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Ein lebensrettender Aspekt der Plasmaspende: Immunglobuline können Personengruppen, die nicht geimpft werden können, vorübergehend vor einer Maserninfektion schützen.
Wien, 8. Oktober 2019 – Arzneimittel aus Humanblutplasma retten Leben auf vielerlei Arten - ob im klinischen Alltag, auf der Intensivstation oder bei seltenen Erkrankungen. Im Rahmen der Plasma Awareness Week 2019 weist die Pharmig auf einen speziellen Aspekt hin: Immunglobuline, gewonnen aus Humanblutplasma, können Personengruppen vor einer Maserninfektion schützen, wenn für sie aus medizinischen Gründen eine Schutzimpfung nicht in Frage kommt. Das ist einer der Gründe, weshalb Plasmaspenden so wichtig sind.
Masern sind höchstansteckend und laut WHO weiterhin weltweit auf dem Vormarsch. Gerade weil auch in Österreich eine steigende Impfskepsis zu verzeichnen ist, müssen Risikogruppen, die nicht geimpft werden können, durch andere Maßnahmen geschützt werden. Dazu zählen etwa Kleinkinder unter 6 Monaten, Schwangere und Personen, deren Abwehrsystem durch eine chronische Grunderkrankung oder durch die Verabreichung bestimmter Medikamente z.B. Chemotherapie geschwächt ist. Kommen diese Personengruppen mit einer infizierten Person in Kontakt, kann nur mehr versucht werden, mittels Gabe von Immunglobulin einen Ausbruch der Erkrankung zu verhindern.
Zum Beispiel wurde diese Maßnahme in Österreich im Jänner 2019 gesetzt, als nach einem Besuch eines infizierten Kindes in einer steirischen Kinderarztpraxis rund 30 Säuglinge vorsorglich mit Immunglobulinen, der sogenannten passiven Immunisierung, behandelt wurden.
Bei dieser Behandlung werden aus menschlichem Blutplasma gewonnene Antikörper gegen das Masernvirus, sogenannte Immunglobuline, aufbereitet und den Patienten verabreicht. Damit kann eine vorübergehende Immunität erreicht werden. Für Betroffene ist es daher wichtig und mitunter lebensnotwendig, dass Menschen bereit sind, Plasma zu spenden. Dazu Dr. Josef Weinberger, Vorsitzender des Pharmig-Standing Committee Plasmaproteine: „Die Gabe von Immunglobulin zum Schutz jener, die sich nicht impfen lassen können, leistet einen wichtigen Beitrag für die Versorgung von Risikogruppen. Für die Herstellung dieses Arzneimittels ist die Plasmaspende der unerlässliche Rohstoff – den österreichischen Plasmaspendern kann dafür gar nicht genug gedankt werden.“
Weltweit werden rund 42 Millionen Liter Plasma im Jahr gespendet, wobei etwa fünf Millionen Liter davon in Österreich in sogenannten Fraktionieranlagen direkt zu Arzneimitteln verarbeitet und anschließend großteils weltweit exportiert werden. Wien ist dabei einer der global bedeutendsten Standorte der Plasma-Aufbereitung. Vom weltweit aufgebrachten Plasma stammen zurzeit nur rund 8 Millionen Liter aus der EU. Für den Plasma-Arzneimittelbedarf in der EU werden hingegen 12 Millionen Liter Plasma benötigt, dieser Bedarf wird größtenteils aus den USA importiert.
Rückfragehinweis
Pharmig – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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