt sich selbst, sein Umfeld und trägt obendrein dazu bei, das Gesundheitssystem merkbar zu entlasten“, so Herzog. Das mache Impfungen, neben einem gesunden Lebensstil und Hygienemaßnahmen, zu einer essenziellen Säule der Prävention.
Über die letzten zwei Jahre sind wichtige Impfungen bei Kindern und Jugendlichen pandemiebedingt vernachlässigt worden. Herzog appelliert an die Bevölkerung, Auffrischungs- oder Teilimpfungen, die eine Grundimmunisierung ausmachen, nachzuholen. Auch bei Erwachsenen tun sich zunehmend Impflücken auf und so bezieht sich der Aufruf, das Impfangebot wahrzunehmen, auch auf jene Infektionskrankheiten, gegen die sich Menschen in Österreich bisher nur unterdurchschnittlich geschützt haben. Dazu zählen beispielsweise Influenza, Masern, Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Humane Papillomaviren (HPV), FSME sowie Hepatitis A und B. Dazu Herzog: „Nur weil einige schwerwiegende Infektionskrankheiten heute seltener vorkommen, sind sie nicht weniger gefährlich oder gar zu unterschätzen. Jeder Erkrankungsfall, der durch eine Impfung hätte verhindert werden können, ist einer zu viel und ein aufrechter Impfschutz eine gute Möglichkeit zur Prävention.“
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Mag. (FH) Martina Dick
Communications Expert
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HIV-Infektionen werden oftmals zu spät erkannt. Um Betroffene mit innovativen Therapien zu versorgen und die Erkrankung einzudämmen, ist eine frühe Diagnose entscheidend.
Wien, 30. November 2022 – Mehr als 8.000 Menschen leben in Österreich mit einer HIV-Infektion. Die Zahl der neu infizierten Personen im Jahr 2021 lag laut Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien bei 376. Die Dunkelziffer wird von Expertinnen und Experten deutlich höher eingestuft. Viele Betroffene wissen nichts von ihrer Infektion. Doch je früher eine HIV-Infektion festgestellt wird, desto schneller können sie behandelt und die Infektionsketten durchbrochen werden.
Mit Blick auf den bevorstehenden Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember 2022 betont Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, die Bedeutung von HIV-Tests für Therapieverlauf und Eindämmung der Erkrankung: „Eine frühzeitige Diagnose wirkt sich positiv auf den Therapieerfolg aus. Denn eine Infektion mit dem HI-Virus muss heute Dank der verfügbaren Arzneimittel nicht mehr zwangsläufig zu AIDS führen. Voraussetzung dafür ist aber, dass Betroffene ihren Infektionsstatus kennen. Wer einen HIV-Test macht, schafft Gewissheit und kann gegebenenfalls früher behandelt werden und andere davor bewahren, sich zu infizieren.“
Mittlerweile ist AIDS von einer einst tödlichen zu einer gut behandelbaren Erkrankung geworden. Dank neuer und verbesserter Therapiemöglichkeiten können HIV-Infizierte ein weitgehend normales Leben führen und haben zudem eine weitaus höhere Lebenserwartung als vor 20 Jahren. Damals mussten Betroffene bei den ersten Behandlungsmöglichkeiten noch zahlreiche Tabletten einnehmen. Mittlerweile gibt es antiretrovirale Therapien, bei denen Betroffene nur mehr eine einzige Tablette täglich einnehmen müssen. Aktuell stehen mehr als 35 Präparate stehen als Einzelwirkstoffe oder fixe Kombinationen von bis zu vier Wirkstoffen für die HIV-Therapie zur Verfügung.
Dazu Herzog. „Das beste Arzneimittel der Welt nützt nichts, wenn es nicht verabreicht wird. Wer testet, leistet einen Beitrag dazu, Infektionsketten zu unterbrechen und Erkrankungen wie AIDS einzudämmen. Denn unabhängig vom vorhandenen Therapieangebot sollte uns allen bewusst sein, dass eine Infektion mit HI-Viren immer noch eine lebenslange, nicht heilbare Erkrankung bedeutet.“
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Mag. (FH) Stefan Prims
Communications Expert
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Kompakter Kompass durch die Patientenrechte
Die Österreicher:innen wissen um ihre Rechte als Patient:innen nur mangelhaft Bescheid, ergab eine Umfrage und wissen Patientenvertretungen aus der Praxis. Deshalb wurde nun von der Online-Plattform selpers gemeinsam mit den Verbänden PHARMIG und FOPI der neue Ratgeber „Ihr Recht als Patient:in – Von Diagnosestellung bis Nachsorge“ publiziert.
Wien, 25. November 2022 | Der Stellenwert von Patient:innen und ihren Anliegen wird von den Verantwortlichen im Gesundheitssystem als zentral erachtet – von den politisch Entscheidungstragenden ebenso wie von der Sozialversicherung, den Behörden oder den verschiedenen Interessenvertretungen. Doch in puncto Wissen über die bestehenden Patientenrechte gibt es große Informationslücken, ergab eine Umfrage unter mehr als 200 Patientenorganisationen [i] . Patientenvertretungen äußerten, Patientenrechte seien gut verankert, aber den Betroffenen nicht bekannt. Andere meinten, die Patientenrechte seien schlecht verankert und zusätzlich den Patient:innen nicht bekannt. Zudem diagnostizierten die Befragten große Unsicherheit: Patient:innen wüssten oft nicht, wie sie ihre Rechte einfordern können, würden sich „ihrem Schicksal fügen“ oder sich nicht trauen, sie einzufordern, weil sie z.B. keine Rechtsvertretung bzw. keinen Rechtsschutz hätten.
Um diesem Problem zu begegnen, entwickelte die Online-Plattform selpers gemeinsam mit den Verbänden PHARMIG und FOPI den neuen Ratgeber „Ihr Recht als Patient:in – Von Diagnosestellung bis Nachsorge“. „Viele Menschen in Österreich wissen nicht, was ihre Rechte als Patient:innen sind und wie sie diese beanspruchen können“, bestätigt selpers-Gründerin Dr.in Iris Herscovici. „Außerdem sind die geltenden Regelungen für Patient:innen schwer verständlich und oft nur schwierig in die Praxis übertragbar. Doch die betroffenen Personen müssen verstehen, dass sie den Behandlungsprozess mitgestalten und positiv beeinflussen können. Dafür brauchen sie Informationen, die sich an der Patient Journey orientieren und Rücksicht auf die Lebensrealität der Patient:innen nimmt, insbesondere alltagsrelevant in verständlicher Sprache. Dies war ein wesentlicher Aspekt bei der Konzeption der vorliegenden Broschüre.“
Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger unterstützte dieses Projekt von Anbeginn: „Es ist leider Tatsache, dass es um die Gesundheitskompetenz in Österreich nicht gut bestellt ist. Das wurde durch die Österreichische Gesundheitskompetenz‐Erhebung [ii] erst letztes Jahr deutlich belegt, und die Corona-Pandemie hat die Situation eher noch verschlechtert. Umso wichtiger ist es, jetzt bei dieser grundlegenden Materie nachzuschärfen.“
Kompakter und verständlicher Kompass durch die Rechtsmaterie
Die neue Broschüre bildet dementsprechend eine Art Kompass und informiert kompakt sowie verständlich über die Rechte und Pflichten aller Patienten im heimischen Gesundheitswesen. Gestaltet wurde sie in Zusammenarbeit zwischen Juristinnen, Patientenvertretern, Kommunikationsexpertinnen und Graphikern, um juristisch-technische Inhalte in leicht erfassbare, praxisnahe Informationseinheiten zu übersetzen. Der Aufbau und Inhalt orientiert sich dabei am Weg der Patient:innen durch das Gesundheitssystem beginnend mit den ersten Arztbesuchen, Untersuchungen und Diagnosen über die Therapie bis hin zur Nachsorge und möglichen Sozialleistungen.
Wichtige Themen wie Therapiefreiheit, Arztwahl und Kosten gut erklärt
Thema ist etwa die freie Arztwahl: „In Österreich wird das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Ärzteschaft und Patient:innen als besonderer Wert anerkannt“, unterstreicht Autorin Dr.in Maria-Luise Plank, Gillhofer Plank Rechtsanwälte. „Wenn daher eine Therapie in gleicher Qualität sowohl im niedergelassenen Bereich als auch im Spital erbracht werden kann, dann darf die/der Patient:in die Therapie mit dem Arzt oder der Ärztin des Vertrauens beispielsweise im niedergelassenen Bereich durchführen, auch wenn für die Sozialversicherung dadurch Mehrkosten entstehen.“
Ähnlich dazu klärt der Ratgeber auf, dass im Rahmen der gemeinsamen Therapieentscheidung zwischen Behandelnden und Patient:innen der Ökonomiedruck nicht derartige Ausmaße annehmen darf, dass keine individuelle Entscheidung im Einzelfall mehr möglich ist und der kostengünstigste Weg von den Zahlern übernommen wird. „Die Ärztin oder der Arzt hat daher im Rahmen des Standes der Medizin eine Therapiefreiheit, wenn mehrere gleichwertige Optionen vorliegen“, erklärt Juristin Plank. „Alle Patienten haben in einem gewissen Rahmen ein Selbstbestimmungsrecht und können beispielsweise eine für sie weniger belastende Therapie vorziehen. Die Kosten der Therapie sind ein Kriterium für die Kostenerstattung, aber nicht das Entscheidende, wenn Therapiealternativen unterschiedliche Belastungen für die Patient:innen bedeuten.“
Die Broschüre informiert zudem über mögliche Sozialleistungen in Zusammenhang mit Erkrankungen und möglichen Arbeitsausfällen oder Hilfsbedürftigkeit. „Ein typisches Beispiel ist die Tatsache, dass viele an Krebs erkrankte Personen während und nach der Chemotherapie nicht arbeitsfähig sind und Hilfe bei der Verrichtung täglicher Aufgaben benötigen“, so Plank. „Diese Patient:innen wissen aber häufig nicht, dass sie während dieser Zeit Anspruch auf Pflegegeld haben. Derartige Informationslücken wollen wir schließen.“
Kommunikation der Patientenrechte bislang vernachlässigt
„Alle Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass bei jeder medizinisch notwendigen Maßnahme an Körper, Geist und an Seele der eigene Wille entscheidend ist und dass die Würde in jeder Situation bewahrt bleibt. Viele Menschen sehen sich aber als Patient:in den helfenden Personen gegenüber in einer schwächeren Position“, weiß Patientenanwalt Bachinger. „Mit diesem Ratgeber kann hoffentlich ein wenig gegengesteuert werden. Denn: Die Patientenrechte wurden zwar seit Abschluss der Patientencharta im Jahr 1999 juristisch weiterentwickelt und perfektioniert. Bei der Kommunikation hat es aber gehapert. Im nächsten Schritt können wir uns dann der Zukunft widmen und hinschauen, wo Reformbedarf besteht. Da kann man prüfen, was überholt oder nicht ausreichend abgebildet ist – wie etwa der Patientenentschädigungsfonds oder die Information von Patient:innen zu Behandlungsfehlern“, betont Bachinger.
Informierte Patient:innen können Gesundheitssystem besser verstehen und nutzen
„Jede:r von uns ist früher oder später einmal Patient:in“, formuliert Dr. Bernhard Ecker, Präsident des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI) die Motivation, als Verband das Projekt mitzutragen. „Patient:innen sollen wissen, worauf sie Anspruch haben. Denn wenn sie ihre Rechte kennen, können sie die Leistungen unseres Gesundheitswesens, den Nutzen und Wert der Therapien sowie die Reha- und Pflegemaßnahmen besser verstehen und nutzen. Auch Gesundheitskompetenz ist ein Türöffner für ein Leben in Gesundheit.“
„Wir setzen uns seit langem für aufgeklärte und gut informierte Patientinnen und Patienten ein“, sagt auch Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG. Deshalb engagiert sich das verbandsübergreifende Joint Standing Committee (JSC) „Patient Advocacy“ bei Themen wie Patientenmitbestimmung, Zugang zu Informationen, Stärkung von Patientenrechten, Stärkung von Patientenorganisationen und Compliance in Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen. „Unsere Mitgliedsunternehmen sehen in der täglichen Arbeit den dringenden Bedarf der Patientinnen und Patienten an Zugang zu niederschwelligen Informationen. Durch das verbandsübergreifende Gremium ist es nunmehr gelungen, eine wirklich umfangreiche Broschüre gemeinsam herauszugeben und alle Patienten mit zentralen Informationen zu unterstützen.“
Broschüre online und gedruckt verfügbar
Die Broschüre ist unter diesem Link online abrufbar und kann zudem auch als Printexemplar bestellt werden.
Impressionen der Hybrid-Pressekonferenz finden Sie hier .
Rückfragehinweise:
selpers
Mag. Phillipp Annerer | Head of PR & Communications
T: +43 1 595 4000 50 | phillipp.annerer@selpers.com
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Mag. (FH) Martina Dick | Communications Expert
T: +43 664 8860 5264 | martina.dick@pharmig.at
Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI)
Mag. Brigitte Mühlbauer
T: +43 676 619 95 94 | brigitte.muehlbauer@accelent.at
Über selpers
selpers unterstützt chronisch kranke Menschen und ihre Angehörigen besser mit der Erkrankung zu leben.
Über die PHARMIG
Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand November 2022), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.
Über das FOPI
Das Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie FOPI ist die österreichische Interessenvertretung von 24 internationalen Pharmaunternehmen mit Fokus auf Forschung und Entwicklung. Als Partner im Gesundheitswesen setzt sich das FOPI für den Zugang zu innovativen Arzneimitteln und damit für die bestmögliche medizinische Versorgung in Österreich ein. Im Dialog mit Patientenorganisationen, Verschreibern und Kostenträgern fordert FOPI innovationsfreundliche Rahmenbedingungen ein. In Summe beschäftigen die FOPI-Mitgliedsunternehmen über 10.000 MitarbeiterInnen in Österreich – das entspricht mehr als der Hälfte aller Beschäftigten in der Pharmawirtschaft und unterstreicht die Bedeutung der FOPI-Mitgliedsunternehmen.
[i] Umfrage: Starke Defizite beim Wissen über Patientenrechte , Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich, September 2018.
[ii] Gesundheitskompetenz in Österreich : Ergebnisse der Österreichischen Gesundheitskompetenz-Erhebung HLS19-AT, Juli 2021.
Obwohl Tests dazu beitragen, virale Erkrankungen frühzeitig festzustellen und ihre Ausbreitung einzudämmen, werden sie immer noch zu selten angewandt.
Wien, 21. November 2022 – Tests können zur Eindämmung von Infektionen und damit zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen. Dennoch werden sie bei viralen Erkrankungen abseits von COVID-19 noch immer viel zu wenig eingesetzt. Die heute startende „Europäische Testwoche“ will die Wahrnehmung für das Vorhandensein von HIV- und Hepatitis-Virustests erhöhen und so mögliche Betroffene dazu ermutigen, diese aktiv in Anspruch zu nehmen.
„Mit welcher Geschwindigkeit und welchen Folgen die Verbreitung von Viruserkrankungen von voranschreiten kann, haben wir in den letzten Jahren der Pandemie gesehen. Tests und damit die Möglichkeit nachzuweisen, ob man mit einem Virus infiziert ist, sind für unterschiedliche Viren vorhanden, abseits von SARS-CoV-2 beispielsweise auch für HIV und Hepatitis. Doch leider fehlen das Wissen darüber, dass es solche Tests überhaupt gibt und auch die Bereitschaft, derartige Tests in Anspruch zu nehmen“, sagt PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog.
Bis zu 3 Millionen Menschen infizieren sich jedes Jahr weltweit mit Hepatitis. Auffällig in Europa sind die im aktuellen Jahr steigenden Infektionen mit Hepatitis A-Virusstämmen. Bis Ende September wurden über 300 Fälle gemeldet. Umso mehr macht diese Entwicklung die Aktualität der „Europäischen Testwoche“ deutlich. Ein Schritt auf dem Weg zur weitestgehenden Eindämmung sei laut Expertinnen und Experten, auch die Allgemeinbevölkerung in die Früherkennung mitaufzunehmen und vorhandene Teststrukturen bei COVID-19 zu nutzen. Dazu Herzog: „Je früher eine Infektion per Test diagnostiziert werden kann, desto eher können Betroffene behandelt werden. Das erhöht für sie selbst die Chance auf Heilung und verringert für ihre Kontaktpersonen die Gefahr, angesteckt zu werden.“
Laut WHO leiden bis zu 296 Millionen Menschen auf der Welt an Hepatitis B. Hinzu kommen mindestens 58 Millionen Hepatitis C-Fälle und 37,9 Millionen HIV-Infektionen. Die tatsächliche Zahl der Betroffenen wird um ein Vielfaches höher geschätzt. „Es gibt eine hohe Dunkelziffer in der Bevölkerung. Viele Menschen kennen ihren Status gar nicht und wissen daher auch nichts von einer Infektion. Je unkomplizierter der Zugang zu den vorhandenen Testmöglichkeiten ist, desto eher steigt die Akzeptanz, diese Möglichkeiten auch wahrzunehmen. Denn wer testet, übernimmt Verantwortung für sich und für seine Mitmenschen“, so Herzog.
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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des BIP Anteil der Gesundheits-ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Anteil der Medikamente an den Gesundheitsausgaben
Euro Wertschöpfung eines Pharma-Euros für die Gesamtwirtschaft
Investitionen der Pharmaunternehmen in den Standort Österreich (2013-2018)
Beschäftigte in den Unternehmen der pharmazeutischen Industrie Österreichs (63.000 indirekt Beschäftigte)
Den Pharmastandort Österreich und die Innovationskraft der Industrie entdecken.
In welchen Bereichen pharmazeutische Unternehmen mit Ärzten, Krankenhäusern & Co. zusammenarbeiten und was diese Zusammenarbeit wert ist.
Rezeptpflichtige Arzneimittel sicherer gegen Fälschungen machen - darauf zielt die EU-Richtlinie 2011/62 ab.
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Der neue Ratgeber
"IHR RECHT ALS PATIENT:IN"
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Hier finden Sie einen kurzen Nachbericht zu unserem Mitmach-Studienspiel im Rahmen des Wiener Forschungsfest 2022!
Wir freuen uns, mit der neuesten Ausgabe unserer Daten & Fakten wieder aktuelle Zahlen und Hintergrundinformationen zur Pharmaindustrie und zum Gesundheitswesen zur Verfügung zu stellen.
Was medizinische Innovationen zu leisten im Stande sind erfahren Sie im neuen Themenschwerpunkt!