Schon jetzt um 12,9 Prozent mehr Aufgriffe als im Vorjahr. PHARMIG warnt vor geschmuggelten und gefälschten Arzneimitteln.
Wien, 28. Oktober 2021 – Bereits 3.861 Aufgriffe an gefälschten und illegalen Arzneimitteln verzeichnet der österreichische Zoll von Jänner bis September 2021. Die ersten drei Quartale liegen somit jetzt schon mit 12,9 Prozent deutlich über dem gesamten Vorjahr mit 3.420 Sicherstellungen. Dies nimmt PHARMIG-Generalsekretär Mag. Alexander Herzog zum Anlass, um abermals auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die dieser skrupellose Handel für Patientinnen und Patienten birgt:
„Die hohe Zahl der Aufgriffe führt uns alarmierend vor Augen, wie sehr der Handel mit illegalen und gefälschten Arzneimitteln floriert und das Leben von Patientinnen und Patienten gefährdet. Ich rufe in Erinnerung: Fake-Medikamente unterliegen keinerlei Qualitätskontrolle. Ob sie überhaupt wirken und wenn ja, wie, wird weder untersucht noch geprüft. Zum Schutz der eigenen Gesundheit sollte hier absolut kein Risiko eingegangen werden. Arzneimittel sind nur sicher, wenn man sie von einem Arzt verschrieben bekommt und das Rezept anschließend in einer Apotheke einlöst. Möchte man rezeptfreite Medikamente kaufen, so gilt ähnliches: entweder in einer Apotheke vor Ort oder in einer zertifizierten Online-Apotheke kaufen. Eine genaue Prüfung bei Online-Käufen durch einen selbst ist unerlässlich und macht sich jedenfalls bezahlt – weil man die eigene Gesundheit schützt“, mahnt Herzog.
Laut Aussendung des Bundesministeriums für Finanzen befinden sich unter den sichergestellten Waren 2.157 Packungen, 556 Flaschen und 275.808 Stück an gefälschten oder illegalen Medikamenten. Beschlagnahmt wurden größtenteils Potenzmittel und fruchtbarkeitsfördernde Präparate, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antihistaminika, Abführmittel, Medikamente zur Behandlung von Epilepsie, zur Milderung von Schmerzen, zum Hemmen von Entzündungen, zur Stärkung von Gelenken und zum Schützen von Knochen. Vermeintliche Medikamente zur Behandlung von COVID-19 seien nur in geringfügiger Zahl vorgekommen.
95 Prozent der illegalen und gefälschten Waren wurden vom Zoll im Rahmen des Postverkehrs beschlagnahmt. Dazu Herzog: „Der Verkauf von rezeptpflichtigen Arzneimitteln über das Internet ist verboten. Am einfachsten kann man kriminellen Banden das Handwerk legen, wenn man bei Medikamenten auf den Online-Einkauf verzichtet oder sehr genau überprüft, ob es sich beim Betreiber der Website tatsächlich auch um eine zertifizierte Online-Apotheke handelt.“
Informationen zu Internet- bzw. Versandapotheken sowie das Verzeichnis über die zertifizierten Apotheken ist auf der Website des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) abrufbar: https://www.basg.gv.at/konsumentinnen/arzneimittel-im-internet/versandapotheken
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communication & PR
Peter Richter, BA MA MBA
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