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Aus der Wissenschaft in die Pharmalandschaft

  • NEWS
  • 25.10.2017

Vom Wissenschaftler zum erfolgreichen Biotech-Unternehmer: Der Weg führt über synergetische Kooperation, Motivation, die richtige Geschäftsidee und ein gutes Finanzierungsmodell.

Wien, 25. Oktober 2017 – Die österreichische Biotech-Szene kann auf eine ausgeprägte Förderlandschaft und eine zunehmend wachsende Infrastruktur zurückgreifen. Was es braucht, um vom Wissenschaftler zum Unternehmer in der Biotech-Landschaft zu werden, wurde bei der Pharmig Biotech Plattform am 19. Oktober thematisiert. Einblicke in die eigenen Geschäftsmodelle und in den Biotech-Alltag lieferten dabei Dipl.-Ing. Dr. Gottfried Himmler (angothera und The Antibody Lab), Univ.-Prof. Dr. Christoph Aufricht (Zytoprotec GmbH und MedUni Wien) und Dipl.-Ing. Peter Halwachs (LISAvienna).

Wollen exzellente Wissenschaftler ihre Spitzenleistungen aus der Forschung in ein Geschäftsmodell übertragen, kommt es neben der Fachexpertise auf ein erfahrenes Management-Team und natürlich auf ausreichende Finanzierung an. Dazu Gottfried Himmler: „Selten hat man als Gründer alle diese Faktoren auf einmal beisammen. Biotech Start-ups erfordern deshalb vor allem Durchhaltevermögen. Durchhalten fällt leichter, wenn die Motivation stimmt, wenn es beispielsweise nicht nur um Geld, sondern in erster Linie um die Lösung eines wichtigen Menschheitsproblems geht.“

Himmler zeigte gemeinsam mit weiteren Experten auf, wie unterschiedlich die Wege vom exzellenten Wissenschaftler zum Unternehmer sein können. Nicht immer muss dabei im Zuge der Gründung eine Forscherkarriere an den Nagel gehängt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Akademia und Privatwirtschaft in Form von Spin-offs aus Forschungseinrichtungen biete vor allem den Vorteil einzigartiger Kooperationen. So entwickelt derzeit Christoph Aufricht PD-protec®, eine innovative Dialyse-Flüssigkeit, um die Behandlung von Patienten mit schwerem Nierenversagen grundlegend zu verbessern. „Gute Medikamente freuen den Forscher, das Unternehmen und den Patienten. Erfolge gelingen dann, wenn in Kooperation exzellente Wissenschaftler forschen und hervorragende Unternehmer die Geschäfte führen“, fasst Aufricht seinen Weg zusammen, der ihn vom Wissenschaftler zum Unternehmen und wieder zurückführte.

Wien etabliert sich zunehmend als Zentrum der medizinischen Biotechnologie, deren Pipeline mit rund 100 Projekten (+23 % seit 2010) in der klinischen und präklinischen Forschung gut gefüllt ist – Dreiviertel der klinischen Studien werden von Wiener Unternehmen durchgeführt. „Von der Grundlagen- bis zur angewandten Forschung haben wir viele Förderinstrumente in Österreich. Neu sind Unterstützungen der Stadt Wien, die den Personalaufwand zur Erfüllung regulatorischer Kriterien fördern“, nennt DI Peter Halwachs einige wichtige Entwicklungen in der Förderlandschaft.

„Wirtschaft und Wissenschaft sind bedeutende Säulen der heimischen Volkswirtschaft. Wir haben in Österreich eine gute Förderlandschaft. Was fehlt, ist eine Atmosphäre, in der Forschung, Entwicklung und Innovationen in politischen Entscheiderkreisen als Errungenschaft wahrgenommen werden“, ortet Pharmig Generalsekretär Jan Oliver Huber Potenziale zur Verbesserung des Standortes. Ein prägendes Merkmal einer funktionierenden Life-Sciences-Branche ist ein hoher Grad an Vernetzung zwischen Produzenten, Zulieferern und Dienstleistern. „Die kleinteilige Biotech-Szene mit ihren recht jungen Unternehmen wächst seit 2010 stark. Vernetzung und synergetische Kooperationen spielen in diesem dynamischen Umfeld eine besonders wichtige Rolle, um exzellente Forscher, zukunftsweisende Projekte und langfristig stabile Unternehmen zu ermöglichen“, erklärt Karl Altenhuber, Mit-Initiator der Pharmig Biotech-Plattform. Die Initiative soll dazu beitragen, Forschungsergebnisse in konkrete Geschäftsideen zu gießen und diese bis zur Gründung eines Unternehmens voranzutreiben.

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