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Pharmastandort Österreich: Die Pharmig-Generalversammlung 2017 widmete sich dem Beitrag der pharmazeutischen Industrie zur Standortstärkung.
Wien, 28. April 2017 – Die diesjährige Pharmig-Generalversammlung stand im Zeichen des „Pharmastandort Österreich“: Die pharmazeutische Industrie setzt sich aktiv für die Stärkung Österreichs als Wirtschafts-, Forschungs- und Studienstandort ein und zählt zu den heimischen Stärkefeldern. Das Bekenntnis der Branche zum Standort wirkt sich nicht nur positiv auf die Gesundheitsversorgung, sondern auch auf die Gesamtwirtschaft aus. Pharmig-Präsident Mag. Martin Munte erläuterte in seiner Eröffnungsrede die Priorität, mit der die Standortentwicklung zu behandeln sei: „Politik, Industrie, Krankenkassen, Behörden, Akademia – wir alle sind der Standort und wir alle müssen am selben Strang für dessen Stärkung ziehen.“ Davon hänge auch die Zukunft des Gesundheitswesens ab, denn dessen Weiterentwicklung, so Munte, sei eine partnerschaftliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es brauche aber, so Munte mit Hinweis auf die jüngsten Gesetzesänderungen im ASVG, Rahmenbedingungen, die diese Entwicklung auch zulassen und nicht bremsen.
Gesundheitsministerin Priv. Doz. Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc betonte in ihren Grußworten ebenso, dass die Zusammenarbeit aller Partner in der Gesundheitspolitik partnerschaftlich und konstruktiv erfolgen müsse. Es gäbe eindeutige Parallelen zwischen Industrie und Politik, und zwar das Ziel, aber auch der Mut und die Flexibilität zur Weiterentwicklung. Im selben Zuge honorierte Rendi-Wagner auch den Rahmen-Pharmavertrag, der einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität, Planbarkeit und Sicherheit des Gesundheitssystems leiste. Abschließend erörterte Rendi-Wagner noch eine Gemeinsamkeit mit der Industrie, und zwar der Wille zur Standortstärkung. Diese verfolge sie vehement mit der Verlagerung des Sitzes der EMA in die österreichische Bundeshauptstadt.
Eine Bestandsaufnahme des Standorts Österreich im internationalen Vergleich machte Mag. Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung in seiner Key Note. Kapsch betonte, dass gerade die pharmazeutische Industrie an den heimischen Standort glaubt und massiv in diesen investiert. Dass sie häufig aufgrund ihrer Gewinne kritisiert wird, ist für Kapsch nicht begründet. Die Industrie ist von Innovation und Entwicklung getrieben; sie wirtschaftet, um zu investieren: Ein Vergleich mit anderen Branchen sei hiermit nicht möglich. Bezugnehmend auf das Gesundheitssystem meinte Kapsch, wäre es angebracht, sich von Partikularinteressen zu verabschieden und verstärkt unternehmerisch zu agieren.
In der anschließenden Podiumsdiskussion gingen Mag. Georg Kapsch, Dr. Josef Probst, Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Mag. pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, Dr. Andreas Windischbauer, Präsident des Verbands der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO und Pharmig-Generalsekretär Dr. Jan Oliver Huber der Frage nach, was die einzelnen Partner in der Wertschöpfungskette zur Weiterentwicklung des Standortes Österreich beitragen können. Es zeigte sich auch hier: Es müssen veraltete Strukturen aufgebrochen werden, um das Potenzial, das im Standort schlummert, zu wecken und Österreich in eine sichere Zukunft zu führen. In diesen Prozess müssen alle Systempartner eingebunden, Mut und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung geschaffen werden.
Im zuvor abgehaltenen internen Teil wählte die Generalversammlung Mag. Sabine Radl, Geschäftsführerin von sanofi-aventis, sowie Philipp von Lattorff, MBA, Geschäftsführer von Boehringer Ingelheim RCV, neu ins Präsidium. Sie sind nun, gemeinsam mit Prof. Dr. Robin Rumler, Vizepräsidenten der Pharmig und folgen in dieser Funktion Chantal Friebertshäuser, MA (Geschäftsführerin MSD) und Dr. Wolfram Schmidt (Geschäftsführer Roche Austria) nach. Der Vorstand wurde mit Ing. Mag. Roland Huemer (Richter Pharma), DI Dr. Clemens Schödl (Gilead Sciences), Mag. Elgar Schnegg, MBA (Ratiopharm) und Dr. Wolfgang Schnitzel (Shire) erweitert.