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Brexit: Patientenversorgung im Visier

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  • 18.01.2019

Das Vereinigte Königreich droht ungeregelt aus der EU auszutreten. Auf dieses Szenario hat sich die pharmazeutische Industrie auch in Österreich bereits intensiv vorbereitet.

Wien, 18. Jänner 2019 – Nach aktuellem Stand wird das Vereinigte Königreich am 30. März 2019 ungeordnet aus der Europäischen Union austreten. In Folge könnte es bei einem harten Brexit aufgrund der dann wieder notwendigen Zollabfertigungen zu massiven Lieferverzögerungen und somit zu Engpässen kommen. „Wir bedauern diese Entscheidung des Vereinigten Königreichs. Patienten in Österreich können aber aufatmen. Denn um die Versorgung mit Arzneimitteln in Europa zu sichern, hat sich die pharmazeutische Industrie bereits in den vergangenen Monaten intensiv auf dieses unerwünschte Szenario vorbereitet“, sagt Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig.

So haben Unternehmen ihre betroffenen Produkte geprüft und die entsprechenden Zulassungen und die Freigabe der Herstellungschargen aus UK in die verbleibenden EU-27-Länder verlagert. Außerdem wurden Vorkehrungen getroffen, um die Versorgungskontinuität sicherzustellen. Bei einem ungeregelten Austritt des Vereinigten Königreichs würde es sehr wahrscheinlich aufgrund der dann wieder notwendigen Zollabfertigungen an der EU-Außengrenze zu Transportverzögerungen und möglicherweise auch zu Unterbrechungen in der Arzneimittelversorgung kommen. Darüber hinaus muss das Vereinigte Königreich entscheiden, ob es die von ihm ursprünglich maßgeblich mitgestaltete EU-Arzneimittelgesetzgebung weiterverwendet oder eigene Regeln aufstellt.

„Trotz aller Vorkehrungen besteht dennoch ein reales, spürbares Risiko für die Arzneimittelversorgung – und zwar in Großbritannien und Europa. Konkret geht es um 500 Millionen Menschen, die auch nach dem Brexit das Recht auf eine einwandfreie Versorgung mit Arzneimitteln besitzen“, betont Herzog, und ergänzt: „Entscheidungen in Zusammenhang mit dem Brexit sollen sich daher stets am Wohl der Patienten orientieren.“

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