Daten & Fakten 2024
Aktuelle Zahlen und Hintergrundinformationen zur Pharmaindustrie und zum Gesundheitswesen!
Am Anfang stehen neue wissenschaftliche Erkenntnisse – über grundlegende biologische Prozesse oder konkrete Krankheiten. Auf dieser Basis entwickeln pharmazeutische Unternehmen neuartige Medikamente, mit denen Patientinnen und Patienten besser behandelt werden können. Und sie entwickeln Arzneimittel für Krankheiten, für die es noch gar keine Therapie gab.
Eine pharmazeutische Innovation wird also am ehesten als ein technologischer Fortschritt im Arzneimittelbereich definiert, der zu einem komplett neuen Medikament oder zu einem therapeutischen Mehrwert eines bereits existierenden Arzneimittels mit einem Vorteil für Patientinnen und Patienten führt.
Innovative Arzneimittel und medizinischer Fortschritt leisten wichtige Beiträge dazu, die Lebenszeit von Patientinnen und Patienten zur verlängern und deren Lebensqualität zu verbessern. So haben sie zum Beispiel aus einer einst tödlichen HIV-Infektion eine chronische Krankheit gemacht und Betroffenen bei einer einst fatalen Hepatitis C-Erkrankung Heilungsraten von annähernd 100 Prozent ermöglicht. Innovationen können aber nicht nur Krankheiten heilen, lindern oder verhindern, sondern leisten auch einen enormen Beitrag für die Bevölkerung, das Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft. Ihr volles Potenzial können sie aber nur dann entfalten, wenn alle Menschen Zugang zu moderner, qualitativ hochwertiger und finanzierbarer Medizin erhalten.
Im Zeitraum von 2016 bis 2020 wurden in Österreich 137 – das sind pro Jahr im Schnitt 27 – neue („New Active Substance“) verschreibungspflichtige Produkte auf den niedergelassenen Markt gebracht. Rund 5.000 klinische Prüfungen zur Erforschung und Entwicklung neuer Therapien und Impfstoffe wurden 2020 weltweit gestartet. Damit hat sich die globale Anzahl an klinischen Studien seit 2015 um etwa fünf Prozent gesteigert, wie auch aus dem aktuellen IQVIA/EFPIA Pipeline Review 2021 hervor geht. Bei fast der Hälfte der in Entwicklung befindlichen Therapien werden neue Wirkstoffe erprobt, bei den anderen Projekten wird weiter an bereits bestehenden bzw. zugelassenen Medikamenten und Wirkstoffen geforscht. Dies beispielsweise mit dem Ziel, deren Einsatzgebiet zu erweitern oder deren Darreichungsform zu verbessern.
Bei der Entwicklung eines neuen Arzneimittels fallen durchschnittlich zwölf Jahre Entwicklungszeit und ein Investment von 2,6 Milliarden Dollar an. Patente und der 20-jährige Schutz vor Nachahmung dienen den forschenden und herstellenden pharmazeutischen Unternehmen als wirtschaftliche Absicherung, damit sie Einnahmen wieder in Forschung und damit in mehr neue Arzneimittel für Patientinnen und Patienten investieren können. Eine rege Forschungsaktivität ermöglicht Patientinnen und Patienten frühen Zugang zu innovativen Arzneimitteln. Ein solider Schutz des geistigen Eigentums stellt daher ein wichtiges Signal für Investitionen in Forschung und Entwicklung dar.