HIV-Infektionen werden oftmals zu spät erkannt. Um Betroffene mit innovativen Therapien zu versorgen und die Erkrankung einzudämmen, ist eine frühe Diagnose entscheidend.
Weltweit leben laut Zahlen der WHO etwa 37,9 Millionen Menschen mit HIV. Über 20 Prozent von ihnen wissen nichts von ihrem Status. Dabei gilt: Je früher eine HIV-Infektion entdeckt wird, desto schneller können Patienten behandelt und weitere Ansteckungen vermieden werden. In diesem Sinne verweist Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, im Rahmen des heutigen Welt-AIDS-Tages auf die Bedeutung von HIV-Tests: „Gerade die Coronavirus-Pandemie führt uns allen in diesem Jahr mahnend vor Augen, wie wichtig Prävention, Information und Versorgung sind. Wer einen HIV-Test durchführt, schafft für sich selbst Klarheit, kann schnell eine Therapie beginnen, damit die Chance erhöhen, ein normales, von HIV oder gar AIDS uneingeschränktes Leben zu führen und verringert so auch das Risiko, andere unwissentlich mit HIV anzustecken.“
In Österreich leben rund 13.631 Menschen mit der Diagnose HIV, davon haben sich 430 Menschen im Jahr 2019 neu infiziert. „Dank der mit hohem Aufwand und unter hohem Risiko entwickelten Arzneimittel ist HIV zwar mittlerweile zu einer chronischen Erkrankung geworden, dennoch wird sie oft viel zu spät diagnostiziert. Dadurch haben viele Betroffene bis zu diesem Zeitpunkt der Diagnose unwissentlich HI-Viren an andere weitergegeben. Allein in Österreich werden jedes Jahr zwischen 400 bis 500 HIV-Neudiagnosen gestellt. Die Dunkelziffer ist mit Sicherheit höher. Einige Patienten verschweigen ihre Infektion aus Angst vor Stigmatisierung. Dabei wirkt sich eine frühzeitige Diagnose positiv auf den Therapieerfolg der Betroffenen aus“, erklärt Herzog.
Mittlerweile existieren leicht verfügbare Diagnosemöglichkeiten, beispielsweise Schnelltests aus Apotheken, die ein verantwortungsvolles Handeln im Falle einer vermuteten Infektion unterstützen. Zusätzlich gibt es sogenannte Prä- und Post-Expositions-Prophylaxen. Dabei handelt es sich um Arzneimittel, mit denen eine HIV-Infektion verhindert werden kann. Für jene, die mit dem HI-Virus infiziert sind, stehen wiederum mittlerweile mehr als 35 Präparate als Einzelwirkstoffe oder fixe Kombinationen von bis zu vier Wirkstoffen zur Verfügung.
Dazu Herzog: „Prävention bedeutet Verantwortung. Die verfügbaren Präventionsmöglichkeiten sollten mit Bedacht auf die eigene Gesundheit auch wahrgenommen werden, ob es sich dabei um medikamentöse Therapien oder leicht zugängliche Tests handelt. Wir als Industrie werden gleichzeitig weiterhin in Forschung investieren, damit auch AIDS tatsächlich einmal zu den ausgerotteten Krankheiten zählt.“
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communication & PR
Peter Richter, BA MA MBA
Tel. 01/40 60 290-20
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