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Pharmastrategie: Deutschland als Vorbild

  • NEWS
  • 13.11.2025

Die Stärkung des Pharma- und Life-Sciences-Bereichs ist für die Versorgung, die Forschung, die Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs hoch relevant und von Vorteil.


Wien, 13. November 2025 – Deutschland macht es vor und hebt die pharmazeutische Industrie auf die höchste politische Ebene, indem eine eigene Pharmastrategie für die Stärkung des Standorts und der Versorgung implementiert wurde und hierzu gestern im Kanzleramt ein Termin u.a. mit Vertretern von pharmazeutischen Unternehmen stattgefunden hat. Eine derartige Strategie ist auch seitens der österreichischen Politik geplant, und daher betont PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog die Notwendigkeit, diesen Plan auch umzusetzen: „
Die wirtschaftliche Lage in Österreich ist angespannt und unsere Wettbewerbsfähigkeit steht auf dem Spiel. Hier könnte im besonderen Maße eine Wachstumsbranche, wie es die Life Sciences darstellen, gegensteuern und wichtige Impulse setzen. Dafür ist es allerdings notwendig, ihr den Rücken zu stärken, und zwar idealerweise mit einer entsprechend umfassenden und mit konkreten Maßnahmen ausgestatteten Strategie. Gerade als Forschungs- und Produktionsstandort konkurriert Österreich mit vielen anderen, starken Ländern. Da gilt es, Stärken und Potenziale auf- und auszubauen, und zwar jetzt.“

In diesem Sinne bedarf es laut dem Pharmaverband PHARMIG entsprechender Maßnahmen in drei großen Bereichen, und zwar bezüglich der Stärkung des Forschungsstandortes, der heimischen Arzneimittelproduktion und ebenso in Bezug auf die frühe und uneingeschränkte Verfügbarkeit neuer, aber auch bewährter Therapien, womit speziell Anpassungen bei den Preis- und Erstattungsregelungen gemeint sind. Entscheidend wäre, dass eine derartige Strategie in die Arbeitsprogramme insbesondere des Wirtschafts-, Gesundheits-, Wissenschafts- und des Innovationsministeriums aufgenommen wird.

„Ziel muss es sein, dass wir das, was wir in Österreich an Forschung und Produktion haben, hier halten, jede weitere Abwanderung verhindern und den Standort idealerweise ausbauen. Denn eine starke Forschung, eine starke Produktion schaffen Arbeitsplätze, tragen zur Wertschöpfung bei und wirken sich in letzter Konsequenz positiv auf die Versorgung aus“, ist Herzog überzeugt.

Eine nationale Pharma- und Life-Sciences Strategie, die Vertrauen gibt, muss den richtigen Rahmen für Forschung, Innovation und Produktion setzen sowie darauf achten, dass Produkte auch am Markt zur Verfügung stehen. Denn innovative Arzneimittel können nur wirken, wenn sie auch bei den Patient:innen ankommen. Dazu braucht es faire, planbare Rahmenbedingungen für neue, ebenso wie patentfreie Arzneimittel. Für eine resiliente Versorgung ist dabei auch die Vielfalt des Angebots entscheidend – über alle Therapiegebiete hinweg und über den gesamten Lebenszyklus eines Arzneimittels. Dazu Herzog: „Der Marktzugang entscheidet über Tempo, Gerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit der Versorgung. Unser Ziel muss es sein, die modernsten Therapien bereits am ersten Tag nach der Zulassung den Patientinnen und Patienten zukommen zu lassen, um medizinischen Fortschritt in gesunde Lebensjahre umzuwandeln.“ 

Unternehmen schauen sich sehr genau an, wo für neue Produkte ein innovationsfreundliches Umfeld herrscht. Denn man möchte dort, wo geforscht und produziert wird, die jeweiligen Produkte auch ohne Verzögerung auf den Markt bringen können und für die Versorgung bereitstellen. Daher brauche es, so Herzog, einen gesamthaften Ansatz, der wirkungsvolle, stärkende Maßnahmen in all diesen Bereichen, von der Forschung über die Produktion bis hin zum Marktzugang, integriert. „Dies nützt am Ende den Patientinnen und Patienten, der Volkswirtschaft und damit Österreich insgesamt“, so Herzog.

Österreich ist ein bedeutender Standort: Die pharmazeutische Industrie beschäftigt in ca. 150 Unternehmen direkt rund 18.000 Menschen, durch Zulieferbetriebe indirekt sogar mehr als 63.000 und investiert jährlich hohe Summen in Forschung und Entwicklung. Der Sektor trägt mit 9,6 Mrd. Euro wesentlich zur Wertschöpfung bei, was 2,8 % des BIP entspricht. Überdies ist er für ca. 14 Mrd. EUR an österreichischen Warenexporten im Bereich Forschung & Entwicklung verantwortlich. Damit leistet die pharmazeutische Industrie einen entscheidenden Beitrag zur medizinischen Versorgung, zur Innovationskraft und zur wirtschaftlichen Stabilität des Landes.

Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at

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