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Coronavirus | COVID-19
Alle Informationen zu Covid-19So trägt die pharmazeutische Industrie zum Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bei
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Themenschwerpunkt Innovationen
Medizinische Innovationen: Ihre Beiträge für Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft
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18.000 Mitarbeiter, 150 Unternehmen, Investitionen in Millionenhöhe
Den Pharmastandort Österreich digital entdecken
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Die aktuelle PHARMIG info!
Unter anderem lesen Sie in dieser Ausgabe:
Integrierte Standortpolitik gefordert
Nicht nur die PHARMIG ortet Verbesserungspotenzial beim Wirtschaftsstandort Österreich -
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Themen
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Seltene Erkrankungen
Videoreihe: Rare Diseases Insights
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Wo der Hund begraben liegt
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„All-you-can-eat“ zum Dumpingpreis?
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Innovationen
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Innovationen
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15.03.2023
Dekarbonisierung ist ein Marathon, kein Sprint
Forschungsprojekt „DekarbPharm“ evaluiert den Einsatz kohlenstoffarmer Energiequellen in der Arzneimittelproduktion.
Wien, 15. März 2023 – Insbesondere für produzierende Unternehmen sind die Herausforderungen am Weg zur Erreichung der Klimaziele groß. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem AIT Austrian Institute of Technology analysieren vier Pharmaunternehmen an fünf Standorten – von Tirol über Niederösterreich bis Wien – ihre Produktionsprozesse, um den CO2-Ausstoß über die nächsten Jahre gegen null zu reduzieren.
Zentrale Frage des Forschungsprojektes ist, wie in Zukunft die Wärme-, Kälte- und Energieversorgung eines Pharmaunternehmens CO2-frei erfolgen kann. Dazu Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Viele Unternehmen der pharmazeutischen Industrie setzen im Umwelt- und Klimaschutz bereits umfassende Maßnahmen – und das nicht erst seit heute. Ein Forschungsprojekt wie 'DekarbPharm' eröffnet darüber hinaus die Chance, in einem gesicherten Umfeld den Ist-Zustand zu verbessern und die Zukunft neu und anders zu planen.“
Finanziert wird das Projekt durch eine Förderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie durch Bar- und Eigenleistungen der Partner, sprich der PHARMIG und der vier teilnehmenden pharmazeutischen Unternehmen mit insgesamt fünf Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsstandorten: Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG in Wien, Novartis / Sandoz GmbH in Kundl/Schaftenau, Pfizer Manufacturing Austria GmbH in Orth an der Donau und Takeda Manufacturing Austria GmbH in Orth an der Donau und in Wien.
„DekarbPharm“ ist auf zwei Jahre angelegt. „Auch wenn das für ein derartig komplexes Projekt eine kurze Zeitspanne ist, gleicht das Projekt mehr einem Marathon als einem Sprint. Schließlich dauert jedwede Umstellung auf kohlenstoffarme Energiequellen eine bestimmte Zeit. Außerdem soll das Forschungsprojekt ja langfristige Auswirkungen haben“, so Herzog. Das Ergebnis des Forschungsprojektes soll ein Maßnahmenfahrplan sein, der den pharmazeutischen Unternehmen aufzeigt, wie sie künftig CO2-neutral arbeiten können. Dabei geht es auch darum, die infrastrukturellen Rahmenbedingungen des jeweiligen Produktionsstandortes einzubeziehen. Denn nicht überall lässt sich der gleiche, kohlenstoffarme Energiemix realisieren. Darüber hinaus ist ein „Dekarbonisierungswerkzeug“ in Form einer Software geplant, das der Branche zur Verfügung gestellt wird. Gerwin Drexler-Schmid, Projektkoordinator beim AIT Austrian Institute of Technology, erklärt dazu: „Wir werden im Projekt Technologien, Infrastrukturen und Rahmenbedingungen identifizieren, damit die pharmazeutischen Hersteller in Österreich so kostengünstig wie möglich CO2- neutral werden können. Angesichts des begrenzten Zeitrahmens fokussieren wir auf Technologien, wie beispielsweise der Einsatz von Hochtemperatur-Wärmepumpen, Photovoltaik, thermische und elektrische Speicher, die bereits verfügbar sind oder die es in naher Zukunft geben wird.“
Fest steht, dass mit dem Ziel der CO2-Neutralität und damit sinkender fossiler Energie der erneuerbare Strombedarf wächst. Direkte Elektrifizierung der Prozesse und indirekte Elektrifizierung durch Industriewärmepumpen ermöglichen höhere Energieeffizienzen, wodurch der Energiebedarf sinkt. Eine Herausforderung dabei ist die Produktion und der Transport dieser Strommengen.
Daher werden im Projekt die Produktionsstandorte hinsichtlich ihrer möglichen Dekarbonisierungswege und Potenziale untersucht. Drexler-Schmid über den aktuellen Status im Projektverlauf: „Aktuell werden von den fünf beteiligten Standorten Energiedaten erhoben und analysiert. Im nächsten Schritt geht es um die Analyse von energierelevanten Schlüsseltechnologien. Dazu werden am Standort bereits genutzte Technologien und gegebenenfalls energieeffiziente Alternativen gescreent und hinsichtlich ihres möglichen Beitrags zur Dekarbonisierung der Industrie gegenübergestellt“. Aus diesen Analysen entstehen dann standortspezifische Strategien, welche kostengünstigen Technologien zur Energieerzeugung und -umwandlung eingesetzt werden können und ob sich dadurch neue Infrastrukturanforderungen ergeben.
Rückfragehinweise:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Mag. (FH) Martina Dick
Communications Expert
+43 664 8860 6819
martina.dick@pharmig.at
www.pharmig.atAIT Austrian Institute of Technology | Center for Energy
Mag. Margit Özelt
Marketing & Communications
+43 664 8839 0660
margit.oezelt@ait.ac.at
https://www.ait.ac.at/ -
10.03.2023
Arzneimittelengpässe durch Stärkung der Produktion vermeiden
Erhöhter Mehrbedarf an Antibiotika zeigt Handlungsbedarf bei Rahmenbedingungen für Arzneimittelversorgung auf.
Wien, 10. März 2023 – Seit einiger Zeit herrscht ein sehr dynamisches Infektionsgeschehen, das zu einer enormen Nachfrage vor allem bei Antibiotika geführt hat. Die produzierenden pharmazeutischen Unternehmen können die rasant gestiegene Nachfrage nicht so kurzfristig decken. Sie sehen die Notwendigkeit, Rahmenbedingungen für die Produktion jetzt anzupassen, um zukünftig besser auf derartige Turbulenzen reagieren und breitflächige Versorgungsengpässe vermeiden zu können. Eine Entspannung der derzeitigen Situation ist jedenfalls mit dem Abflachen der Infektionswelle zu erwarten.
Pharmazeutische Unternehmen planen den Bedarf an ihren Produkten in den einzelnen Ländern lange im Voraus. Dazu Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Bei ihren Bedarfsprognosen stützen sich die pharmazeutischen Hersteller und Vertriebsunternehmen auf die Zahlen und Fakten, die ihnen vorliegen. Ebenso stützen sie sich auf Zahlen aus vergangenen Perioden. Ein solcher Anstieg an Erkrankungen, wie wir ihn jetzt erleben, war in seiner Dynamik und in diesem Ausmaß aber nicht vorherzusehen. Das sind Umstände, die sich auf die Pandemie und die daraus resultierenden Verwerfungen zurückführen lassen, die wir die letzten drei Jahre in sämtlichen Bereichen beobachten konnten.“
So haben derzeit auch die Arzneimittelhersteller, wie viele andere Branchen, mit fehlendem Personal zu kämpfen. Ebenso haben sich die Fristen für die Zulieferung von Zusatzprodukten verlängert. „Wenn die Unternehmen das Fachpersonal nicht finden, das sie für die Produktionslinien brauchen, können sie weder die Kapazitäten erhöhen noch neue Produktionslinien starten. Fehlen ihnen die Glasfläschchen zum Abfüllen oder das Papier zum Verpacken, können sie ihre Produkte nicht ausliefern. All das wirkt sich belastend auf die Medikamentenversorgung aus“, erläutert Herzog.
Abgesehen von diesen Herausforderungen sieht Herzog hinsichtlich der Preis- und Erstattungspolitik eine Baustelle. Denn beim Großteil der Medikamente, die derzeit nicht oder nur verzögert lieferbar sind, handelt es sich um niedrigpreisige Arzneimittel, deren Patentschutz abgelaufen ist. Dazu der Verbandsvertreter: „Die Unternehmen produzieren hier oftmals nah an der Wirtschaftlichkeitsgrenze. Jedes Unternehmen muss kostendeckend produzieren und auch profitabel wirtschaften können, um sein weiteres Bestehen sicherzustellen. Andernfalls wird es gezwungen, sich aus der Versorgung zurückzuziehen. Das führt dazu, dass sich der Arzneimittelschatz stetig ausdünnt. Wenn sich daher bei den Medikamentenpreisen, vor allem im unteren Segment, nichts ändert, wird das der Medikamentenversorgung nicht gut tun.“
Rückfragehinweis:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communication & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@PHARMIG.at
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02.03.2023
PHARMIG erweitert Public Affairs und Market Access Team
Wien, 2. März 2023 – Seit 1. Februar verstärkt Mag. Andreas Weinseiss, MA als Public Affairs Manager das Team des Verbands der pharmazeutischen Industrie Österreichs PHARMIG. Der Jurist und Politikwissenschaftler war zuvor über zehn Jahre in verschiedenen Positionen im Gesundheits- und Außenministerium tätig, zuletzt als stellvertretender Abteilungsleiter für Suchtangelegenheiten sowie als stellvertretender Kabinettschef und Fachreferent für Gesundheit unter den Bundesministern Rudolf Anschober und Wolfgang Mückstein.
Im Public Affairs und Market Access-Team der PHARMIG um Dr. Ronald Pichler fungiert Andreas Weinseiss in seiner Funktion als Public Affairs Manager als Ansprechpartner im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Behörden, anderen Interessenvertretungen, Kammern sowie weiteren Stakeholdern des Gesundheitsbereichs. Wesentlich ist in diesem Kontext, die Positionen der pharmazeutischen Industrie in den gesundheitspolitischen Diskurs einzubringen, um mit den genannten Partnern an der stetigen Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Österreich zu arbeiten.
Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Public Affairs Manager: „Mit Andreas Weinseiss begrüßen wir einen vielseitig ausgebildeten und im politischen Dialog höchst versierten Kollegen in unserem Team. Das zunehmend komplexe Umfeld, in dem die pharmazeutische Industrie agiert und die vielschichtigen Interessen der politischen Entscheidungstragenden erfordern ein hohes Maß an Diskurs- und Lösungskompetenz. Mit seiner umfangreichen Erfahrung in der heimischen Verwaltung und insbesondere in der Gesundheitspolitik wird sich Andreas Weinseiss maßgeblich im Stakeholder-Dialog auf nationaler Ebene einbringen.“
Andreas Weinseiss über sein Engagement in der PHARMIG: „Als eines der zentralen Themen sehen wir, die Versorgungssicherheit der in Österreich lebenden Menschen mit Arzneimitteln weiterhin zu gewährleisten. Einen Schwerpunkt unserer Arbeit bildet zudem die Sicherstellung der Finanzierung von innovativen Arzneimitteln, um den Patientinnen und Patienten in Österreich den Zugang zu Therapien am neuesten Stand der Wissenschaft rasch und möglichst unbürokratisch zu ermöglichen. Ebenso im Fokus steht die Digitalisierung im Gesundheitsbereich, verbunden mit der verbesserten und datenschutzkonformen Auswertung von Gesundheitsdaten für die Forschung. Hier wollen wir als Industrie wesentliche Beiträge leisten, um Österreich zukunftsfit zu machen.“
Der gebürtige Steirer Andreas Weinseiss studierte Politik- und Rechtswissenschaften an der Paris Lodron Universität Salzburg und an der Duke University in den USA. Sein beruflicher Weg führte ihn für die Wirtschaftskammer Österreich in die Niederlande und für Fronius International GmbH nach Italien, danach über Stationen im Amt der Salzburger Landesregierung und in der Ständigen Vertretung Österreichs bei den Vereinten Nationen ins Gesundheitsministerium.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Mag. (FH) Martina Dick
Communications Expert
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28.02.2023
Seltene Erkrankungen: Fortschritte durch Anreize und Anerkennung
Überarbeitung einer EU-Verordnung muss Risiken in der Therapieentwicklung Rechnung tragen. Ebenso muss die Arbeit von Expertisezentren nicht zuletzt auch finanzielle Anerkennung erfahren.
Wien, 28. Februar 2023 – Zwar gibt es für etwa fünf Prozent der insgesamt ca. 6.000 seltenen Erkrankungen mittlerweile medikamentöse Behandlungsoptionen, doch diese konnten nur mit hohem Aufwand und Risiko entwickelt werden. Eine im Jahr 2000 eingeführte EU-Verordnung über Arzneimittel für seltene Erkrankungen wird derzeit überarbeitet. Die neuen Regelungen müssen so gestaltet sein, dass die Entwicklungsarbeit, etwa durch Anreize, weiterhin gefördert und nicht durch zu restriktive Vorgaben eingeschränkt wird. Ebenso sollte die Arbeit der Expertisezentren in das nationale Sozialversicherungssystem eingebettet werden, damit die dort erbrachten Leistungen auch entsprechend vergütet werden.
Dazu erklärt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich des heute stattfindenden Welttags der seltenen Erkrankungen: „Die geringen Patientenpopulationen machen die Forschung und Entwicklung im Bereich seltener Erkrankungen besonders herausfordernd. Die Unternehmen, die sich in der Therapieentwicklung engagieren, sind dabei doppelt gefordert: einerseits wegen des sehr hohen Risikos, dass Forschungs- und Entwicklungsprojekte scheitern, andererseits wegen des limitierten Umsatzes aufgrund der geringen Anzahl an Betroffenen. Um weiterhin und mit möglichst hohem Tempo wissenschaftliche Erkenntnisse in Therapien zu verwandeln, sind daher umsichtige politische Entscheidungen, nachhaltige Investitionen und klare Förderrichtlinien notwendig. Denn nur, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen, kann die Forschungsgeschwindigkeit erhöht werden, damit in Zukunft noch mehr Betroffene behandelt werden können.“
Ein wichtiger Booster war die im Jahr 2000 eingeführte EU-Verordnung über Arzneimittel für seltene Erkrankungen. Sie brachte wichtige Förderungen bzw. Unterstützungen in der Erforschung und Entwicklung von Therapien zur Behandlung von seltenen Erkrankungen. Zusammen mit dem unablässigen Engagement der Forschenden hat diese Verordnung dazu beigetragen, dass dieser Bereich heute zu einem der fortschrittlichsten in der medizinischen Forschung zählt.
Derzeit gibt es mehr als 200 Therapien für seltene Krankheiten und etwa 1.800 neue Produkte in verschiedenen Entwicklungsstadien. Erst kürzlich hat die Europäische Arzneimittelagentur EMA in ihrem jährlichen Bericht Highlights der Humanarzneimittel 2022 insgesamt 21 Medikamente für seltene Erkrankungen hervorgehoben, die im Jahr 2022 eine Marktzulassung erhalten haben. Darunter befinden sich neue Arzneimittel für seltene Leiden u.a. in den Bereichen Hämatologie, Krebs und Stoffwechselerkrankungen, die das Potenzial haben, Betroffenen erheblich zu helfen und für die es bisher keine anderen zugelassenen Produkte gibt.
„Bei der Überarbeitung der Verordnung ist eines ganz wesentlich: Nämlich, dass es ein Gleichgewicht zwischen den Anreizen für forschende Unternehmen und einem gleichberechtigten Zugang zu den neu entwickelten Therapien gibt. Das eine ist ohne dem anderen nicht möglich. Noch dazu nimmt die Bedeutung Europas als Forschungsstandort im Vergleich mit den USA, aber zunehmend auch mit China ab. Wir brauchen daher jedenfalls positive Signale für die Forschung und die Unternehmen“, ist Herzog überzeugt. So zeigt etwa eine aktuelle Studie , dass der Anteil Europas an der weltweiten Arzneimittelforschung und -entwicklung in den letzten 20 Jahren bereits um ein Viertel geschrumpft ist.
Aus Sicht der forschenden pharmazeutischen Industrie sind die Lösungen, um rascher mehr Therapien zu entwickeln, vor allem auch in Vernetzungen und Partnerschaften zu finden. Dazu gehört es, öffentliche und private Partner zusammenzubringen, wie es etwa die Initiative " Rare Disease Moonshot " verfolgt.
Wesentliche Beiträge zur Entwicklung neuer Therapien für seltene Erkrankungen leisten zudem die sogenannten Expertisezentren. Diese europaweit auf 24 definierte Krankheitsgruppen spezialisierten klinischen Einrichtungen bilden zusammen die Europäischen Referenznetzwerke. Das sind insgesamt über 900 hoch spezialisierte Abteilungen aus über 300 Krankenhäusern in 26 Mitgliedstaaten. Sie ermöglichen durch gegenseitigen Austausch, Fallbesprechungen und die Bündelung von Wissen neue Standards und Guidelines, um Therapien bei seltenen Erkrankungen zu erforschen, weiterzuentwickeln und die medizinische Versorgung zu verbessern.
Damit Expertisezentren ihren Nutzen für Patientinnen und Patienten vollends entfalten können, ist laut Expertinnen und Experten jedoch noch eine entsprechende Einbettung dieser oft interdisziplinären und spezifischen Leistungen in das nationale Sozialversicherungssystem notwendig. Einen Einblick in die genaue Tätigkeit, Verantwortung und Aktivitäten eines Expertisezentrums zeigt dieser Beitrag der PHARMIG-Videoserie Rare Diseases Insights mit Frau Priv. Doz. Dr. Sylvia Boesch, Koordinatorin des österreichischen Expertisezentrums für seltene Bewegungsstörungen Innsbruck.
Einen Überblick zu den österreichischen Expertisezentren und den europäischen Referenznetzwerken finden Sie hier:
https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/seltene-krankheiten/zentren-seltene-erkrankungen.html
https://health.ec.europa.eu/european-reference-networks/networks_de
https://www.orpha.net/consor/cgi-bin/Clinics_ERN.php?lng=DERückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
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23.02.2023
Innovationsbilanz 2022: 89 Arzneimittel zur Zulassung empfohlen
Unter den Empfehlungen befinden sich unter anderem neue Arzneimittel gegen Krebs sowie Indikationsausweitungen bei bereits verfügbaren Medikamenten.
Wien, 23. Februar 2022 – 89 Arzneimittel wurden 2022 von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA laut ihrem Bericht zur Zulassung empfohlen. 41 davon beinhalten einen neuen Wirkstoff. Dazu sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Jedes einzelne von der EMA zur Zulassung empfohlene Produkt stellt einen erheblichen Fortschritt auf dem jeweiligen Therapiegebiet dar und trägt dazu bei, die medikamentöse Versorgung von Patientinnen und Patienten in Europa zu verbessern und Gesundheitssysteme zu entlasten.“
Knapp ein Drittel der Zulassungsempfehlungen in 2022 betreffen Krebsmedikamente. Weiters wurden neue Impfstoffe und Therapeutika zur Behandlung von Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel COVID-19, sowie von Krankheitsbildern aus der Rheumatologie, Neurologie und Immunologie empfohlen.
21 Arzneimittel für seltene Erkrankungen, sogenannte Orphan Drugs, erhielten eine Marktzulassung, die den Orphan-Status bestätigte. Zusätzlich zu den neuen Medikamenten wurden insgesamt 90 Indikationsausweitungen von bestehenden Arzneimitteln empfohlen, davon 37 für pädiatrische Anwendungsgebiete.
Der Nutzen, den die zur Zulassung empfohlenen Produkte stiften, ist vielfältig. „Medizinische Innovationen bringen in erster Linie betroffenen Menschen einen Nutzen, deren Erkrankungen dadurch behandelbar werden. Doch nicht nur Patientinnen und Patienten selbst, sondern auch deren Angehörigen und Pflegekräften ist geholfen, wenn Produkte die Lebensqualität von kranken Menschen erhöhen und sie wieder mobil und arbeitsfähig machen. In weiterer Folge trägt dies auch zur Produktivität der Volkswirtschaft und zur Entlastung unseres Gesundheitssystems bei. Das sind Aspekte, die in die Bewertung und Erstattung dieser Therapien einfließen müssen“, gibt der Verbandsvertreter zu bedenken.
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Mag. (FH) Stefan Prims
Communications Expert
+43 676 77 41 651
stefan.prims@pharmig.at
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03.02.2023
Moderne Krebsmedizin ermöglicht Betroffenen höhere Überlebenschancen
Längere Überlebensdauer bei Krebs durch verbesserte Vorsorge, präzise Diagnostik und innovative Therapien.
Wien, 3. Februar 2023 – Rund 42.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Österreich an Krebs. Die Zahl der Neuerkrankungen stieg europaweit in den letzten zwei Jahrzehnten um 50 Prozent. Die Anzahl der Todesopfer nahm hingegen nur um 20 Prozent zu, wie aus dem Comparator Report on Cancer in Europe des schwedischen Institute of Health Economics (IHE) hervorgeht. Krebs bleibt in Österreich und der Europäischen Union die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Anlässlich des bevorstehenden Weltkrebstages am 4. Februar sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Fatal ist, dass viele Krebserkrankungen leider erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium entdeckt werden. Umso wichtiger ist daher der regelmäßige Gang zur Vorsorgeuntersuchung, weil Krebs dadurch möglichst früh erkannt und behandelt werden kann. In diesem Fall bietet die pharmazeutische Industrie eine Reihe von innovativen Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten, um die Überlebensdauer mit einer Krebserkrankung zu erhöhen und die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern. Ein möglichst früher Diagnosezeitpunkt kann für den weiteren Krankheitsverlauf und Therapieerfolg entscheidend sein.“
Laut dem Österreichischen Krebsreport 2022 hat sich das relative 3-Jahres-Überleben in Österreich in den letzten Jahren konstant verbessert und lag im Diagnosezeitraum von 2014 bis 2018 hier zu Lande bei durchschnittlich 66 Prozent. Bei manchen Krebsarten, wie zum Beispiel Hoden- oder Schilddrüsenkrebs, liegt diese im genannten Zeitraum sogar bei 96 Prozent. Maßgeblich hierfür sei laut dem rezenten Krebsreport der Einsatz innovativer Therapien, die in der modernen Krebsmedizin dazu beitragen, Betroffenen immer mehr Lebensqualität und wertvolle Lebenszeit zu verschaffen.
Insgesamt wurden zwischen 1995 und 2020 145 Krebsmedikamente in der Europäischen Union zugelassen. Allein 2021 kamen 20 Krebsmedikamente auf den Markt, 12 davon mit neuem Wirkstoff. Parallel dazu befinden sich derzeit mehr als 1.300 Therapeutika zur Behandlung von mehr als 20 Tumorarten in Entwicklung.
Nach Schätzungen der WHO sind bis zu 40 Prozent der Krebserkrankungen vermeidbar.Vor allem Lebensstilfaktoren wie Tabakkonsum, Übergewicht oder Alkoholkonsum begünstigen die Entstehung von Krebs. Daher ist die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen hervorzuheben. Eine wichtige Rolle nehmen hier Impfungen ein, insbesondere gegen Humane Papillomaviren (HPV) und Hepatitis B, die die Entstehung von Krebserkrankungen effektiv vermeiden und in Österreich niederschwellig angeboten werden.
Die Diagnose Krebs trifft viele Patientinnen und Patienten oft unvorbereitet. Einen Überblick über Patientenrechte, Mitbestimmungsmöglichkeiten bei der Therapie sowie finanzielle und betreuende Unterstützung bietet die kostenlose Online-Schulung „Das Recht auf die bestmögliche Therapie“ auf dem Info-Portal selpers.com. Die Schulung für Patientinnen und Patienten ist unter folgendem Link kostenlos und ohne Anmeldung abrufbar: https://selpers.com/kurs/bestmoegliche-therapie-bei-krebs/
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23.01.2023
PHARMA Branchenbarometer: Lösungsansätze, um Arzneimittelversorgung und Pharmastandort gemeinsam zu stärken
Umfrage innerhalb der Industrie zur Zukunft des Pharmastandorts zeigt Verbesserungspotenzial bei Rahmenbedingungen in Österreich auf.
Wien, 23. Jänner 2023 – Multiple Krisen setzen den Unternehmen der pharmazeutischen Industrie in Österreich zu: Ukrainekrieg, Energiekrise, gestiegene Kosten durch die Inflation und gleichzeitig ein hoher Druck auf die Arzneimittelpreise. Die Auswirkungen dessen werden etwa bei den aktuellen Schwierigkeiten in der Arzneimittelversorgung sichtbar. Die Peter Hajek Public Opinion Strategies GmbH hat im Auftrag der PHARMIG, des Verbandes der pharmazeutischen Industrie Österreichs, den PHARMA Branchenbarometer erstellt und dazu unter den Verbandsmitgliedern erhoben, wie sie die zukünftige Entwicklung des Pharmastandorts Österreich einschätzen.
„Der Trend der Umfrage zeigt, dass die Rahmenbedingen in Österreich eher durchschnittlich eingeschätzt werden. Einen Veränderungsbedarf und damit ein klares Verbesserungspotenzial am Standort sehen die befragten Geschäftsführenden insbesondere in den Bereichen Preisgestaltung, Erstattung sowie Förderung und Finanzierung von innovativen Arzneimitteln“, geht Dr. Peter Hajek im Zuge des heutigen Pressegesprächs der PHARMIG auf die Ergebnisse der Umfrage ein. Während dem wirtschaftlichen Umfeld generell ein positiver Befund ausgestellt wird, werden die mangelhafte Einbindung in die Gesundheitspolitik sowie die fehlende Inflationsanpassung bei Arzneimittelpreisen kritisch gesehen.
„Der PHARMA Branchenbarometer führt uns vor Augen, wie wesentlich eine Anhebung oder zumindest Angleichung der Arzneimittelpreise an die Inflation gesehen wird, um die Breite des Arzneimittelschatzes für Patientinnen und Patienten in Österreich sicher zu stellen. Eine derartige Anpassungsmöglichkeit ist für Arzneimittel in Österreich aber leider nicht vorgesehen, wodurch der reale Preis einer Arzneimittelpackung weiterhin jedes Jahr sinkt“, erklärt Dr. Bernhard Wittmann, Geschäftsführer von Sigmapharm/Mono und Vizepräsident der PHARMIG. Das niedrige Preisniveau in Österreich sowie der hohe Preisdruck wirke sich auch auf die Wirtschaftlichkeit einer Produktion am Standort aus.
Viele Unternehmen haben daher in der Vergangenheit ihre Produktionen nach Asien ausgelagert. „Was Unternehmen in Österreich fehlt, ist eine langfristige Perspektive, um für die Zukunft planen und die Arzneimittelvielfalt erhalten zu können. Es geht dabei weniger um Förderungen, von denen es ausreichend gibt, sondern vielmehr um eine generelle, integrative Standortstrategie auf politischer Ebene, mit der positive Signale für die Wirtschaft und insbesondere für unsere Branche gesetzt werden“, so Wittmann.
Mehr Produktion in Europa und damit auch mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung kann laut Ina Herzer, Geschäftsführerin von Merck Sharp & Dohme in Österreich und Vizepräsidentin der PHARMIG, nur gelingen, wenn es nicht nur bei bewährten Medikamenten, sondern auch bei den innovativen Arzneimitteln fördernde Maßnahmen gibt. „Es muss ein Umdenken mit Blick auf den patentgeschützten Bereich, also die innovativen Arzneimittel, stattfinden. Hier dominiert der Blick auf die Kosten, anstatt dass der weitreichende Nutzen im Vordergrund steht. Dieser zeigt sich in vielen Bereichen, ob es beispielsweise kürzere Krankenstände sind, weniger Pflegeaufwand oder vermiedene Krankenhausaufenthalte. Das macht aus innovativen Arzneimitteln Investitionen in ein nachhaltig funktionierendes Gesundheitssystem“, erklärt Herzer und verweist zusätzlich auf die durch medizinische Fortschritte gestiegenen Überlebensraten von Menschen mit HIV, Krebs und Hepatitis.
Während innovative Therapien im Krankenhausbereich oftmals gut ihren Weg zu Patientinnen und Patienten finden, werden sie laut Herzer im niedergelassenen Bereich sehr viel zögerlicher eingesetzt: „Gerade der Einsatz innovativer Medikamente bei Ärztinnen und Ärzten im niedergelassenen Bereich könnte dazu beitragen, den kostenintensiven Krankenhausbereich zu entlasten. Dieses Potenzial wird noch unzureichend ausgeschöpft.“
Auch Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, zieht aus dem PHARMA Branchenbarometer die entsprechenden Schlüsse für den Pharmastandort: „Die Unternehmen der pharmazeutischen Industrie können ihrer Verantwortung am Standort nur dann langfristig und dauerhaft nachkommen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Wir sehen aber, dass es, je nach Portfolio, für manche Unternehmen eng wird. Das betrifft sowohl jene, die im Generikabereich tätig sind, wie auch jene, die Forschung betreiben und Innovationen bereitstellen. Sie alle haben damit zu kämpfen, dass der Nutzen ihrer Produkte zu wenig oder gar nicht anerkannt wird. Folglich sind sowohl die Versorgung mit Arzneimitteln in ihrer Breite als auch die Innovationsführerschaft in der österreichischen Wissenschaft negativ betroffen.“ Denn das markante Maß an Wissenschaftsskepsis in Österreich sei ein Alarmsignal und schade laut Herzog dem Klima für Innovationen zusätzlich.
Abschließend zieht Herzog Bilanz: „Der dargestellte Befund zeigt, dass die Geschäftsführenden der pharmazeutischen Industrie in Österreich eher vorsichtig in die Zukunft des Standorts blicken. Das ist unter Berücksichtigung der vorherrschenden Krisen wenig verwunderlich. Ich rate davon ab, Arzneimittel, egal ob bewährte oder innovative, nur als Kostenfaktor zu betrachten, sondern sie vor allem als Lösung essenzieller Probleme zu sehen. Anstatt immer nur Einsparungspotenziale im Gesundheitssektor zu verfolgen, könnte der gesamte Sektor als Chance für zukunftsgerichtete Investitionen gesehen werden. Diese Perspektive ist entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung. Denn je attraktiver die Rahmenbedingungen in Österreich für Unternehmen gestaltet sind, desto mehr profitieren Produktion, Forschung, Wirtschaft, Gesundheit und nicht zuletzt wir selbst als Patientinnen und Patienten wie auch als Arbeitnehmer.“
Bilder des Pressegesprächs sind in der APA-Fotogalerie abrufbar.
Rückfragehinweis:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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20.01.2023
Mit Impfungen Krankheiten vorbeugen
Impfungen sind und bleiben die wirkungsvollste Präventionsmaßnahme, um sich vor Infektionskrankheiten und ihren schweren Verläufen zu schützen, mitunter ein Leben lang.
Wien, 20. Jänner 2023 – Anlässlich des morgen stattfindenden Österreichischen Impftages weist Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, einmal mehr auf die Bedeutung von Impfungen als präventive Gesundheitsmaßnahme hin: „Impfungen sind mehr als nur Instrument zur Bekämpfung von Pandemien oder saisonal auftretenden Virusausbrüchen. Sie können Menschen heute ihr Leben lang vor etwa 20 schweren Infektionskrankheiten und vor einigen damit in Zusammenhang stehenden Krebsarten schützen.“
Anders als für Kinder und Jugendliche gibt es in Österreich für Erwachsene kein kostenloses und flächendeckendes Impfprogramm, obgleich das Nationale Impfgremium klare Empfehlungen für wichtige Schutzimpfungen in dieser Altersgruppe gibt. Herzog weist auf den vielfältigen Nutzen von Impfungen, auch im Erwachsenenalter, hin und betont: „Auch im höheren Lebensalter, wenn das Immunsystem nachlässt und chronische Erkrankungen vorhanden sind, ist ein kontinuierlicher Impfschutz ein sinnvoller und wichtiger Pfeiler der individuellen Gesundheitsvorsorge. Damit können zusätzliche Gesundheitsrisiken minimiert werden. Einerseits folgt daraus eine Entlastung der medizinischen Grundversorgung und der Gesundheitsbudgets und andererseits kann die Lebensqualität der Menschen gesteigert werden.“ Insgesamt stellen Impfungen eine der erfolgreichsten und für Europa gesehen auch preiswertesten Gesundheitsmaßnahmen unserer Zeit dar.
Dieser Erfolg könnte noch maßgeblich erhöht werden, würden mehr Menschen diese Art der Gesundheitsvorsorge kontinuierlich in Anspruch nehmen, ob im Kindes- oder Erwachsenenalter. Laut Vaccines Europe (Europäische Branchenvertretung der Impfstoffhersteller), investiert gegenwärtig ein Großteil der EU-Mitgliedsstaaten (77%) nur wenig bzw. in einem über die letzten fünf Jahre stagnierenden Ausmaß in Impfprogramme für Erwachsene und Jugendliche. Demgegenüber steht nach Information von Vaccines Europe eine umfangreiche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit.
Derzeit werden rund 100 neue Impfstoffe erforscht und entwickelt. Davon sind 81 Vakzine für die Anwendung bei Erwachsenen vorgesehen. Etwa 46 Prozent der Impfstoffe in Entwicklung sollen sich gegen Krankheiten richten, bei denen eine Impfung bis jetzt noch nicht möglich ist. Das sind zum Beispiel Vakzine gegen die durch Zecken übertragenen Borrelien oder das Epstein-Barr-Virus, das im Zusammenhang mit Multipler Sklerose stehen soll. Elf Impfstoffkandidaten zielen auf Bakterien ab, die bereits resistent gegen Antibiotika sind, acht Impfstoffe werden als therapeutische Impfstoffe getestet.
„Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung gehen pharmazeutische Unternehmen auch neue Herausforderungen beim Thema Impfstoffe an. Vor diesem Hintergrund und angesichts einer älter werdenden Bevölkerung ist eine stärkere Verankerung von Impfprogrammen für Erwachsene in nationalen Impfprogrammen umso bedeutsamer, wenn wir der Bevölkerung auch künftig etablierte und neue Impfstoffe rasch und breit zur Verfügung stellen wollen“, so Herzog.
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17.01.2023
Impuls für den Pharmastandort Oberösterreich
Mit dem Ausbau seiner veterinärmedizinischen Produktion in Wels stärkt das PHARMIG-Mitgliedsunternehmen Richter Pharma den heimischen Wirtschaftsstandort.
Wien, 17. Jänner 2023 – Das PHARMIG-Mitgliedsunternehmen Richter Pharma setzte heute den Spatenstich zu einer Erweiterung und einem teilweisen Neubau seiner veterinärmedizinischen Produktionsstätte in Wels. Die damit verbundene Investition von 35 Millionen Euro ist ein starker Vertrauensbeweis in den heimischen Wirtschaftsstandort. Dazu Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Dieser wirtschaftliche Impuls von Richter Pharma ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung unseres Pharmastandortes und eine Investition in die Versorgungssicherheit. Wir freuen uns, dass bei diesem Ausbau wichtige Faktoren der Nachhaltigkeit ebenso im Vordergrund stehen wie die Modernisierung und Kapazitätserweiterung an sich.“
Die heimische pharmazeutische Industrie bietet derzeit etwa 18.000 direkte Arbeitsplätze, indirekt sind es sogar 63.000. In Zeiten hoher Inflation und steigender Energiekosten, die nicht zuletzt auch die produzierenden heimischen Betriebe stark belasten, ist eine Investition wie jene von Richter Pharma beispielgebend für die Kraft der österreichischen Pharmaindustrie.
„Pharmazeutische Unternehmen investieren in Österreich, weil unser Land viele Vorteile für unternehmerische Tätigkeit bietet. Gleichzeitig sehen wir, gerade im Arzneimittelbereich, die Tendenz, den Druck auf Hersteller und Vertriebsunternehmen immer weiter durch restriktive Regularien zu erhöhen. Wir können aber nur dann an einer zukunftsträchtigen, qualitätsvollen Gesundheitsversorgung arbeiten, wenn sich Erstattungs- und Standortpolitik nicht widersprechen. Vielmehr sollte die Politik eine integrierte Standortpolitik verfolgen, um derartige Investitionen in Standorte zu fördern. Es wäre doch erfreulich, wenn es weit mehr solcher Jubelmeldungen über Standortinvestitionen gäbe“, so Herzog.
Allein in den letzten Jahren haben die Unternehmen in Österreich in mehrfacher Milliardenhöhe in den Standort Österreich investiert. Dadurch werden neue Arbeitsplätze geschaffen, Impulse für die Wirtschaft gesetzt und Österreichs Wettbewerbsfähigkeit als Gesundheits-, Forschungs- und Produktionsstandort international gefestigt.
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13.01.2023
Wirkstoffverschreibung verschärft Probleme in der Arzneimittelversorgung
Engpässe bei den Arzneimitteln entstehen nicht dadurch, dass die Ärztinnen und Ärzte ein bestimmtes Produkt auf das Rezept schreiben. Eine Wirkstoffverordnung schafft lediglich weiteren Preisdruck und Unsicherheit für Patienten.
Wien, 13. Jänner 2023 – Die pharmazeutische Industrie lehnt den Vorstoß des Gesundheitsministers ab, in Österreich eine Wirkstoffverschreibung einzuführen. „Das Argument, dass in anderen Ländern eine Wirkstoffverschreibung gang und gäbe wäre, nur in Österreich nicht, ist kein wirkliches Argument. Schließlich haben alle Länder in der EU derzeit dieselben Schwierigkeiten in der Arzneimittelversorgung. Es ist kein rein österreichisches Spezifikum, dass wir derzeit bei einigen Produkten Lieferprobleme haben, Wirkstoffverschreibung hin oder her“, betont Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG.
Die Engpässe bei den Arzneimitteln entstehen nicht dadurch, dass die Ärztinnen und Ärzte ein bestimmtes Produkt auf das Rezept schreiben. Es würde sich auch nichts ändern, würden sie statt eines Produktes nur mehr den Wirkstoff verordnen. Vielmehr liegen die Gründe beim Arbeitskräftemangel in der Produktion, bei Zwischenfällen im Herstellungsprozess, beim Mangel an wichtigen Roh- und Zusatzstoffen, bei der derzeit extrem schwankenden Nachfrage und vor allem auch beim hohen Preisdruck und dem damit verbundenen niedrigen Preisniveau, das besonders im patentfreien Arzneimittelbereich herrscht.
Anstatt die Situation zu verbessern, würde eine Wirkstoffverschreibung nach Ansicht des Verbandsvertreters nur den Arzneimittelschatz schmälern. Dazu Herzog: „Wir haben jetzt schon einen enorm hohen Druck auf die Preise, speziell bei Generika. Eine Wirkstoffverschreibung würde diesen Druck weiter erhöhen, weil die Apotheken jeweils nur jenes wirkstoffgleiche Medikament abgeben dürfen, das gerade den niedrigsten Preis hat. Die Folge wäre eine Reduktion des Arzneimittelschatzes und damit eine zusätzliche Gefährdung der Versorgungssicherheit bei Arzneimitteln.“ Abgesehen davon steht den Ärztinnen und Ärzten bei der Verschreibung ohnehin die Lieferengpass-Liste der Behörde tagesaktuell zur Verfügung.
Ebenso würde eine Wirkstoffverschreibung Unsicherheiten bei den Patientinnen und Patienten bewirken. „Gerade bei Personen, die laufend Medikamente einnehmen, ist eine Kontinuität wichtig. Das betrifft auch das Produkt selbst. Bekommen chronisch Kranke immer wieder ein anderes Medikament, führt das zu Verunsicherung und Irritation. Es ist also mitnichten im Sinne der Patientinnen und Patienten, auf das gut etablierte System der Verschreibung, wie es seit Jahren gang und gäbe ist, zu verzichten“, warnt Herzog.
Zwar existiert das System der Wirkstoffverschreibung in vielen anderen Ländern, doch sind die Systeme in der pharmazeutischen Wertschöpfungskette, der Preisgestaltung und der Erstattung europaweit sehr unterschiedlich und je Land spezifisch gestaltet. „Was in einem Land funktionieren mag, kann in einem anderen zu ungewollten Verwerfungen führen. Eine Wirkstoffverschreibung würde hierzulande nur negative Auswirkungen haben“, versichert Herzog.
Rückfragehinweis:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
pharmig.at -
21.12.2022
Strukturelle Veränderung statt Sparstift bei Arzneimitteln
Faire Preise können zu einer Stabilisierung der Versorgungslage mit Arzneimitteln beitragen.
Wien, 21. Dezember 2022 – Ein Gutteil der aktuellen Lieferverzögerungen bei Arzneimitteln lässt sich, neben Schwierigkeiten im Produktions- und Vertriebsprozess, vor allem auch auf die schwierige Preissituation in Österreich zurückführen. Dass faire Preise stabilisierend auf die Versorgung wirken können, hat der deutsche Bundesgesundheitsminister Lauterbach bereits erkannt. Er lässt mit Preiserhöhungen für bestimmte Arzneimittel aufhorchen, die aktuell schwer verfügbar sind. Auch in Österreich ist das Einsparungspotenzial bei den Ausgaben für Arzneimittel ausgereizt. Schließlich wurden erst im heurigen Frühjahr mittels neuer Preisregelungen die Arzneimittelpreise noch einmal nach unten gedrückt. Diese Niedrigpreis-Strategie birgt die Gefahr, dass Unternehmen gezwungen werden, sich aus der Versorgung mit Arzneimitteln zurückzuziehen.
Dazu sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Anstatt immer nur auf Einsparpotenziale im Gesundheitswesen zu schielen, sollte der gesamte Sektor als Chance für zukunftsgerichtete Investitionen angesehen werden. Das trifft ganz besonders auf den Medikamentensektor zu. Wenn man, wie bei Pauschalreisen, immer nur ‚billiger, billiger!‘ ruft und immer weniger auszugeben bereit ist, kann man nicht erwarten, dreimal am Tag das komplette Buffet zur Auswahl zu haben. Das Angebot wird so zwangsläufig immer dürftiger. Das ist im Arzneimittelbereich leider nicht anders, auch wenn die Unternehmen einen sehr langen Atem haben und wirklich alles daransetzen, die Versorgung mit ihren Produkten aufrecht zu erhalten.“
Die aktuell vielschichtige Krisenlage offenbart, dass selbst die zwar global verzweigten, aber an und für sich stabilen Lieferketten in der Arzneimittelproduktion irgendwann an ihre Grenze kommen. Lange Vorlaufzeiten bei Zulieferern und steigende Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die die pharmazeutische Industrie nicht wie andere Branchen weitergeben kann, zehren zusätzlich zu den wenig wirtschaftlichen Preisen an den Unternehmen.
Für eine stabile Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist laut Herzog eine nachhaltige und strukturelle Veränderung im Arzneimittelmarkt notwendig: „Will man, wie allseits seit Längerem schon zu hören, mehr Produktion in Europa und damit auch mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung, dann kann das nur gelingen, wenn es auch hinsichtlich der Preise entsprechende Maßnahmen gibt. Dem zufolge setzen wir uns schon seit Langem für eine faire Preisgestaltung im Arzneimittelmarkt ein. Als zentrale Maßnahme ist eine Angleichung der Arzneimittelpreise im patentfreien Bereich zumindest an die Inflation notwendig. Ebenso muss es im patentgeschützten Bereich, sprich bei den innovativen Medikamenten, ein Umdenken geben, und zwar weg von der Kosten- und hin zu einer Nutzenorientierung. Schließlich stiften diese Medikamente einen weitreichenden Nutzen, beispielsweise kürzere Krankenstände, weniger Pflegeaufwand oder vermiedene Krankenhausaufenthalte.“
Hinsichtlich der Stärkung des Produktionsstandortes muss eine Gesamtstrategie ausgearbeitet werden. Es gilt zu berücksichtigen, bei welchen versorgungskritischen Arzneimitteln und Wirkstoffen Europa ein Stück unabhängiger werden möchte und was bereits in Europa produziert wird. Denn letztendlich ist eine Steigerung der Produktion bzw. ein Ausbau von Produktionskapazitäten nicht von heute auf morgen und auch nicht in allen Arzneimittelbereichen wirtschaftlich machbar.
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20.12.2022
Arzneimittelproduktion unter Druck
Engpässe und verlängerte Lieferzeiten bei Zusatz- und Inhaltsstoffen sowie Verpackungsmaterialien führen, zusammen mit hohen Infektionsraten, zu Lieferverzögerungen bei Arzneimitteln.
Wien, 20. Dezember 2022 – Derzeit kommt es im Arzneimittelmarkt, speziell bei Antibiotika, zu Lieferverzögerungen, nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa. Grund dafür ist vor allem das sprunghaft angestiegene Infektionsgeschehen bei Erkältungs- und Atemwegskrankheiten. Dadurch fehlt der in der Arzneimittelproduktion so wichtige Vorlauf. Dabei sind die Lieferketten im Pharmabereich, genauso wie jene in vielen anderen Branchen, durch die Pandemie und den Ukrainekrieg ohnehin bereits stark belastet. Infektionen zu vermeiden, beispielsweise durch Impfungen, kann ein wesentlicher Beitrag sein, um jetzt die angespannte Situation bei der Verfügbarkeit wichtiger Arzneimittel zu entspannen. Die Unternehmen ihrerseits setzen Maßnahmen wie die Erhöhung der Produktionskapazität oder auch zusätzliche Arbeitsschichten.
War die Arzneimittelproduktion in Vor-Pandemie-Zeiten gut plan- und vorhersehbar, so sind die Hersteller heute mit Schwierigkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette konfrontiert: Vorlaufzeiten für fast alle Verpackungsmaterialien haben sich verlängert, genauso wie für viele Inhaltsstoffe, die in der Medikamentenproduktion benötigt werden. Dasselbe gilt für einzelne Bestandteile von Arzneimitteln, wie Lösungsmittel oder Beschichtungen. Auch sie können von den Herstellern oftmals nicht in ausreichendem Maße oder nur stark zeitverzögert von Zulieferern beschafft werden.
„Diese herausfordernden Umstände im Rahmen der Arzneimittelproduktion führen, gepaart mit dem jetzt sprunghaft angestiegenen Infektionsgeschehen, zu einer sehr angespannten Situation bei einzelnen Medikamenten“, erklärt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG. „Es wäre daher wichtig, dass sich die Menschen, so gut es geht, vor Infektionen schützen. Dazu tragen Hygienemaßnahmen bei. Gleichzeitig kann ich nur allen ans Herz legen, sich mittels Impfungen gegen Infektionskrankheiten zu schützen, wie beispielsweise gegen die Grippe“, mahnt Herzog.
Dass sich seit Pandemiebeginn vieles bei der Herstellung von Arzneimitteln verändert hat, bestätigt auch Wolfgang Andiel, Präsident des Österreichischen Generikaverbandes: „Die Medikamentenproduktion unterliegt in der Regel einer langen Vorlaufzeit. Mittlerweile müssen Unternehmen mehrere Monate auf einzelne Komponenten warten, die vor der Pandemie binnen kürzester Zeit verfügbar waren. Das verlangt eine längerfristige Planung und erhöht gleichzeitig die Gefahr, dass es im Zuge der sehr komplexen Produktion von Arzneimitteln zu Zwischenfällen kommen kann.“
Die gesamte Branche ist im höchsten Maße bestrebt, eine kontinuierliche Versorgung mit ihren Produkten zu gewährleisten. Dazu Andiel: „Die Unternehmen verfügen über zuverlässige Mechanismen, um das Risiko von Lieferengpässen zu mindern, darunter die Schaffung von Sicherheitsbeständen, Dual-Sourcing, also beispielsweise mehr als eine Wirkstoffquelle zu nutzen, sowie solide Pläne zur Gewährleistung der Geschäftskontinuität. In diesem speziellen Fall haben die Firmen Ad-hoc-Maßnahmen ergriffen, darunter erhebliche Investitionen zur Erhöhung der Produktionskapazität, die Einstellung von zusätzlichem Fachpersonal in der Produktion und die Einführung zusätzlicher Arbeitsschichten.“
PHARMIG-Generalsekretär Herzog weist abseits dessen auf das Problem immer niedrigerer Preise bei vielen Arzneimitteln hin, speziell im patentfreien Bereich: „Wir sind seit langem schon mit einer Preisspirale konfrontiert, die sich beständig nach unten bewegt. Was heißt das für die Arzneimittelproduktion? Sie musste zwangsläufig zunehmend in Regionen verlagert werden, wo eine günstigere Produktion möglich ist. Damit wurde und wird die Arzneimittelproduktion immer mehr auf einzelne wenige Produzenten oder Lieferanten konzentriert. Die Auswirkungen sehen wir vor allem in diesen Tagen. Folglich können wir als Branchenvertreter nur raten, Arzneimittel nicht nur als Kostenfaktor zu betrachten, sondern vor allem als Lösung essenzieller Probleme. Anstatt immer nur auf Einsparpotenziale im Gesundheitssektor zu schielen, sollte der gesamte Sektor als Chance für zukunftsgerichtete Investitionen angesehen werden.“
Rückfragehinweise:
Österreichischer Generikaverband
Ute Stocker
+43 664 88 44 64 26
office@generikaverband.atPHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@PHARMIG.at
pharmig.at
Statistiken
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12,3 %
des BIP Anteil der Gesundheits-ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
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13 %
Anteil der Medikamente an den Gesundheitsausgaben
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1,94
Euro Wertschöpfung eines Pharma-Euros für die Gesamtwirtschaft
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2.6 MRD.
Investitionen der Pharmaunternehmen in den Standort Österreich (2013-2018)
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18.000
Beschäftigte in den Unternehmen der pharmazeutischen Industrie Österreichs (63.000 indirekt Beschäftigte)
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Rezeptpflichtige Arzneimittel sicherer gegen Fälschungen machen - darauf zielt die EU-Richtlinie 2011/62 ab.
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