
Coronavirus | COVID-19
So trägt die pharmazeutische Industrie zum Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bei
So trägt die pharmazeutische Industrie zum Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bei
Warum sie gar nicht so selten sind und mehr darüber, wie Patientinnen und Patienten in Österreich vesorgt werden.
Medizinische Innovationen: Ihre Beiträge für Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft
Den Pharmastandort Österreich digital entdecken
Unter anderem lesen Sie in dieser Ausgabe:
Copyright: Corona-Impfstoffe & Co
Warum ein Patentverzicht die Versorgungssituation verschärft
Zahlen und Hintergrundinformationen aus Pharmaindustrie und Gesundheitswesen
Standardisierte Datenaufbereitung, patientenorientierter Outcome und transparente Prozesse ermöglichen dem Gesundheitsbereich, von Effekten der Datennutzung zu profitieren.
Wien, 29. Juni 2022 – Datenökosysteme wachsen und werden immer komplexer. Inwieweit ihre positiven Effekte für Gesundheitswesen, Forschung und Gesundheitspolitik in Österreich und Europa genutzt werden können, hängt von der zukünftigen Datenstrategie ab.
„Daten können uns zeigen, wie sich Krankheiten in bestimmten Bevölkerungsgruppen ausbreiten, dazu beitragen, bestehende Therapien zu verbessern oder helfen, Innovationen zu entwickeln. Dieses Potenzial darf nicht ungenutzt bleiben“, erklärte Prof. Dr. Robin Rumler, Präsident der PHARMIG ACADEMY Anfang Juni im Rahmen des 9. Health Care Symposiums. Europa arbeitet derzeit am European Health Data Space, der eine grenzüberschreitende Datennutzung ermöglichen soll. „Umso wichtiger ist es, jetzt am Beginn dieser Entwicklung zu erkennen, welche Voraussetzungen dafür auf nationaler Ebene in Österreich gegeben sein müssen und welche Strategie den Weg ebnet, um Daten im Sinne unseres Gesundheitssystems nutzen zu können“, betonte weiters Dr. Shirley Gil Parrado, Vizepräsidentin der PHARMIG ACADEMY.
Einen ersten Schritt soll das im Juli 2022 in Betrieb gehende Austrian Micro Data Center (AMDC) setzen, das einen datenschutzkonformen Zugang zu Mikrodaten für Forschungseinrichtungen ermöglichen soll. Damit werde laut Prof. Dr. Tobias Thomas von der Statistik Austria zwar ein neues Zeitalter eingeläutet, Verbesserungsbedarf bei der Datennutzung bestehe aber weiterhin. „Wir können es uns nicht leisten, Daten nicht besser zu nutzen. Dazu brauchen wir eine Verbesserung der Funktionalität des Datenökosystems, vor allem was die Daten öffentlicher Stellen angeht. Eine nationale Datenstrategie der Zukunft sollte aufzeigen, wie wir Datenschutz und Datennutzung in Einklang bringen und dabei gleichzeitig europäische Initiativen und Vorgaben berücksichtigen können“, so Thomas. Dafür sei es auch entscheidend, die Erfahrungen anderer Länder im Datenbereich miteinzubeziehen.
Finnland gilt schon lange als Vorreiter auf dem Gebiet der Digitalisierung von Daten. Die strukturierte Nutzung wird dort über eine eigene Behörde namens „Finnish Social and Health Data Permit Authority“ – Findata überwacht. Hindernisse herrschen in erster Linie in der Datenaufbereitung. „Schwieriger als Daten in digitalisierter Form zu erhalten, ist es, diese in ein geeignetes Format zu bringen, um sie auch auswerten und nutzen zu können“, erklärte Johanna Seppänen, PhD, MS, Direktorin von Findata. Hier wies die Behördenvertreterin darauf hin, dass in Zukunft noch Klärungsbedarf bestehe, wer die Kosten für diesen Umwandlungsvorgang hin zu sogenannten interoperablen Daten tragen werde. Um die Qualität der Datenaufbereitung zu vereinheitlichen, empfiehlt Seppänen die Förderung von Datenverknüpfungen und Kooperationen zwischen Institutionen in der Datenstrategie einzubetten.
Bei der Datenvernetzung ortete auch Dr. Alexander Degelsegger-Márquez von der Stabstelle „Digitale Gesundheit und Innovation“ der Gesundheit Österreich GmbH Barrieren: „In Österreich gibt es im Bereich der Gesundheitsdaten eine äußerst fragmentierte Institutionenlandschaft. Die Transparenz, die Verlinkungsmöglichkeiten und die Information, wann welche Daten miteinander verknüpft werden dürfen, sind verbesserungsbedürftig. Das wird die Implementierung des European Health Data Space in Österreich vor Herausforderungen stellen. Je transparenter Datenprozesse ablaufen, desto besser.“ Abhilfe könne laut Degelsegger-Márquez die Einrichtung von zentralen Schnittstellen schaffen, die einerseits über den Datenschatz der Republik informieren und gleichzeitig den regelkonformen Datenzugang überwachen.
Im Kampf gegen Krankheiten stehen vor allem Gesundheitsdaten im Fokus. „Idealerweise werden Betroffene sowie ihre Vertretungsorganisationen in die Datenstrategie miteinbezogen“, sagte Univ.-Prof. Mag. Dr. Tanja Stamm, PhD, MSc, MBA, Head of Section für Outcomes Research an der Medizinische Universität Wien, und plädierte dafür, die Datenschutz-Bedenken der Bevölkerung ernst zu nehmen: „Wir müssen gezielt aufklären. Wenn Betroffene aber mitentscheiden können, was bei einer spezifischen Erkrankung als Daten-Outcome mit gemessen werden soll, wäre das ganz im Sinne einer wertorientierten Gesundheitsversorgung. Denn viele Kritiker lassen außer Acht, dass das Nicht-Nutzen von Daten auch bedeutet, dass Patientinnen und Patienten ein Fortschritt in der Therapie vorenthalten wird.“
Das Health Care Symposium der PHARMIG ACADEMY, moderiert von Mag. Nadja Bernhard, fand virtuell Anfang Juni mit knapp 120 Teilnehmenden statt.
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Gemeinsamen Weg fortsetzen, um die Gesundheitsversorgung in Österreich zu verbessern und das Gesundheitssystem nachhaltig weiterzuentwickeln.
Wien, 24. Juni 2022 – Die PHARMIG – der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs – beglückwünscht Herrn Dr. Johannes Steinhart zu seiner Wahl zum Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer: „Wir gratulieren Herrn Dr. Steinhart zu seiner neuen Funktion und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm. Ebenso beglückwünschen wir alle bestätigten und neu gewählten Mitglieder des Präsidiums. Mit der Österreichischen Ärztekammer verbindet uns das gemeinsame Ziel, unser Gesundheitssystem weiter zu verbessern, beispielsweise im Bereich der Versorgungsvielfalt und -sicherheit, aber auch im Bereich der Digitalisierung, der Datennutzung sowie der Stärkung des Forschungsstandorts Österreich. Herr Dr. Steinhart ist ein versierter Kenner des österreichischen Gesundheitssystems und hat sich im Rahmen seiner langjährigen Funktion als Vizepräsident der Ärztekammer auf Bundes- und Landesebene sowie in seinen unterschiedlichen Tätigkeiten als Arzt für das Wohl von Patientinnen und Patienten und der Gesundheitsversorgung eingesetzt“, sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG.
Die Vertreter der PHARMIG, Präsident Philipp von Lattorff sowie Alexander Herzog, danken im Namen des Verbandes und seiner Mitglieder dem scheidenden Präsidenten Dr. Thomas Szekeres. Dazu von Lattorff: „Dr. Szekeres hatte stets einen Fokus auf ein konstruktives Miteinander, und zwar mit allen Partnern im Gesundheitswesen. Er hat sich außerordentlich bei wichtigen gesundheitspolitischen Themen engagiert, immer mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen für die gesamte Ärzteschaft und damit aber auch die Versorgungssituation der Patientinnen und Patienten in Österreich zu verbessern. Ihm gebühren großer Dank und eine ebensolche Anerkennung.“
Vor allem in der gegenwärtigen Pandemie sind Ärztinnen und Ärzte nach wie vor gefordert und müssen, um Patientinnen und Patienten zu helfen oder zu therapieren, immer wieder an ihre Grenzen gehen. Dazu Herzog: „Der Einsatz der österreichischen Ärzteschaft in dieser Gesundheitskrise war und ist mehr als vorbildlich, zeigt aber auch auf, wo dringender Handlungsbedarf besteht, um die Gesundheitsversorgung in Österreich zu verbessern.“
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Mit der Empfehlung zur Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur könnte bald ein sechster COVID-19-Impfstoff in der Europäischen Union zur Verfügung stehen.
Wien, 24. Juni 2022 – Das französisch-österreichische Unternehmen Valneva hat sich bei der Entwicklung des COVID-19-Impfstoffes in Ergänzung zu den bereits zugelassenen Impfstoffen auf einen Ganzvirus-Impfstoff konzentriert, der das SARS-CoV-2-Virus in inaktivierter Form enthält. Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, bewertet dies als eine weitere, wichtige Errungenschaft in der Bekämpfung der Pandemie: „Es ist erfreulich, wenn sich der enorme Einsatz der Forscherinnen und Forscher sowie derjenigen, die an den klinischen Studien beteiligt sind und aller anderen Involvierten am Ende des Tages lohnt. Es ist ein großer Erfolg, wenn diese Arbeit nun aller Voraussicht nach schon sehr bald in eine Zulassung eines weiteren COVID-19-Vakzins mündet. Besonders erfreulich ist in diesem Fall, dass die Entwicklung dieses COVID-19-Impfstoffes zu großen Teilen in Wien erfolgte. Hier unterhält das Unternehmen eine Niederlassung für die präklinische und klinische Forschung und Prozessentwicklung.“ Die Produktion der Impfstoffdosen erfolgt an den Produktionsstandorten des Unternehmens in Schottland und Schweden sowie bei einem Partnerunternehmen in Deutschland.
Neben den bisher zur Verfügung stehenden jeweils zwei mRNA- und Vektor-Impfstoffen sowie einem Impfstoff auf Protein-Basis wäre das Ganzkörpervirus-Vakzin von Valneva eine weitere Ergänzung im Impfstoff-Angebot der Europäischen Union, um die Bürgerinnen und Bürger vor schweren Krankheitsverläufen und Krankenhausaufenthalten bei einer COVID-19-Erkrankung zu schützen. „Gerade jetzt, wo die Zahl der Ansteckungen wieder sehr stark ansteigt, ist es wichtig, eine gewisse Vielfalt an COVID-19-Impfstoffen zur Verfügung zu haben“, ist Herzog überzeugt. Denn über die letzten Monate hat die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, enorm abgenommen. Möglicherweise unterstützt das Vorhandensein eines Vakzins, das auf einer älteren Technologie beruht, jene Menschen in ihrer Entscheidung, sich impfen zu lassen, die bisher aus Unsicherheit verzichtet haben.
„Es ist wichtig, dass die Bereitschaft bei allen vorhanden ist, das Angebot anzunehmen, das uns davor schützt, schwer am Sars-CoV-2-Virus zu erkranken. Vor allem deshalb, um den eigenen Körper nicht zu gefährden. Letzten Endes aber auch im Sinne der Reduktion der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Pandemie, die uns alle leider schon so lange fordert“, so Herzog.
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Aufweichung von Schutzrechten auf geistiges Eigentum ist nicht Mittel der Wahl, um für eine weltweit gerechte Verteilung von COVID-19-Imfpstoffen, Diagnostika und Therapeutika zu sorgen.
Wien, 17. Juni 2022 – Knapp eineinhalb Jahre wurde in der Welthandelsorganisation (WTO) darüber diskutiert, wie denn das Patentrecht zu ändern sei, um COVID-19-Impfstoffe und -therapien rascher und weltweit in gleicher Weise zugänglich zu machen. „Man hat einen Kompromiss gefunden, der nur schwer zu erringen war, und zwar ganz einfach deshalb, weil alle Beteiligten im Grunde wissen, dass die vermeintliche Lösung das Problem nicht beheben wird. Denn nicht der Patentschutz verhindert eine global faire Verteilung von COVID-19-Impfstoffen, sondern es sind ganz andere Ursachen. Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass mit einem aufgeweichten Patentschutz auch nur eine einzige Dosis mehr an Impfstoffen dort, wo Mangel herrscht, verimpft wird. Das Einzige, was dieser Kompromiss bewirken wird, ist, dass wir für zukünftige Pandemien noch schlechter als für die jetzige gewappnet sein werden, wenn dank eines nun schwachen Patenschutzes auch das Engagement in der Forschung abgeschwächt wird“, zieht Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, Bilanz über die WTO-Verhandlungen.
Der Patentschutz ist ein wichtiger Treiber für Innovation. Wird der Patentschutz aufgeweicht, verlieren Investoren den Anreiz, in hoch riskante Forschungsprojekte zu investieren. „Anstatt falsche Signale für die Entwicklung zukünftiger Innovationen zu setzen, sollte alles dazu getan werden, an Maßnahmen zu arbeiten, die tatsächlich eine weltweit gesundheitliche Chancengleichheit ermöglichen und mit denen die Gesundheitssysteme als auch Versorgungsstrukturen gestärkt werden. Davon würde tatsächlich jeder und jede einzelne profitieren und man würde verhindern, dass man womöglich noch hilfloser als vor zwei Jahren auf die nächste Pandemie zusteuert“, ist Herzog überzeugt.
Die Gründe, die eine global gerechte Verteilung von COVID-19-Impfstoffen erschweren, sind allseits bekannt und kein Geheimnis: Handelsbarrieren, Engpässe in den Lieferketten, mangelhafte Gesundheitsinfrastrukturen vor Ort und vor allem auch eine steigende Impfskepsis. „Diese Probleme haben nichts mit dem Patentschutz zu tun. Auch haben wir nicht das Problem, dass zu wenig produziert werden würde“, so Herzog. Denn seit Monaten übersteigt die Menge an produzierten COVID-19-Impfstoffen die Menge an verabreichten Dosen. So sind derzeit 2,1 Milliarden überschüssige COVID-19-Impfstoffe verfügbar, die aufgrund des Ablaufs der Haltbarkeitsdauer Gefahr laufen, verschwendet und vernichtet zu werden.
„Wenn es auch unterschiedliche Sichtweisen gibt, was die Bedeutung des Patentschutzes für einen global gerechten Zugang betrifft, so sind wir uns mit den Kritikern des Patentschutzes jedenfalls beim globalen Ziel einig: Wir müssen gemeinsam die zur Verfügung stehenden Mittel gegen COVID-19 rasch und in angemessener und ausgeglichener Weise für Länder in der ganzen Welt zur Verfügung stellen. Das unterstützen wir in jeder Weise und in vollem Umfang. Wir sehen gleichzeitig aber auch, dass eine Schwächung des Rahmens für geistiges Eigentum die globale Gesundheitsversorgung gefährden könnte. Die Unternehmen, die Innovationen auf den Markt bringen, brauchen auch in Zukunft Rahmenbedingungen, die Rechte für Innovatoren sichern und risikoreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung ermöglichen“, appelliert Herzog für einen sorgsamen Umgang mit den Schutzrechten auf geistiges Eigentum.
Hinsichtlich der Produktion und Auslieferung von COVID-19-Impfstoffen hat die pharmazeutische Industrie seit Ausbruch der Pandemie bereits Meilensteine gesetzt: Es wurden 381 Partnerschaften für COVID-19-Impfstoffe und 150 für COVID-19-Therapeutika geschlossen, von denen über 88 % bzw. 79 % einen Technologietransfer beinhalten, und zwar nicht nur in Europa oder den USA, sondern ganz gezielt auch unter Einbeziehung von Ländern mit geringem Einkommen in anderen Regionen.
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Für eine langfristige Perspektive und ein nachhaltiges Wachstum am Pharma-Standort Österreich ist es günstig, wenn mehrere Politikbereiche zusammenspielen.
Wien, 15. Juni 2022 – Restriktive Preisregularien und Innovationsskepsis auf der einen, Investitions- und Förderpakete auf der anderen Seite – anstatt einzelne Maßnahmen zu setzen, muss Standortpolitik integriert gedacht und umgesetzt werden. Nur so können ein entsprechender Rahmen und eine nachhaltige Stabilität geschaffen werden, die es attraktiv für Unternehmen machen, in heimische Standorte weiter zu investieren oder neue zu etablieren. Das gilt wenn auch nicht ausschließlich, so doch vor allem für forschende, produzierende oder auch reine Vertriebsunternehmen im Pharmabereich.
Aktuell feiert eines der größten Pharmaunternehmen sein 40-jähriges Bestehen an seinem niederösterreichischen Standort: Das PHARMIG-Mitgliedsunternehmen Takeda blickt auf vier Dekaden Biotech- und Standortgeschichte in Orth an der Donau zurück. Das Produktions- und Forschungszentrum, an dem rund 400 Mitarbeitende Gen- und Zelltherapien sowie Hämophilie-Produkte für komplexe und seltene Erkrankungen entwickeln und herstellen, wurde kontinuierlich den modernen Anforderungen angepasst und Expertise auf- und ausgebaut. „Takeda zählt mit drei Produktionsstandorten in Österreich und über 4.500 Beschäftigten zu den größten Pharma-Unternehmen unseres Landes und ist ein gutes Beispiel dafür, welchen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag die Betriebe der pharmazeutischen Industrie leisten und leisten wollen. Damit das auch zukünftig so bleibt, setzen wir uns für eine integrierte Standortpolitik in Österreich ein, und zwar in den Bereichen Forschung, Arbeitsmarkt und Marktzugang gleichermaßen“, so Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich des Jubiläums.
Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass solche Jubiläen oder Investitionen in Standorte gefeiert werden können. Vielmehr setzen eine sehr restriktive Preispolitik und Hürden im Marktzugang viele Unternehmen des Arzneimittelsektors unter Druck, ergänzt durch einen Fachkräftemangel. Dazu führt Herzog aus: „Viele Unternehmen in Österreich haben zunehmend Probleme, ihre Produkte auf dem Markt zu halten, weil sich deren Vertrieb nicht mehr lohnt. Das beschränkt die Vielfalt an Arzneimitteln und gefährdet die Sicherheit der Arzneimittelversorgung in Österreich. In Zeiten, in denen gerne von ‚Österreich als der Apotheke Europas‘ gesprochen wird, muss es folglich auf politischer Ebene eine gemeinsame Linie bezüglich Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit sowie Sozialwesen und Arbeitsmarkt geben. Nur mit einer langfristigen Perspektive können wir mehr Arbeitsplätze in Österreich sichern, ein Zeichen für nachhaltiges Wachstum setzen und unsere Wettbewerbsfähigkeit als Pharma-Standort international festigen. Das sehen wir auch als Aufgabe und gleichzeitig als Ziel einer integrierten Standortpolitik.“
Die pharmazeutische Industrie in Österreich bietet derzeit etwa 18.000 direkte Arbeitsplätze, indirekt sind es sogar 63.000. Allein in den letzten Jahren haben die Unternehmen in Österreich in mehrfacher Milliardenhöhe in den Standort investiert.
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Was den Weg zur Diagnose bei seltenen Erkrankungen beschleunigt: mehr Vernetzung von Expertise, verknüpfte Datenbanken und künstliche Intelligenz.
Wien, 7. Juni 2022 – Für Patientinnen und Patienten mit einer seltenen Erkrankung dauert es erfahrungsgemäß durchschnittlich fünf Jahre, um eine klare Diagnose zu erhalten. In manchen Fällen lässt sich die Erkrankung auch gar nicht diagnostizieren, weil sie noch nicht beschrieben wurde. Eine Diagnose ist jedoch die entscheidende Voraussetzung, um eine Therapie oder soziale Leistungen zu erhalten. Auch um an klinischen Studien teilnehmen zu können, um innovative Therapien in Entwicklung zu bekommen und zur Erforschung der Erkrankung beitragen zu können, ist eine Diagnose die erste Bedingung. Was alles helfen könnte, sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene, um den Weg bis zur richtigen Diagnose für Betroffene zu verkürzen, thematisierten Expertinnen und Experten im Rahmen des 11. Rare Diseases Dialogs der PHARMIG ACADEMY.
„Bei seltenen Erkrankungen handelt es sich sehr oft um chronische Erkrankungen, die allmählich beginnen und immer komplexer werden. Oft haben sie einen schweren und lebensverkürzenden Verlauf und sind mit Invalidität verbunden. Die rasche Diagnose ist daher dringend nötig. Vor allem, um den degenerativen und fortschreitenden Verlauf der Erkrankung so früh wie möglich zu stoppen und nicht mehr umkehrbare Schäden erst gar nicht entstehen zu lassen. Aber auch aus Schutz vor falscher belastender Therapie und unnötiger Diagnostik, die auch nicht zu vernachlässigende Belastungen für das Gesundheitssystem darstellen. Rein spezialistische Diagnosen ohne das Zusammenführen und gemeinsame Besprechen der Erkenntnisse aus den einzelnen Fachgebieten enden oftmals in der Sackgasse“, erklärt Medizinalrat Dr. Reinhold Glehr, der als Allgemeinmediziner im steirischen Hartberg praktiziert. Dabei können die Symptome ein und derselben seltenen Erkrankung völlig unterschiedlich sein.
„In den letzten zwanzig Jahren hat sich die molekulare Medizin sehr weiterentwickelt. Man weiß mehr über genetische Ursachen und kann sie nachweisen. Aber heutzutage muss man Diagnosekriterien neu anlegen“, sagt Privatdozentin Dr. Sylvia Boesch, Koordinatorin des österreichischen Zentrums für seltene Bewegungsstörungen in Innsbruck, und ergänzt: „So besteht ein Syndrom aus mehreren Symptomen, über die ein Patient berichtet. Aber deren Ursache liegt oft woanders. Dieses Spannungsfeld zwischen klinischer Medizin und Molekularmedizin macht die Diagnose für Ärztinnen und Ärzte herausfordernd.“ Dennoch müsse es laut Boesch die oberste Maxime bleiben, Klarheit zu schaffen und eine rasche Diagnose anzustreben, um damit beispielsweise auch das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem zu stärken.
Als größte Hürde auf dem Weg zur Diagnose sehen die Podiumsteilnehmenden, wenn Betroffene die Angehörigen der Fachärzteschaft einzeln aufsuchen müssen, und damit keine interdisziplinäre Besprechung und Diagnosestellung möglich ist. „Die Europäischen Referenznetzwerke zeigen uns vor, wie das funktionieren kann. Dort gibt es gemeinsame virtuelle Besprechungen von Expertinnen und Experten, die sich zum Beispiel zu einem aktuell schwierigen Fall beraten können. Das sollte auch auf österreichischer Ebene institutionalisiert werden“, schlägt Mag. Dominique Sturz von der PatientInnen-Organisation Pro Rare Austria vor. Dem schließt sich auch Frau Dr. Boesch als Koordinatorin eines österreichischen ERN-Vollmitglieds an.
So wie sich die Expertisezentren auf europäischer Ebene vernetzen, sollten auch Spezialistinnen und Spezialisten in Österreich ihr Wissen bündeln, bestätigt Mag. Gerhard Embacher, Leiter der Gruppe Gesundheitssystem im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: „Diagnose darf kein Zufall sein. Die Spur, die zu einer seltenen Erkrankung führt, muss gefunden werden können. Das geht aber nur, wenn das Bewusstsein für und das Wissen über diese Erkrankungen so breit wie möglich gestreut werden.“ Das grundsätzliche Wissen aber auch wo man dafür spezielle Unterstützung erhalten kann, müsse laut Embacher „bei jenen Ärztinnen und Ärzten ankommen, die von Betroffenen aufgesucht werden.“ Die Basis dafür wurde mit der Erhebung und Designation der österreichischen Expertisezentren geschaffen. Seit einigen Jahren nehmen nun österreichische Zentren mit entsprechender Expertise an den diversen Europäischen Referenznetzwerken (ERN) teil.
Ist auch nach eingehender Konsultation keine klare Diagnose möglich, kann Betroffenen in Zukunft die Aufnahme in einem sogenannten „Undiagnosed Diseases Programm“ helfen. „Eine solche Anlaufstelle wäre für Patientinnen und Patienten vorgesehen, die langfristig undiagnostiziert sind und die typischerweise eine komplexe und seltene Erkrankung haben. Dabei wird jeder einzelne Befund erhoben und miteinander vernetzt. Denn jeder Baustein kann später zu einer richtigen Diagnose führen“, erklärt Dr. Ursula Unterberger, Fachärztin für Neurobiologie und Mitarbeiterin bei Orphanet sowie Projektbetreuerin beim Nationalen Büro für Seltene Erkrankungen. Kann im Rahmen des Programms trotzdem keine Diagnose gestellt werden, liegt es in vielen Fällen daran, dass die entsprechende Erkrankung noch nicht von der Medizin entdeckt wurde und eine Zuordnung daher noch nicht möglich ist.
Künstliche Intelligenz kann die Suche beschleunigen. Das Programm Screen4Care ist ein von der EU gefördertes Forschungsprojekt für eine schnellere Diagnosefindung. Das Projekt, in dem Betroffene, Angehörige, Medizinerinnen und Mediziner, aber auch Mitglieder des Gesundheitssystems direkt in die Forschung eingebunden werden, entwickelt neuartige Formen der Datenanalyse, die digitale Technologien einsetzen, um mögliche Patientinnen und Patienten schneller zu identifizieren. Neben Neugeborenen-Screening und lernfähigen Algorithmen wird das Projekt auch einen neuartigen Symptom-Checker sowie eine virtuelle Klinik für Betroffene und medizinisches Personal entwickeln.
„Das Prinzip des dezentralen ‚federated machine learning‘ kann dabei helfen, statistische Wahrscheinlichkeiten wie Symptomcluster oder Krankheitssequenzen zu identifizieren, und somit zu einer rascheren Diagnose beitragen“, erklärt Dr. Steph Grohmann vom Open Innovation in Science (OIS) Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, welches das Projekt als eine von 35 Partnerorganisationen aus Privatwirtschaft und universitärer Forschung unterstützt. Das Projekt ist bis 2026 angelegt und soll gezielt Menschen mit seltenen oder undiagnostizierten Erkrankungen helfen. Interessierte können sich direkt an das das OIS Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft wenden.
Unisono spricht sich das Podium für die Etablierung eines Undiagnosed Diseases-Programm mit entsprechenden Leitlinien in Österreich aus. Um diesen Prozess so schnell wie möglich voranzutreiben, sei es wichtig, alle bereits bestehenden Strukturen zu nützen und entsprechend zu rüsten, damit lange Wartezeiten für Patientinnen und Patienten mit seltenen Erkrankungen in Zukunft reduziert und im besten Fall vermieden werden. Erforderlich dafür seien entsprechende Ressourcen und Leistungsverrechnungsmöglichkeiten in diesen neuen Anlaufstellen.
Der Rare Diseases Dialog der PHARMIG ACADEMY, moderiert von Mag. Tarek Leitner, fand virtuell im Mai mit 185 Teilnehmenden statt. Ein kurzer Film über die Veranstaltung ist hier abrufbar.
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Vorsorgeuntersuchung hilft, Krebs so früh wie möglich zu diagnostizieren. Innovationen tragen zu besserer Lebensqualität und mehr Lebenszeit für Betroffene bei.
Wien, 25. Mai 2022 – Nach wie vor gehört Krebs in Europa mit zu den häufigsten Todesursachen. Anlässlich der „Europäischen Krebswoche“ sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Problematisch ist, dass viele Krebserkrankungen erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt werden und dadurch die Prognose des Krankheitsverlaufs verschlechtert wird. Dabei kann der regelmäßige Gang zur Vorsorgeuntersuchung helfen, Krebs so früh wie möglich zu diagnostizieren. Herrscht Klarheit, stellt die pharmazeutische Industrie eine Fülle von modernen Therapiemöglichkeiten bereit, um Erkrankte behandeln zu können.“
Krebs bleibt zwar eine große Herausforderung und Belastung, bedeutet aber oftmals nicht mehr automatisch ein Todesurteil. Die Zahl der Krebs-Neuerkrankungen ist in den letzten 20 Jahren europaweit um 50 Prozent gestiegen, die der Todesopfer hingegen nur um 20 Prozent. Dazu beigetragen haben laut “Comparator Report on Cancer in Europe“ des schwedischen Institute of Health Economics Verbesserungen bei Diagnose und Behandlung, die auch im Rahmen des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung forciert werden.
Der Einsatz innovativer Therapien in der modernen Krebsmedizin sorgt dafür, dass Betroffene immer mehr Lebensqualität und wertvolle Lebenszeit gewinnen. Zwischen 1995 und 2020 wurden 145 Krebsmedikamente in der Europäischen Union zugelassen. 2021 kamen 20 Krebsmedikamente auf den Markt, zwölf davon mit neuem Wirkstoff. Laut Österreichischem Krebsreport hat sich das 3-Jahres-Überleben in den letzten Jahren konstant verbessert und liegt im Diagnosezeitraum von 2013 bis 2017 hier zu Lande bei durchschnittlich 65 Prozent.
Trotzdem bleiben 40 Prozent aller Neuerkrankungen vermeidbar. Das unterstreicht die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen. Vor allem Lebensstilfaktoren wie Tabakkonsum, Übergewicht oder Alkoholkonsum begünstigen die Entstehung von Krebs.
Mit rund 5.000 Neuerkrankungen im Jahr zählt besonders Lungenkrebs zu den häufigsten Krebstodesursachen in Österreich. In mehr als 75 Prozent der Fälle wird diese Krankheit in einem späten und nicht mehr heilbaren Stadium entdeckt. „Rauchen ist die Ursache vieler vermeidbarer Folgeerkrankungen, wobei Krebs und seine unterschiedlichen Ausprägungen zu den bekanntesten zählt. Mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht erst damit anzufangen, kann helfen, eine Krebserkrankung zu vermeiden und entlastet zudem unser Gesundheitssystem“, erklärt Herzog mit Blick auf den Weltnichtrauchertag am Ende der Krebswoche am 31. Mai.
Informationen über Patientenrechte, Mitbestimmungsmöglichkeiten bei der Therapie sowie finanzielle und betreuende Unterstützung bietet die kostenlose Online-Schulung „Das Recht auf die bestmögliche Therapie“ auf dem Info-Portal selpers.com. Die Patientenschulung ist unter folgendem Link kostenlos und ohne Anmeldung abrufbar: https://selpers.com/kurs/bestmoegliche-therapie-bei-krebs/
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2021 mit leichtem Anstieg von Anträgen für klinische Prüfungen in Österreich. Die Clinical Trials Regulation der EU soll den Abbau administrativer Hürden unterstützen.
Wien, 20. Mai 2022 – Klinische Prüfungen sind die Grundlage jedes neuen und innovativen Arzneimittels. Erfreulicherweise wurden in den letzten Jahren laut Statistik des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) wieder mehr klinische Prüfungen, in denen Arzneimittel entwickelt und getestet werden, beantragt: Nach einem Tiefpunkt im Jahr 2017 (236 Anträge) wurden letztes Jahr 289 Anträge gestellt. Im Vergleich zu 2020 (273 beantragte klinische Prüfungen) verzeichnet das BASG vor allem eine Zunahme von Prüfungen der Phasen 1 und 2.
Das ist insofern von Bedeutung, als dort, wo die frühen Phasen der Arzneimittelentwicklung erfolgen, in der Regel die Chancen auf Durchführung der weiteren Phasen höher sind und die neuen Produkte oftmals auch früher als in anderen Ländern auf den Markt gebracht werden. Ebenso sind die klinischen Prüfungen speziell für die Studienteilnehmenden von hohem Nutzen, da sie von den in Entwicklung stehenden Innovationen bereits vor deren Markteinführung profitieren. Dazu sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich des heutigen Welttags der Klinischen Forschung: „Mit jeder klinischen Prüfung erhalten die Patientinnen und Patienten frühen Zugang zu hochinnovativen Medikamenten. Zudem gewinnt der Forschungsstandort Österreich an Know-how.“
Das Entwickeln und Testen von Arzneimitteln ist ein komplexer Prozess. „Im Rahmen klinischer Prüfungen arbeiten viele unterschiedliche Partner, wie beispielsweise Patienten, Klinikärztinnen, speziell ausgebildete ‚Study Nurses‘, Behörden, Ethikkommissionen und Unternehmen der pharmazeutischen Industrie zusammen“, fasst Herzog zusammen.
Während in den USA und China die Zahl der Studien, in denen neue Therapieansätze erprobt werden, kontinuierlich steigt, hat die EU in den letzten Jahren deutlich an Boden verloren. Mit der Einführung der Clinical Trials Regulation (CTR) hebt die EU-Kommission viele Prozesse der klinischen Forschung auf ein einheitliches Niveau mit dem Ziel, Europa als Forschungsstandort attraktiver zu machen. Einige Vorteile der CTR sind die nun EU-weit einheitlicheren Prozesse für die Antragsstellung von klinischen Prüfungen und die damit verbundene gemeinsame länderübergreifende Einreichung, Bewertung und Überwachung dieser Studien. Gewährleistet wird das durch die Einführung des Clinical Trials Information System (CTIS). Dieses stellt ein zentrales EU-Portal mit einem von der European Medicines Agency (EMA) geführten Datenbearbeitungs- und Verwaltungssystem als einzige Anlaufstelle für Anträge auf klinische Prüfungen dar.
Damit Österreich in diesem Kontext erfolgreich bleibt und den Ansprüchen der CTR gerecht werden kann, ist die weitere Professionalisierung des Forschungsstandortes notwendig, ebenso die Verbesserung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen und Ressourcen. Hier wird mehr qualifiziertes und der Forschung gewidmetes Personal benötigt, wie etwa Study Nurses und Coordinators. Ebenso sollte die Administration, insbesondere im Bereich der Vertragsgestaltung und Kostenberechnung, vereinfacht werden. „Die Clinical Trials Regulation gibt den Rahmen bereits vor. Wichtig sind jetzt eine rasche Adaptierung und Umsetzung der neuen Vorgaben, damit die Vorteile der CTR zur Geltung kommen können und bremsende Prozesse in der hiesigen Administration ausgeräumt werden. Dafür müssen sich alle, die in der Durchführung von klinischen Prüfungen involviert sind, noch besser vernetzen und enger kooperieren“, so Herzog.
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Spitze von Österreichs größtem freiwilligen Pharma-Verband im Amt bestätigt.
Wien, 20. Mai 2022 – Im Zuge der 68. Generalversammlung der PHARMIG, des Verbandes der pharmazeutischen Industrie Österreichs, wurden deren Präsident, Vizepräsidenten und Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Philipp von Lattorff, MBA ist somit weiterhin Präsident, Ina Herzer, Prof. Dr. Robin Rumler und Dr. Bernhard Wittmann komplettieren als Vizepräsidentin bzw. -präsidenten das Präsidium von Österreichs größtem, freiwilligen Interessenverband der pharmazeutischen Industrie.
Anlässlich der Wiederwahl der Verbandsspitze sagt PHARMIG-Präsident von Lattorff: „Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen des Krieges am Rande Europas müssen wir weiterhin aktiv dafür eintreten, die Rahmenbedingungen für die pharmazeutische Industrie in Österreich in Form einer integrierten, nachhaltigen und zukunftsorientierten Standortpolitik zu verbessern. Denn durch ihre Investitionen in den Standort und ihre Bereitstellung von innovativen wie bewährten Arzneimitteln leisten Pharma-Unternehmen wichtige Beiträge für die Versorgungssicherheit und Versorgungsvielfalt, für die Lebensqualität all jener, die Medikamente benötigen und darüber hinaus für die heimische Wirtschaft und Beschäftigung.“
PHARMIG-Generalsekretär Mag. Alexander Herzog sagt im Rahmen der Generalversammlung: „Ich freue mich über die Wiederwahl des Präsidiums und des Vorstandes sowie über die Fortsetzung der bislang ausgezeichneten Zusammenarbeit. Mit der hohen Expertise, die die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer in unseren Gremien einbringen, haben wir als Verband ein breites Spektrum an Erfahrungen und Sichtweisen zur Verfügung, die uns helfen, die richtigen Impulse für einen starken Forschungs- und Pharmastandort zu setzen.“
Das Präsidium der PHARMIG:
Präsident Philipp von Lattorff, MBA (Boehringer Ingelheim RCV GmbH & CO KG
Vizepräsidentin Ina Herzer (Merck Sharp Dohme Ges.m.b.H.)
Vizepräsident Prof. Dr. Robin Rumler (Pfizer Corporation Austria GesmbH)
Vizepräsident Dr. Bernhard Wittmann (Sigmapharm Arzneimittel GmbH)
Die Vorstandsmitglieder der PHARMIG:
Dipl.-Math. Susanne Erkens-Reck (Roche Austria GmbH
Dr. Shirley Gil Parrado (Novartis Pharma GmbH)
Lieven Hentschel (Bayer Austria Gesellschaft m.b.H.)
Ing. Mag. Roland Huemer (Richter Pharma AG)
Dipl.-Kfm. Wolfgang Kaps (Sanofi Aventis GmbH)
Mag. (FH) Elisabeth Keil (Daiichi Sankyo Austria GmbH)
Gen. Kons. Dkfm. Dr. Johann F. Kwizda (Kwizda Pharma)
Lauri Lindgren (Amgen GmbH)
Dr. Beate Pettinger-Natmeßnig (CSL Behring GmbH)
Mag. Ingo Raimon (AbbVie GmbH)
Mag. Elgar Schnegg, MBA (Ratiopharm Arzneimittel Vertriebs-GmbH)
Mag. Wolfgang Wacek (Sanova Pharma GmbH)
Informationen dazu auch unter https://www.pharmig.at/der-verband/über-uns/ .
Tests können virale Erkrankungen frühzeitig feststellen und dazu beitragen, ihre Ausbreitung einzudämmen. Trotzdem kommen sie immer noch zu selten zur Anwendung.
Obwohl nun schon mehrere Jahre Pandemie gezeigt haben, wie sehr Tests zur Eindämmung des Infektionsgeschehens beitragen, werden sie bei anderen viralen Erkrankungen noch immer viel zu wenig angewendet. Anlässlich der am 16. Mai startenden „Europäischen Testwoche“ sagt PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog: „COVID-19 hat die Bedeutung von Tests für die Feststellung von viralen Infektionen und das Durchbrechen von Infektionsketten in den Vordergrund gerückt. Umso wichtiger ist es daher, dieses Testangebot auch bei anderen Viruserkrankungen, wie zum Beispiel bei HIV und Hepatitis, in Anspruch zu nehmen. Denn wer sich testet, schafft nicht nur Klarheit für sich selbst, sondern übernimmt auch Verantwortung für andere und trägt aktiv zum Schutz seiner Mitmenschen bei.“
Laut Zahlen der Hepatitis Hilfe Österreich sind hier zu Lande zwischen 40.000 und 80.000 Menschen von Hepatitis B, 40.000 von Hepatitis C und laut der Österreichischen AIDS-Gesellschaft etwa 9.000 von HIV betroffen. Die Europäische Testwoche findet jedes Jahr im Mai und November statt, um der Bevölkerung den Wert von HIV- und Hepatitis-Virustests näher zu bringen, und sie zu motivieren, von bestehenden Testmöglichkeiten Gebrauch zu machen.
Je früher eine Infektion per Test diagnostiziert werden kann, desto schneller können Betroffene behandelt werden. Das erhöht für sie selbst die Chance auf Heilung und verringert für ihre Kontaktpersonen die Gefahr, angesteckt zu werden. Dazu Herzog: „Es ist daher entscheidend, auf das vorhandene Testangebot bei Viruserkrankungen aufmerksam zu machen. Je niederschwelliger es für die Bevölkerung zugänglich ist, desto größer ist auch sein möglicher Nutzen im Kampf gegen Viruserkrankungen.“
Bundesweit zur Verfügung stehende Testmöglichkeiten bei Hepatitis und HIV sind u.a. auf der Webseite der AIDS-Hilfe Wien abrufbar.
Über die PHARMIG: Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand Mai 2022), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
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Mit einer neuen Produktionsanlage stärkt das PHARMIG-Mitgliedsunternehmen Novartis Österreichs Position in der globalen Arzneimittelversorgung.
Wien, 12. Mai 2022 – Mit Bezug auf die heute vermeldete Eröffnung einer neuen Produktionsanlage für Biopharmazeutika in Schaftenau sowie Standortinvestitionen in der Höhe von 300 Millionen Euro durch das PHARMIG-Mitgliedsunternehmen Novartis, sagt PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog: „Die neue Produktionsanlage am Standort Tirol trägt dazu bei, Österreichs Bedeutung in der internationalen Arzneimittelversorgung zu stärken. Gleichzeitig setzt sie neue Impulse für die Wirtschaft und hilft, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes global zu festigen. Als eines der größten Pharma-Unternehmen zeigt Novartis damit, wie vielfältig die Auswirkungen der Aktivitäten der pharmazeutischen Industrie für Gesundheit, Wirtschaft und Beschäftigung in Österreich sind.“
Gerade in Zeiten, in denen die Produktion wieder zurück nach Europa geholt werden muss, sieht Herzog in der Eröffnung und den geleisteten Investitionen ein klares Signal an die Politik, die Rahmenbedingungen für Unternehmen am Standort zu verbessern. „Die Innovationskraft der heimischen Industrie wird durch eine Wirtschaftspolitik begünstigt, die strukturelle Hürden abbaut und auf ein zukunftsgerichtetes Steuersystem setzt“, erklärt Herzog.
Die pharmazeutische Industrie in Österreich bietet derzeit etwa 18.000 direkte Arbeitsplätze, indirekt sind es sogar 63.000. Allein in den letzten Jahren haben die Unternehmen in Österreich in mehrfacher Milliardenhöhe in den Standort investiert. Dadurch werden neue Arbeitsplätze geschaffen, Impulse für die Wirtschaft gesetzt und Österreichs Wettbewerbsfähigkeit als Gesundheits-, Forschungs- und Produktionsstandort international gefestigt.
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Europäische Union setzt Startschuss für EU-Health-Data-Space. Positiver Nutzen der grenzüberschreitenden Datennutzung für Gesundheitsversorgung und Forschung.
Wien, 5. Mai 2022 – Ein Projekt, von dem alle EU-BürgerInnen profitieren: ein gemeinsamer, grenzüberschreitender Raum für Gesundheitsdaten innerhalb der Europäischen Union wurde vorgestern durch die Europäische Kommission auf den Weg gebracht. Der Nutzen dieses EU-Health-Data-Space (EHDS) ist vielfältig: Zunächst kann die Versorgung von Personen, die von einem EU-Land ins andere wechseln oder in Grenzregionen leben, verbessert werden. Weiters bietet er die Chance, eine ansässige Bevölkerung vor einer größeren Krankheitslast zu schützen. Etwa dann, wenn zuziehende Personen nicht im selben Ausmaß Schutzimpfungen oder andere wichtige Maßnahmen erhalten haben, wie sie womöglich im Zielland dank besserer Versorgung gang und gäbe sind. Nationale Gesundheitssysteme können voneinander lernen und dadurch verbessert, effizienter und stärker gemacht werden. Außerdem bietet die grenzüberschreitende Nutzung von Gesundheitsdaten einen enormen Nutzen für die Forschung und Wissenschaft – etwa hinsichtlich der Entwicklung und des Verlaufs von Krankheiten, verbesserter Diagnosemöglichkeiten und natürlich auch für die Entwicklung neuer Therapien und Medizinprodukte.
„Aufgrund dieses breiten Nutzens für uns als Bürgerinnen und Bürger der EU, aber auch für die Gesundheitssysteme im Allgemeinen begrüßen wir dieses umfassende EU-Projekt. Es läutet ein neues Zeitalter in der Zusammenarbeit von Gesundheitsdienstleistern, Politik, Behörden, Forschungsinstitutionen und Unternehmen, die im Gesundheitsbereich tätig sind, ein“, so Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG.
Ängsten, dass die individuellen Gesundheitsdaten in einem solchen gemeinsamen virtuellen Raum frei herumschwirren und von jedermann eingesehen werden könnten, wird mit umfangreichen Maßnahmen begegnet. Dazu zählt, dass Daten nur dann etwa für die Forschung, Versorgung, Politikgestaltung oder für Regulierungszwecke genutzt werden dürfen, wenn eine Genehmigung von einer der in allen Mitgliedstaaten einzurichtenden Zugangsstellen für Gesundheitsdaten vorliegt. Eine solche Genehmigung wird Forschungsinstituten, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen nur gewährt, „wenn die angeforderten Daten zu bestimmten Zwecken sowie in geschlossenen sicheren Umgebungen verwendet werden und ohne dass die Identität der betroffenen Person offengelegt wird“, wie es auf der offiziellen Seite der Europäischen Union heißt. Ebenso dürfen die Daten keine Grundlage für Entscheidungen bieten, die zum Nachteil von EU-BürgerInnen sind. Das kann etwa die Anpassung von Versicherungsprämien oder gar die Entwicklung schädlicher Produkte betreffen.
„Hier sind sich die Verantwortlichen dieses EU-Projektes äußerst bewusst, dass bei der Einrichtung eines solchen Datenraums die Ängste und Befürchtungen der Bürgerinnen und Bürger der EU nicht außen vorgelassen werden dürfen, sondern dass dabei absolut sichergestellt werden muss, dass Daten nicht missbräuchlich verwendet werden können“, ist Herzog überzeugt.
Gerade auch für die pharmazeutische Industrie ist die grenzüberschreitende Nutzung von Daten aus den einzelnen Gesundheitssystemen wichtig, um Produkte und Dienstleistungen darauf aufbauend und zielgerichtet weiterentwickeln zu können. „Wir können lernen, wie sich Krankheiten in bestimmten Bevölkerungsgruppen entwickeln oder ausbreiten, können Erfahrungen aus der direkten Versorgung der Patientinnen und Patienten in die Entwicklung von Therapien einfließen lassen und so an neuen, innovativen Produkten arbeiten und gleichzeitig auch unseren Beitrag dazu leisten, die Patientensicherheit zu erhöhen“, erläutert Herzog den Nutzen für die direkte Versorgung von Patientinnen und Patienten.
Nachdem eine öffentliche Konsultation stattgefunden und die Europäische Kommission einen finalen Vorschlag für die Einrichtung des EHDS erarbeitet hat, wird dieser in einem nächsten Schritt im Rat und im Europäischen Parlament erörtert. Über 810 Millionen Euro werden von der Kommission zur Unterstützung des EHDS bereitgestellt. Darüber hinaus wird das Projekt aus weiteren Fonds, beispielsweise dem RRF - Recovery and Resilience Facility, finanziert. Maßnahmen auf nationaler Ebene sind ebenso notwendig wie auf EU-Ebene und in der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Interessenträgern, um einen gemeinsamen europäischen Raum für Gesundheitsdaten zu verwirklichen. Einen konkreten Zeitpunkt für das Go-live des EHDS gibt es derzeit noch nicht.
Mehr Details zum EHDS finden Sie hier: https://ec.europa.eu/health/system/files/2022-05/com_2022-196_de.pdf
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des BIP Anteil der Gesundheits-ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Anteil der Medikamente an den Gesundheitsausgaben
Euro Wertschöpfung eines Pharma-Euros für die Gesamtwirtschaft
Investitionen der Pharmaunternehmen in den Standort Österreich (2013-2018)
Beschäftigte in den Unternehmen der pharmazeutischen Industrie Österreichs (63.000 indirekt Beschäftigte)
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Rezeptpflichtige Arzneimittel sicherer gegen Fälschungen machen - darauf zielt die EU-Richtlinie 2011/62 ab.
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